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Sommerblumen säen Schritt für Schritt. Meine 12 besten Tipps von der Aussaat bis ins Beet

Sommerblumen säen Schritt für Schritt: Cosmea, das Schmuckkörbchen ist selbst gesät

Sommerblumen säen Schritt für Schritt: Cosmea, das Schmuckkörbchen ist selbst gesät

Warum Sommerblumen säen?

Sommerblumen säen bedeutet Freiheit! Anstatt sich mit der kleinen Auswahl zu begnügen, die bestenfalls die Gärtnerei für Sie bereithält – und schlimmstenfalls der Marketingmanager einer Baumarktkette, wählen Sie unter unzähligen Blumensamen Ihre aktuellen Favoriten. Sie können selbst geerntetes, kostenloses Saatgut verwenden oder Saatgut mit Freunden tauschen. Und anstatt im Mai für jede Jungpflanze 3-5 € und mehr zu bezahlen, bekommen Sie schon ab 1-2 € Samen von wunderschönen Sommerblumen ohne Ende.

Meine schönsten Sommerblumen | Video

Sie können Sommerblumen säen und kräftige, gesunde Jungpflanzen später auspflanzen sobald das Wetter, Ihr Garten und Ihre Möglichkeiten es zulassen. Was liegt also näher, als selber Sommerblumen zu säen. Auf das Wie, Wann und Wo kommt es dennoch an.

Zinnien, Jungpflanzen stehen zum Abhärten in einer Aufbewahrungsbox

Sommerblumen säen: wann ist die beste Zeit zur Aussaat?

Jedes Jahr entbrennt schon ab Ende Januar in den Sozialen Medien ein völlig überflüssiger „Wettbewerb“ unter den „Besserwissern“. Jeder will zuerst mit Sämlingen triumphieren, bevor sie eine Woche später umgefallen und nicht mehr zu retten sind. Vergessen Sie’s! Im Januar schläft der Garten noch tief und fest und auch Sommerblumen sind längst noch nicht in Stimmung. Selbst Sämlinge der Kaltkeimer, die erst gut sechs Wochen Frost brauchen, um überhaupt zu keimen, lassen sich noch nicht blicken. ES IST WINTER! Halten Sie Füße und Samentüte still. Planen Sie stattdessen die neue Gartensaison und bestellen Sie Saatgut, Knollen und sommerblühende Blumenzwiebeln.

Auch Saatgut hat eine innere Uhr, die sich nicht einfach so verstellen lässt.

Auch im  nass-kalten und noch immer lichtarmen Februar werden nur sehr wenige Sommerblumen gesät. Zu ihnen gehören Glockenwinden, das Kletternde Löwenmäulchen, Schwarzäugige Susanne, Rosenkelch Rodochiton und die Spanische Flagge.

Draußen können Sie derweil an windfreien Tagen Klatschmohn, Kalifornischen Goldmohn oder auch Islandmohn säen. Die Samen dieser Sommerblumen halten Frost aus, aber keine Trockenheit beim Keimen. Das Wetter sollte bei der Aussaat unbedingt windfrei sein, weil Saatgut aller Mohnblumen extrem fein ist und fortfliegt, sobald es aus der Tüte ist.

Erst ab März reicht das natürliche Sonnenlicht am Fensterbrett aus für gesundes Keimen und Wachsen der meisten Sommerblumen und Stauden.

Warum ist die späte Aussaat gut?

Da wo schon bald Sommerblumen wachsen sollen, blühen im Frühling oft noch Hyazinthen, Tulpen, Narzissen und ein ganzes Meer an Traubenhyazinthen. In vielen Parks werden alle Frühblüher nach der Blüte rigoros heraus gerissen – bei mir nicht. Ich habe mich bewusst für dauerhafte Tulpen und Narzissen entschieden und deshalb muss ich ihnen nach der Blüte noch ein bisschen Zeit zum Verwelken geben. Das ist optisch zwar nicht schön, aber notwendig.

