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Beste Bio-Pfefferminze im Garten und in Topfkultur

Pfefferminztee anbauen und ernten im eigenen Garten.

Warum Pfefferminze anbauen?

Pfefferminze kennt jedes Kind. Sei es als Pfefferminztee, im Bonbon oder Kaugummi: An dem scharf-würzigen Kraut kommt niemand vorbei. Aber warum sollte man Pfefferminze auch im Garten anbauen? Sicher nicht, um daraus Bonbons zu kochen, wohl aber um eigenen Bio-Tee anzubauen. Zumindest war dies mein persönlicher Plan. Denn schon im riesigen Allgäuer Garten meiner Mutter hatte Pfefferminze Jahrzehnte einen festen Platz. Er bewuchs einen halbschattigen Hang in fettem Lehm, bekam reichlich Wasser von oben und entsprechend üppig fiel die jährliche Ernte aus. Obwohl täglich mindestens zwei große Kannen Pfefferminztee aufgebrüht und getrunken wurden, ging Mutters eigener Bio-Pfefferminztee das ganze Jahr über nicht aus. Herrlich!

Es dauerte eine ganze Weile, bis ich auf die Idee kam, auch in Franken eigenen Pfefferminztee anzubauen. Mein Blumengarten am Sonnenhang ist deutlich kleiner, der Regen fällt sehr viel spärlicher als im Allgäu aus und Minze in den gut gedüngten Rosen- und Staudenbeeten in Schach zu halten, ist auch nicht so einfach. Deshalb musste für mich eine andere Lösung her:

Pfefferminze im Blumentopf, sicher ist sicher.

Pfefferminze in Kübelkultur

Es ist ganz einfach: Größere 3-Liter-Töpfe oder Blumenkästen besorgen, Pflanz- oder Kräutererde hinein und dann Minze vom Gärtner des Vertrauens pflanzen. Wie viele Pflanzen Sie pro Topf oder Blumenkasten brauchen, hängt ein bisschen von der Sorte ab. Schokominze ist deutlich wuchtiger als beispielsweise die zarte Erdbeerminze.

Wichtig sind Wasserabzugslöcher und eine Drainageschicht unten im Topf. Die Pflanzen sind eigentlich Flachwurzler und bilden laufend Ausläufer. Im Topf kann man sie besser im Schach halten als in einem Blumen- oder Gemüsebeet. Dort brauchen Minzen eine Wurzelsperre oder Sie versenken gleich getopfte Pfefferminze ins Beet. Angenehmer Nebeneffekt: Sie müssen weniger gießen … aber aufpassen. Minzen büxen gerne aus, egal wo sie stehen.

Welche Sorte Pfefferminze schmeckt am besten?

Fazit: Probieren Sie und falls Sie sich einfach nicht entscheiden können: Alle Pfefferminzsorten lassen sich problemlos untereinander mischen.

Welcher Standort für Pfefferminze?

Minzen bevorzugen Halbschatten ohne pralle Mittagssonne.

Pfefferminze kommt gut mit Sonne zurecht aber meiner Erfahrung nach wächst sie weitaus üppiger im Halbschatten mit Nachmittagssonne. Noch ein Quantum gesünder gedeiht sie allerdings mit milder Morgen- und Abendsonne.

Schokominze verträgt auch volle Sonne, solange der Boden nicht austrocknet aber Multimenthaminze und Marokkanische Minze leiden sichtlich in der Sonne, stellen das Wachstum ein und ziehen zu allem Überfluss auch noch Pilzkrankheiten an.

Ausgebüxt. Eine Pfefferminze macht sich auf den Weg und verlässt den Topf durch das Abzugsloch.

Welcher Boden?

Am liebsten mag Pfefferminze richtig schweren fetten Boden, aber sie kommt auch mit leichtem Sandboden, Kübelerde oder einfache Blumentopferde zurecht. Doch Vorsicht: Alle Minzen reißen gerne aus und wandern durch den Garten, sofern man sie lässt. Sogar wenn sie im Topf stehen, versuchen sie diesem zu entkommen. Entweder hangeln sie sich oben über den Rand oder sie wachsen durch die Abzugslöcher im Topfboden. Vermutlich ist Pfefferminze immer auf der Suche nach besserer, nährstoffreicher Erde. Das sollte einen aber nicht dazu verleiten, Minze heftig zu düngen. Der Geschmack würde leiden. Allenfalls im Frühling und nach der ersten Ernte ist eine Gabe Kompost oder ein Hauch organischer Dünger willkommen.

