An die saftig, leckeren Apfeltaschen meiner Kindheit erinnere ich mich noch wie heute. Mutter buk sie leider viel zu selten und nur im Herbst, wenn der Apfelbaum im Garten viele Früchte trug und der dritte Apfelkuchen hintereinander bei der Familie schon durch war. Mutter kannte viele Apfelkuchen-Variationen, bevorzugte allerdings meist Blechkuchen und alle Arten von Kuchen, die ihr schnell von der Hand gingen und sich gut einfrieren ließen. Zumindest während der stressigen Erntezeit. Das ist lange her.

Rezept Apfeltaschen meiner Kindheit

Apfeltaschen schmecken nicht nur zur Tea-Time

Neulich bekam ich einem Beutel rotwangiger Äpfel aus der Nachbarschaft im Dorf geschenkt und da kamen mir die heiß geliebten Apfeltaschen meiner Mutter wieder in den Sinn. Leider kann ich sie ja nicht mehr nach ihrem genauen Rezept für Apfeltaschen fragen, aber ich weiß genau, sie bevorzugte für dieses Kleingebäck einen schnellen, einfachen Quarkteig.

Grundrezept Quarkteig

Zutaten:

  • 300 g Mehl
  • 3 gestr. TL Backpulver
  • 1 Pr. Salz
  • 125 g Speisequark (Magerstufe)
  • 100 ml Milch
  • 100 g Butter (ersatzweise Margarine oder Öl)

So geht’s:

Vermengen sie alle Zutaten miteinander und verkneten Sie den Teig anschließend rasch und mit kalten Händen oder mit dem Knethaken des Mixers zu einer homogenen Masse. Achtung, der Teig ist anfangs etwas bröselig, das muss so sein. Die Hauptsache ist jedoch, Sie können daraus eine Teigkugel formen. Kneten Sie den Teig bitte nicht zu lange, sonst wird er klebrig. Wenn noch Butterstückchen zu sehen sind, macht dies gar nichts. Ganz im Gegenteil, der Teig geht später umso schöner auf. Legen Sie den fertigen Teig anschließend in eine bemehlte Schüssel, decken Sie die Schüssel mit einem Teller oder Deckel zu und stellen Sie ihn für mindestens eine halbe Stunde (besser 2 Stunden) in den Kühlschrank bevor es weiter geht.

Tipp: Bereiten Sie am besten gleich die doppelte Menge Quarkteig zu. Der Teig hält sich einige Tage im Kühlschrank und kann sowohl süß als auch salzig gefüllt oder belegt werden. Ich backe beispielsweise aus der zweiten Hälfte gerne eine schnelle Käse-Schinkenpastete, Zwiebelkuchen oder Blitz-Pizza. Rezepte folgen gelegentlich.

Füllung für die Apfeltaschen: Apfelkompott mit Rosinen

Zutaten:

  • 2-3 Äpfel, am besten fest kochende
  • 2-3 EL Rosinen nach Geschmack
  • 1-2 EL brauner Zucker, nach Geschmack und Bedarf
  • 3-5 EL Wasser

Apfelkompott mit Rosinen

Während der Teig im Kühlschrank ruht, bereiten Sie ein einfaches Apfelkompott zu. Schälen, entkernen und schneiden Sie die Äpfel dazu in kleine Stücke und dünsten Sie sie mit ganz wenig Wasser langsam und vorsichtig gar. Die Äpfel sollten dabei nicht zu Brei zerfallen, sondern noch etwas Biss behalten. Fügen Sie braunen Zucker und eingeweichte Rosinen nach Geschmack hinzu. Schließen Sie nach dem ersten Aufkochen der Äpfel den Topf mit einem dicht schließenden Deckel und reduzieren die Hitze auf die kleinste Stufe. Nach 3 bis 5 Minuten sollte das Kompott bereits fertig sein. Es kommt allerdings ganz auf die Apfelsorte an. Lassen Sie das Apfelkompott abkühlen bevor es weiter geht.

