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Walnussbäume in Gefahr?

Zwei Walnussbäume im goldenen Oktober

Zwei Walnussbäume im goldenen Oktober

Die Trockenheit nimmt kein Ende dieses Jahr. Die große Blumenwiese hinter meinem Garten ist völlig ausgedörrt. Der Bauer, der die Wiese gepachtet hat, verzweifelt, weil ihm das Gras zum Füttern seiner Kühe fehlt. Seit April fiel kein vernünftiger Regen, dafür Hitze ohne Ende. Franken war schon immer eine sehr trockene Region aber das Jahr 2018 war und ist noch immer sehr extrem. Auch die beiden Walnussbäume darben seit Monaten – trotz des fetten Lehmbodens, der hier sonst für reiche Ernten sorgt.

Wer ohne Not Bäume fällt, hat Leben nicht verstanden.

Oben am Lindelberg, direkt links neben den beiden Waldnussbäumen, holzen die Nachbarn derweil weiter ihre Obstbäume ab, nur damit sich keiner kostenlos an ihren Kirschen, Äpfeln und Birnen bedienen kann. Was für ein Drama. Doch alles reden hilft da nicht, die millionenschwere Nachbarin versteht meine Einwände nicht. Insektensterben, heimatlose Vögel und andere Tiere, Sauerstoff- und Schattenspender, Klimaschutz, alles egal, Hauptsache, sie hat keine Mühe mit ihrem Millionenerbe.

Ist Mundraub in Zeiten des Überflusses erlaubt?

Was mir (vorerst) bleibt ist ein traumhafter Blick auf die beiden, herbstlich bunt belaubten Walnussbäume. Auch sie tragen dieses Jahr Walnüsse im Überfluss. Die Nachbarin fährt wöchentlich mit ihrem dicken SUV zum Einklauben ihrer Walnüsse hoch. Nur gut, dass sie unter der Woche nicht jeden Spaziergänger sieht, der sich die ein oder andere Nuss verstohlen in die Tasche schiebt. Die Bäume lassen ihre Früchte ja auch außerhalb des Zaunes fallen. Ich bin immer dagegen, Früchte aus Nachbars Garten zu stehlen, aber in diesem Fall bewerte ich das als Mundraub in Zeiten des Überflusses. Noch immer nicht erlaubt, aber verzeihbar, solange niemand den Zaun übersteigt oder sich mehr als eine Handvoll Walnüsse nimmt. Spaziergänger auf dem Lindelberg sollten allerdings schnell zugreifen, bevor auch diese wunderbaren Bäume dran glauben müssen. Man weiß ja nie, welchen Baum die Millionenerbin als nächstes, so gnadenlos wie unvernünftig, abholzt und anschließend im Kamin verheizt.

Zum Vergleich: Die beiden Walnussbäume im Oktober 2016.

*Nicht, dass Sie mich missverstehen: Keine einzige Nuss dieser Nachbarin würde ich jemals an mich nehmen. Nicht geschenkt. Auch keine Kirsche, kein Apfel und auch keine Birne.

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.

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