Wachsen Frühblüher, Tulpen und Narzissen auch in Ihrem Garten? Dann lassen Sie sich ruhig ein, zwei Wochen mehr Zeit zum Sommerblumen säen. Sie werden feststellen, am Ende keimen, wachsen und blühen alle vorgezogenen Sommerblumen doch pünktlich, wie bestellt.

Je länger Sommerblumen in geschützt in Töpfen wachsen, desto später bemerken Schnecken diese Leckerbissen. Gut so. Sobald die Pflanzen etwas größer sind, stehen sie auch nicht mehr so weit oben auf ihrem Speiseplan.

Kleine Kokardenblume ist aus Samen vorgezogen. Die hübschen Stauden sind echte Dauerblüher für die erste Reihe, sollten aber alle drei vier Jahre neu gesät werden. Die Aussaat im März gelingt einfach und schnell.

Warum kontrolliert Sommerblumen säen?

Viele Sommerblumen können Sie tatsächlich an Ort und Stelle säen. Aber Direktaussaat hat einige Haken:

  1. Schnecken lieben Jungpflanzen und lassen von ihnen über Nacht nichts mehr übrig.
  2. Nässe, manchmal ist der Frühling sehr nass und das Saatgut schwimmt fort oder fault gleich an Ort und Stelle.
  3. Trockenheit, in manchen Jahren ist es schon im März viel zu trocken. Saatgut darf jedoch niemals austrocknen, sonst keimt es nicht mehr.
  4. Verwechslungsgefahr beim Jäten. Sämlinge, die nicht rechtzeitig erkannt werden, haben leider keine Chance, groß zu werden. Schade drum. Wie Sie häufige Sämlinge im Garten zuverlässig erkennen, erkläre ich gleich nebenan.

Kontrollierte Aussaat bedeutet, Sommerblumen in Paletten oder Töpfe zu säen. Die Vorteile dieser Methode liegt klar auf der Hand:

  1. Sie wissen, was drin ist oder zumindest sein sollte.
  2. Feuchtigkeit nach Maß
  3. Leichtere Pflege
  4. Pikieren entfällt
  5. Statt dessen „verziehen“ zu dicht stehender Sämlinge

 

 

Noch blühen Hyazinthen und andere Frühblüher im Garten, doch Sommerblumen folgen bald.

12 Tipps damit die Sommerblumen-Aussaat sicher gelingt.

Sommerblumen säen ist einfach, allerdings ist der Samen sehr empfindlich. Einmal gesät darf das Saatgut nie wieder austrocknen, sonst keimt es nicht mehr. Drinnen ist es relativ einfach, die Erde in den Saatkistchen- und Schalen feucht zu halten. Folie drüber oder Kunststoffdeckel und schon ist ein Mini-Treibhaus mit feuchtem Kleinklima für Sämlinge fertig. Draußen ist es, je nach Wetterlage, deutlich schwieriger, Erde gleichmäßig feucht zu halten. Doch egal ob Gewächshaus, Frühbeet, Topf oder Beet, diese 12 Tipps helfen von der Aussaat bis ins Beet:

