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Die Akelei, elfengleich zart, aber oho!

Akelei, süßes Naturmädel mit vielen Talenten

Akelei, süßes Naturmädel mit vielen Talenten

Die Akelei, bot. Aquilegia ist eine heimische Pflanze, die sich prächtig vermehrt und überall niederlässt, wo es ihr gefällt. Diese Eigenschaft hat ihr schon so manchen Trivialnamen eingebracht: Zigeunerglocke, Narrenkappe, Taubenblume, Elfenhandschuh, Handschuh unserer Lieben Frau, oder Venuswagen. Letzteres weil man früher der Pflanze auch aphrodisierende Kräfte andichtete. Was für ein gefährlicher Quatsch, denn die, vermeintlich ach so zarte Pflanze ist giftig. Später dazu noch mehr wichtige Hinweise zum Umgang mit der Elfengleichen.

Für mich ist die Akelei ein echtes Naturmädel: Unbekümmert, freut sich des Daseins, macht Bienen und andere Insekten glücklich und Blumenfreunde ebenso. Da macht es auch nichts, wenn durch wilde Vermehrung quer durch Garten und/oder freier Natur mal die ein oder Farbe oder Form nicht ganz so wohlgeraten ist.

Welche Aquilegia ist die Schönste?

Warum denn aus allem einen Schönheitswettbewerb veranstalten. Jede Aquilegia ist schön, egal ob groß oder klein, mit großen, gefüllten, ungefüllten, einfarbigen oder zweifarbigen Blüten. Zur großen Akelei gehört auch die Gartenakelei aus der Gärtnerei. Dort bekommen Sie auch die Zwergsorten für Beetvordergrund, Blumenkasten oder Betonpflanzstein. Große Sorten, zu der auch die gelbe ‚Maxi Star‘ oder die Gewöhnliche Akelei gehören, werden mit der Zeit durchaus bis zu 75 cm hoch und ebenso breit. Besser, Sie räumen dieser genügsamen Gartenstaude genügend Platz ein, sich schön zu entfalten. Denn darin liegt ihr besonderer Reiz. Sie tanzen bereits beim leisesten Windhauch.

Rosa Aquilegia mit gefüllter Blüte und kurzen Spornen

Was ist das Reizvolle dieser Gartenstaude?

Akeleien tragen von Mai bis Juli hübsche, drei bis fünf Zentimeter kleine, nickende Glockenblüten. Mal knubbelig und überraschend klein, mal sehr filigran und fast schon elegant mit weiten gefüllten oder ungefüllten Röckchen. Dazu vier Sporne, die nach hinten oder oben zeigen und markante große Staubgefäße. Manche Sorten blühen der Naturform entsprechend einfarbig violett, andere zweifarbig. Züchter haben leichtes Spiel mit der extrem vermehrungsfreudigen Staude und erfinden immer neue Farbvariationen. Sehr zur Freude ihrer zahlreichen VerehrerInnen.

Markante Blattrosette, Austrieb im März

Die Blätter sind anfangs hellgrün, später graugrün und stehen in einer Rosette. Schon der Austrieb im März und Sämlinge sind für Gartenanfänger leicht zu erkennen.

Die Blätter werden im Frühsommer schnell unansehnlich. Pflanzen Sie hohe Sorten am besten in die zweite Reihe.

Kleine Hybriden passen auch sehr schön in einen Steingarten zwischen Alpinen Pflanzen und Polsterstauden.

Einfache wilde Aquilegia in Violett

Welcher Standort ist richtig?

Rein theoretisch bevorzugt die Staude nahrhaften, nicht zu trockenen Boden in voller Sonne bis Halbschatten. Fakt ist aber auch: Sie schert sich nicht um solche Vorgaben, sondern läuft auf, wo es ihr gefällt und dort krallt sie sich mit aller Macht fest. Das kann auch in einer Pflasterfuge sein, in einer beengten Mauerritze, zwischen Wurzelwerk anderer Stauden, am Gehölzrand, in einer Hecke oder …

Hoch gezüchtete Hybriden aus der Gärtnerei sehen das vermutlich ein bisschen anders. Aber nun gut: Kommt eine Akelei, finden Sie sicher auch einen geeigneten Platz für sie im Garten.
Achten Sie bitte dennoch auf die Pflegehinweise auf dem Pflanzenetikett und werfen Sie es nicht achtlos weg. Staudenzüchter wissen, was sie tun und empfehlen. Sie kennen Ihre Pflanzen und deren Besonderheiten schließlich am besten.