Merke: Je langsamer Minze wächst, desto intensiver der Geschmack.

Umtopfen: wann und warum?

Jährliches Umtopfen fördert das Wachstum und beugt Krankheiten vor.

Topfen Sie jedes Jahr im Frühling ihre Minze in frische Erde. Teilen Sie bei dieser Gelegenheit Ihren Bestand. Sie gewinnen dadurch jede Menge neue kräftige und vor allen Dingen gesunde Ableger zum Nulltarif.

So sieht gesunde, saftig grüne Pfefferminze aus.

Pfefferminze ernten: wie oft im Jahr?

In frischer Erde und gut gewässert wächst Pfefferminze sehr schnell zu schönen, je nach Sorte saftig grünen oder rotgrünen Büschen heran. Pfefferminze ist erntereif, sobald sich die ersten Blüten zeigen. Mitte Juni bis Johannis (24.6.) ist es zum ersten Mal soweit.

Schneiden Sie dann frühmorgens alle Zweige am Boden ab. Sechs bis acht Wochen später kann zum zweiten Mal geerntet werden. Ob das Jahr auch noch eine dritte Ernte zulässt, hängt schlicht vom Wetter und den Temperaturen ab. Spätestens im Oktober schneiden sie die Pfefferminze bodentief ab und verarbeiten alles zu Tee.

Ist Pfefferminze winterhart?

Ja, es sind krautige Pflanzen, also Stauden, deren Wurzeln im Boden Frost, Schnee und Eis problemlos überstehen und im nächsten Frühling wieder gesund austreiben.

Pfefferminze im Topf überwintern?

Pfefferminze braucht auch in Topfkultur keinen besonderen Winterschutz. Wenn die Töpfe so stehen, dass sie im Winter weder völlig austrocknen, noch Staunässe ertragen müssen, ist alles gut. Ein Platz an der Hauswand (am besten aber nicht nach Süden gerichtet) ist sicher gut. Meine Teetöpfe stehen hinterm Haus im Schatten und halten dort ihren Winterschlaf.

Die robusten Stauden wachen sehr früh im Jahr wieder auf, was für mich angenehm ist. Denn zu dieser Zeit ist noch nicht so viel los im Garten und ich kann mich ums Umtopfen kümmern, ohne dabei in Stress zu geraten.

Pfefferminze düngen: ja oder nein?

Pfefferminze liebt nährstoffreichen, kalkhaltigen Boden, auch im Topf. Verwenden Sie daher gute Pflanzerde, gerne auch Kräutererde, topfen Sie einmal im Jahr um und teilen Sie dabei die Stauden. Auf zusätzliches Düngen können und sollten Sie in diesem Fall unbedingt verzichten. Der Geschmack der Blätter würde darunter leiden.

Anders sieht es aus, wenn sich die Stauden mit magern Sandboden begnügen sollen. Reichern Sie Sandboden vor dem Pflanzen mit Kompost oder Hornspänen an.

Pfefferminztee ernten: was ist wichtig?

Ernten Sie Pfefferminze bevor sich die Blüten öffnen und früh am Morgen. Dann stehen die Pflanzen voll im Saft und haben das beste Aroma. Die Blüten dürfen mit in den Tee.

Das Ernten des Tees ist ein bisschen Fleißarbeit. Manche bündeln die Pfefferminze nach dem Waschen und hängen ihn kopfüber trocken und schattig zum Trocknen auf. Ich finde diese Methode eher etwas umständlich weil der Tee zum Schluss ja ohnehin gerebelt bzw. in einzelne Blättchen zerlegt wird. Im trockenen Zustand ist das eine sehr staubige Angelegenheit. Nichts für Allergiker und Asthmatiker!

