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Zimmerknoblauch Tulbaghia violacea, hübsch & pflegeleicht

Tulbaghia violacea, Kaplilie oder Zimmerknoblauch

Tulbaghia violacea macht Spaß und schmeckt. Die Kaplilie hat veilchenblaue, essbare Blüten und Blätter, vertreibt Mücken und hat sich ihren Platz unter meinen Lieblingspflanzen redlich verdient.

Ein Knoblauch fürs Zimmer? Möglich. Ich habe Tulbaghia violacea, die auch Kaplilie, Zimmerknoblauch oder Wilder Knoblauch genannt wird, in der regionalen Gärtnerei in einer Zinkwanne mit Wasser entdeckt. Die lila blühende Pflanze sei ein Sumpfplanze für Zone 1 stand auf dem Etikett und so nahm ich sie mit und setzte sie an das ¼ Fass-Miniteich auf der sonnigen Terrasse. Dort, in gut feuchter, gelegentlich auch nasser Erde gefällt es Tulbaghia violacea seither ausnehmend gut. Sie wächst und gedeiht prächtig und ich habe sie inzwischen mehrfach geteilt. Mehr dazu später …

Was zeichnet Tulbaghia violacea besonders aus.

Da wäre zunächst ihre filigrane Statur. An der Basis hat sie schmale Blätter aus denen im Laufe des Sommers schnittlauchdünne, aber stabile Stiele wachsen. Auf etwa 40 cm Höhe erscheinen dann ausnehmend hübsche Blüten in einem hellen Veilchenton, eben violacea.

Tulbaghia ist wesentlich robuster, als ihre aparte Erscheinung vermuten lässt. Sie hält Hitze, Sonne und stürmische Winde klaglos aus. Dabei sind ihre Blütenstiele äußerst zäh und knicken nicht. Sie erinnern mich an die flexiblen, zähen Stiele des Paukenschläger-Alliums.

Die dritte Besonderheit ist: Zimmerknoblauch Tulbaghia ist essbar und schmeckt wie Knoblauch, nur eleganter. Sie können Blüten und Blätter frisch in der Küche verwenden.

 

Welche Pflege braucht Kaplilie Tulbaghia?

Jetzt wird es kompliziert. Im Internet kursieren unterschiedliche, sogar sich widersprechende Pflegeanleitungen über Zimmerknoblauch bzw. Kaplilie bzw. Tulbaghia violacea. Ich vermute, die Autoren haben alle von einander abgeschrieben, ohne die Pflanze zuvor gesehen und im eigenen Garten erlebt zu haben. Anders kann ich es mir nämlich nicht erklären, dass meine Tulbaghia, im Gegensatz zu o. g. Pflegeanleitungen, sehr gerne nasse Füße hat und dabei keineswegs unter Staunässe leidet. Ganz im Gegenteil. Wasser im Übertopf oder zumindest im Untersetzer tut ihr sichtlich gut.

Aber ich möchte niemanden falsch informieren, sondern teile nur meine Erfahrungen mit meiner Kaplilie: Sie braucht jedes Jahr im Frühling dringend einen größeren Topf mit frischer, guter Erde.

Tulbaghia hat sehr starke Wurzeln, die Sie nur gewaltsam aus dem alten Blumentopf bekommen. Auch den Wurzelballen können Sie nur mit einem scharfen Messer in mehrere Stücke teilen. Aber was muss, das muss. Ob Sie nun drei Wurzelstücke zusammen in einen größeren Blumentopf oder Pflanzkübel pflanzen, oder diese einzeln setzen, bleibt Ihnen und Ihrem Platzangebot überlassen. Sie könnten Tulbaghia violacea auch ins Staudenbeet oder in ein Sumpfbeet pflanzen, auf einen milden Winter hoffen oder zuvor spezielle Winterschutz-Maßnahmen ergreifen.

Wie wird Tulbaghia violacea gedüngt?

Im Sommer bekommt sie, so wie alle Kübel- oder Balkonpflanzen, alle 14 Tage etwas Blumendünger. Ihr Nährstoffbedarf ist eher gering. Alternativ stecken Sie Düngestäbchen oder Kegeldünger für Seerosen mit ins Substrat. Halten länger, sind praktisch und wirken genauso gut.

Tulbaghia violacea, Kaplilie oder Zimmerknoblauch

Wie wird die Kaplilie überwintert?

Tulbaghia violacea verträgt (ausgepflanzt) bis zu -5° C.

Auch das Überwintern der Kübelpflanze gelingt im Haus ganz einfach. Ein dunkles, kühles Winterquartier, zum Beispiel im Keller reicht völlig. Das Laub welkt im Dunklen mit der Zeit. Je heller die Pflanze steht, desto grüner bleibt sie auch im Winterquartier. Aber das ist nebensächlich. Denn im Frühling treibt sie ohnehin wieder frisch und grün aus. Gießen Sie die Pflanze gelegentlich im Winterquartier. Ende Februar / Anfang März schneiden Sie die Kaplilie an der Basis ab, topfen um und teilen die Pflanzen bei der Gelegenheit. Vorsicht: Nach dem Schnitt „duftet“ das ganze Haus intensiv nach Knoblauch.

Je nach Witterung kann Tulbaghia violacea schon im zeitigen Frühling wieder raus an eine geschützte Stelle. Nur bei Frostgefahr legen Sie ihr noch einmal ein schützendes Vlies über.

Welche Schädlinge oder Probleme bereitet der Zimmerknoblauch Tulbaghia violacea?

Keine!
Eher im Gegenteil. Tulbaghia violacea vertreibt Mücken und andere lästigen Insekten, sie sollte also in der Nähe der Terrasse stehen. Ist ja auch ein hübscher Anblick.
Schnecken und Läuse gibt es nicht.

Ein Weinfass als Miniteich macht allen viel Spaß

Warum lohnt sich Tulbaghia im Garten oder am Miniteich?

Wenn Ihnen Tulbaghia violaca in der Gärtnerei begegnet, nehmen Sie sie mit. Ein kleiner Topf mit der schönen Pflanze kostet nicht die Welt (um die 6 €) und die Pflanze wächst wirklich schnell. Schon im ersten Jahr macht sie viel Freude, insbesondere im Zusammenspiel mit anderen Sumpfpflanzen wie Blutweiderrich, Trollblume, Sumpfdotterblume, Wasserminze, Sumpf- und Wieseniris oder auch Seerosen im Miniteich. Ihr filigranes Aussehen und die hübschen Blüten machen Spaß, die Pflanze ist absolut pflegeleicht und einfach zu überwintern. Besser geht es nicht, oder?
Doch! Wenn Sie eleganten Knoblauchgeschmack in Salaten oder aufs Brot mögen, wird Ihnen Zimmerknoblauch sicher auch schmecken.

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Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. In ihrem Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus vier Jahrzehnten, stellt Lieblingspflanzen und ihre Pflege vor, verrät die Lieblingsrezepte ihrer Familie und Rezepte aus ihrer Landküche und dazu lohnenswerte Gartengeräte, Koch - oder Gartenbücher vor.
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