Ausrollen und Ausstechen der Teigtaschen

Rollen Sie den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 5 mm stark aus und stechen Sie mit einem Glas Teigstücke mit ca. 10 cm Durchmesser aus. Den Rand des Glases stupsen Sie am besten vorher kurz in Mehl, dann bleibt der Teig nicht so leicht hängen.

Vielleicht finden Sie aber auch noch so einen praktischen, klappbaren Ausstecher im Küchenschrank. Meinen habe ich bestimmt seit 20 Jahren nicht mehr verwendet, aber für die Apfeltaschen erweist er sich jetzt als recht nützlich. Er ist auf der einen Seite Ausstecher und funktioniert wie das oben genannte Glas. Dreht man den Ausstecher um, ist er eine Art Klapphilfe.

Teigausstecher mit Doppelfunktion

Auf der einen Seite ausstechen, auf der anderen Seite zusammenklappen.

Stechen Sie also Teigstücke aus, bepinseln Sie den Rand außen mit verquirltem Ei (oder Dosenmilch), legen Sie 1 EL Apfelkompott in die Mitte des Teigstücks, falten Sie das Teigstück in der Mitte zusammen und drücken Sie den Rand fest an.

Streichen Sie den Rand mit Ei ein.

Streichen Sie den Rand mit Ei ein.

Achtung: Die Füllung sollte nicht an den Seiten herausquellen. Verwenden Sie in diesem Fall einfach weniger Füllung.

Apfelkompott in die Mitte der Teigtasche füllen

Füllen Sie 1 EL Apfelkompott in die Mitte der Teigtasche.

 

Pressen Sie die gefüllte Teigtasche gut aber nicht zu fest zusammen.

Pressen Sie die gefüllte Teigtasche gut aber nicht zu fest zusammen.

Mein klappbarer Ausstecher funktioniert im Grunde genauso wie das Ausstechen mit einem Glas und dem anschließenden Füllen und Zusammenfalten. Schneiden Sie etwaig überstehenden Teig mit einem Messer bündig vom Rand ab.

Teigrand bündig abschneiden

Schneiden Sie den überstehenden Teigrand bündig ab.

Setzen Sie die Apfeltaschen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Zwei, drei Zentimeter Abstand zwischen den einzelnen Apfeltaschen genügen vollkommen.

Bestreichen Sie nur alle Teigtaschen mit verquirltem Ei und bestreuen sie anschließend mit Hagelzucker. Bedenken Sie: Der Teig kommt komplett ohne Zucker daher und auch der Apfelkompott ist im Idealfall kaum gesüßt. Ein paar Körner Hagelzucker machen jetzt den feinen Unterschied. Und falls nach dem Füllen der Apfeltaschen noch Apfelkompott übrig ist, servieren Sie es einfach zu den Teilchen. Sie werden sehen, so manch einer kann gar nicht genug von der saftigen Füllung bekommen.

So werden Apfeltaschen im Ofen gebacken

Vorgeheizter Ofen bei 175° C Ober- und Unterhitze oder 160° C Heißluft.

Ich bevorzuge Ober- und Unterhitze.
Backzeit: 25 bis 30 Minuten.

Viel Spaß beim Backen und guten Appetit.

Heute gibt es leckere Apfeltaschen zum Tee

Heute gibt es frisch gebackene Apfeltaschen zum Tee

Die Apfeltaschen meiner Kindheit. | Heute gibt's Tee und frisch gebackene Teilchen, frei nach dem Rezept meiner Mutter. Grundlage der saftigen Apfeltaschen ist ein schneller Quarkteig, der sich vielseitig füllen oder belegen lässt.

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. In ihrem Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus vier Jahrzehnten, stellt Lieblingspflanzen und ihre Pflege vor, verrät die Lieblingsrezepte ihrer Familie und Rezepte aus ihrer Landküche und dazu lohnenswerte Gartengeräte, Koch - oder Gartenbücher vor.