Frisch geerntete Pfefferminze auf dem Gartentisch

Statt dessen halte ich die Spitze eines Pfefferminzzweiges in der einen Hand und ziehe dann mit der anderen Hand alle Blätter von oben nach unten in einem Rutsch ab. Gelbe Blätter und die harten Stiele werden entsorgt. Die guten Blätter, Blüten, Knospen und Triebspitzen wasche ich und rolle sie anschließend zum ersten Vortrocknen in ein großes Geschirrtuch.

Ich verteile die Pfefferminzernte anschließend auf ein große Laken, und „rühre“ ein bis zweimal täglich durch das Kraut. Nach etwa drei bis vier Tagen ist es durch und durch trocken und raschelt, wenn man mit den Händen durchgeht.

Wer weniger Platz hat, füllt die Blätter in einen Kopfkissen- oder Bettbezug hängt das Ganze an eine luftige Stelle. Tägliches Aufschütteln nicht vergessen. Für welche Methode Sie sich auch entscheiden: Bei trockenem heißen Wetter ist der Tee innerhalb weniger Tage getrocknet und genussfertig.

Eigenen Pfefferminztee lagern: wie und wo?

Füllen Sie Ihren eigenen Pfefferminztee am besten in Blechdosen (Keksdosen) oder gut schließende Vorratsdosen aus Glas oder Kunststoff und lagern ihn an einem dunklen, kühlen aber trockenen Platz. Bei mir ist das der Keller. Tee für den sofortigen Gebrauch kommt natürlich in eine kleinere Teedose und die steht dann griffbereit im Teeschrank / Küchenschrank.

Pfefferminztee aus eigenem Anbau: wie schmeckt er?

Wenn Sie bislang nur Pefferminztee aus dem Teebeutel kennen, werden Sie sich wundern. Denn egal ob Ihr bisheriger Tee vom Discounter stammt oder einen Markennamen wie Teekanne trägt: An den intensiven, vollmundigen Geschmack Ihres eigenen Pfefferminztees kommt keiner heran. Sie werden begeistert sein.

Frisch aufgebrühter Pfefferminztee in einer gelben Tasse.

Pfefferminztee aufbrühen: so geht’s

Besorgen Sie sich große lange Teefilter, füllen Sie ihn pro 1-Liter-Kanne mit etwa 3 kleinen Löffeln Teeblättchen (Pi mal Daumen genügt), gießen Sie mit kochendem Wasser auf, lassen den Tee 5-10 Minuten ziehen und dann riechen und schauen Sie mal: Was für ein intensiver Duft und was für eine tolle Farbe Pfefferminztee doch haben kann. Echte Teefreunde werden begeistert sein und wollen auf diesen Tee am liebsten nie wieder verzichten. Deswegen: Ran an die Töpfe und Pfefferminztee anbauen. Je mehr, desto besser.

 

Welche Krankheiten oder Schädlinge kommen vor?

Manche Sorten können am falschen Standort Rost oder Mehltau bekommen: Abhilfe schafft eine bessere Sorten-Auswahl und im Akutfall ein radikaler Rückschnitt. Die Pflanzen treiben danach gesund und munter wieder aus.

In manchen Jahren treiben glänzend grüne Minzkäfer ihr Unwesen. Man kann sie absammeln oder den Vögeln überlassen. Ich ignoriere die hübschen Käfer und verlasse mit auf meine gefiederten Freunde. Klappt meist wunderbar. Angeknabberte Blätter kommen mir allerdings nicht in den Tee.

Was tun mit zu viel Minze?

Kochen Sie Minzsirup und füllen Sie ihn noch heiß in kleine Gläschen. Dort hält er sich monatelang (wie Marmelade). Minzsirup schmeckt wahnsinnig lecker in Drinks, auf Vanille-Eis oder in After-Eight-Kuchen. Rezepte gleich nebenan im Blog.

After-Eight-Kuchen, feiner Schokoladenkuchen, aromatisiert mit Minzsirup

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. In ihrem Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus vier Jahrzehnten, stellt Lieblingspflanzen und ihre Pflege vor, verrät die Lieblingsrezepte ihrer Familie und Rezepte aus ihrer Landküche und dazu lohnenswerte Gartengeräte, Koch - oder Gartenbücher vor.
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