  1. Füllen Sie 6er- oder 9er-Töpfchen bis gut zwei Drittel ihrer Höhe mit Einheitserde. Den Rest füllen Sie auf mit Aussaaterde. Auf diese Weise werden die empfindlichen Feinwurzeln geschont, aber sobald die Jungpflanzen größer werden, wachsen sie in die nährstoffreiche Einheitsblumenerde.
  2. Stellen Sie alle Töpfchen in eine wasserdurchlässige Transportkiste, wie Sie sie aus der Gärtnerei oder vom Obstmarkt kennen und stellen Sie die Kiste am besten draußen auf der Wiese ab.
  3. Gießen Sie nun die Töpfe kräftig aber vorsichtig mit der Gießkanne mit Brausentülle. Es sollten dabei keine Krater in der Erde entstehen.
  4. Jetzt können Sie nach Anleitung auf der Saatguttüte Sommerblumen aussäen. Beispiel Kosmeen/Schmuckkörbchen: 3-5 Samen pro Topf auflegen und nur hauchfein Aussaaterde darüber sieben.
  5. Stecken Sie zu jeder Kiste mindestens ein Pflanzenetikett mit Aussaat-Datum und Name der Sommerblume.
  6. Gießen Sie noch einmal an und stellen Sie die Kiste zunächst an einen geschützten, schattigen Platz.
  7. Spannen Sie Frischhaltefolie über die Töpfe / Topfpalette bzw. über die Transportkiste / Aufbewahrungskiste.
  8. Anstelle einer offenen Transportkiste können Sie zur Aussaat auch geschlossene, halbdurchsichtige Aufbewahrungskisten aus dem schwedischen Möbelhaus oder aus dem Baumarkt verwenden. Sie halten die Feuchtigkeit noch länger. Lüften Sie einmal täglich, damit das Substrat nicht schimmelt.
  9. Kontrollieren Sie ab und zu, ob die Erde tatsächlich noch feucht genug ist und gießen Sie vorsichtig bei Bedarf.
  10. Sobald nach etwa 14 Tagen die ersten Keimlinge zu sehen sind, entfernen Sie Folie oder Deckel, kontrollieren am besten täglich und gießen nach Bedarf. Die Saatkiste mit den Sommerblumen darf und sollte jetzt auch sonnig, aber noch immer geschützt stehen.
  11. Viele Sommerblumen brauchen nach dem Auflaufen (Keimen) kühlere Temperaturen um die 16-18 Grad. Denken Sie bitte nicht, je wärmer, desto besser. Wenn Sämlinge kühl(er) stehen, wachsen sie langsamer, bleiben dabei aber kompakt. Stehen sie zu warm bei zu wenig Licht, bekommen sie lange Hälse und fallen rasch um.
  12. Achten Sie auf die Kulturhinweise auf der Samentüte. Verwahren Sie die Samentüte und notieren Sie, ob Sie am Ende des Jahres mit der Auswahl zufrieden gewesen sind.

Sommerblumen säen. Kapuzinerkresse keimt schnell, solange es nicht zu warm ist. Ein Platz im Schatten ist anfangs ideal.

Sommerblumen pikieren & pinzieren: wann, wie und warum?

Kosmeen/Schmuckkörbchen, Zinnien, Mexikanische Sonnenblume, Kapuzinerkresse oder auch Dahlien gehören zu den einfachsten Sommerblumen, die Sie selbst säen können. Ihre Aussaat gelingt natürlich auch im Topf.

Frisch pikierte kleine Colarette-Dahlien keimen rasch und gleichmäßig. Sie lassen sich sehr gut händeln und wachsen später zu bienenfreundlichen Dahlien heran. Bis zum Herbst bilden auch gesäte Dahlien Knollen, die Sie wie alle anderen Dahlienknollen im Keller überwintern können.

Glockenwinden bilden schon früh kräftige Ranken

Sommerblumen säen mal ganz praktisch. Die Aufbewahrungskisten mit Deckel sind preiswert und ersetzen im April und Mai ein Frühbeet

Sommerblumen pflanzen: wann und wie?

Pflanzen Sie selbst gesäte Sommerblumen sowie vorgezogene Jungpflanzen aus der Gärtnerei ab Mitte Mai bzw. nach den Eisheiligen in ein gut vorbereitetes Blumenbeet oder in den Balkonkasten. Bereiten Sie zuvor Ihr Blumenbeet gut vor:

Tipp: Lassen Sie sich mit dem Einpflanzen Zeit, bis der Blumentopf gut durchgewurzelt ist. Fällt er beim Pflanzen auseinander, war es für diese Pflanze noch zu früh. Wachsen bereits Wurzeln aus den Wasserabzugslöchern heraus, ist der beste Zeitpunkt eigentlich schon überschritten.

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. In ihrem Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus vier Jahrzehnten, stellt Lieblingspflanzen und ihre Pflege vor, verrät die Lieblingsrezepte ihrer Familie und Rezepte aus ihrer Landküche und dazu lohnenswerte Gartengeräte, Koch - oder Gartenbücher vor.
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