Zweifarbiger Bastard der Gelben A. ‚Maxi Star‘

Akelei vermehren: was ist wichtig?

Akeleien säen sich selbst im Garten zuverlässig aus, aber was dabei herauskommt, sind nach den Mendel’schen Regeln, Pflanzen mit zumeist violetten, einfachen Blüten. Möchten Sie dagegen Akeleien in bestimmten Farben oder mit besonders großen Blüten, besorgen Sie sich bei einem guten Saatguthändler (nicht bei Ebay!) das entsprechende Saatgut.

So robust die Stauden auch sind: Sie vertragen späteres Umpflanzen / Versetzen nur sehr schlecht. Sobald die Pfahlwurzeln abbrechen, wachsen sie nicht mehr. Ähnlich wie Prachtkerze, Goldmohn oder Islandmohn.

Akeleien pflegen: was ist wichtig?

Die meisten Akeleien sind absolut pflegeleicht, robust und winterfest. Schneiden Sie die Pflanze nach der Blüte bodentief ab, sie treibt anschließend neu aus und bleibt dann so den ganzen Sommer über grün und vital.

Welche Pflanzenpartner passen gut?

Romantische Frühsommerblüher wie

Zweifarbigen Akelei im Garten

Ist Aquilegia bienenfreundlich?

Ja, sehr sogar. Wildbienen sind verrückt nach Akeleien. Hummeln auch, aber die Brummer sind dagegen zu dick für den offiziellen Eingang. Deshalb knabbern sie, frech und schlau wie diese Insekten sind, von hinten Löchern in die Sporne und erreichen so ihr Ziel zum Nektar. Wenn Sie also eine Blüte mit Löchern hinten entdecken, war wohl eine pfiffige Hummel dran.

Besteht Gefahr durch Schneckenfraß?

Nein, keine Sorge. Schnecken lassen in der Regel jede Akelei links liegen. Mit Ausnahmen. In nassen Schneckenjahren kommt es dennoch vor, dass Schnecken an die untersten Blätter gehen. Mit einer guten Strategie gegen Schnecken bekämpfen Sie die Viecher allerdings gut und zuverlässig. Lassen Sie sich also nicht abbringen, Akeleien zu pflanzen. Je mehr und je mehr unterschiedliche Sorten, desto besser.

Was hilft gegen Mehltau?

In heißen trockenen Sommern werden die Pflanzen manchmal von Mehltau befallen. Wenn Sie das stört, schneiden Sie die Blätter einfach ab oder besprühen Sie sie mit einer Mischung aus Vollmilch (1 Teil) und Wasser (9 Teile). Ich bevorzuge das Abschneiden der Blätter. Ist schnell gemacht und schadet nicht. Im Gegenteil. Wenn der Sommer sehr heiß und trocken ist, bewahrt sie das Abschneiden vor dem Austrocknen. Also nur Mut! Spätestens im nächsten Mai blühen alle wieder als wäre nichts geschehen.

Sind die Stauden winterhart?

Ja, Akeleien sind absolut winterhart, brauchen keinerlei Winterschutz und treiben jedes Jahr aufs Neue aus. Sie erkennen den markanten Blattaustrieb bereits im März.

Gelbe Sorte A. ‚Maxi Star‘ blüht jedes Jahr üppiger

Sind Akeleien giftig?

Ja, Akeleien gehören zu den Hahnenfußgewächsen und sind giftig. Nur anschauen, nicht essen! Allergiker und Empfindliche fassen die Pflanzen besser nur mit Handschuhen an, da sie Ekzeme und Kontaktallergien auslösen können. Sehr unangenehm.

Eignet sich Aquilegia für die Vase?

Ja, frisch geschnittene Blütenstiele halten sich durchaus einige Tage in der Vase. Egal ob einzeln oder zusammen mit Kornblumen, Margeriten oder anderen Frühsommerblumen: In der Vase wirken sie leicht, sommerlich verspielt und bereichern Tisch und Sideboard.

Aquilegia, zart aber stark | Video

 

Weitere Inspirationen für Blumenfreunde: Zauberhafte Akeleien in meinem Garten

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog „Wo Blumenbilder wachsen“ teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.

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