Die Kletternde Herzblume, auch Kletternde Herzmarie, bot. Dicentra scandens / Dicentra thalictrifolia, ist ein zart wirkendes Rankgewächs mit hübschen, knapp zwei Zentimeter kleinen, gelben Blüten. Sie ist eine Schwester der beliebten Tränenden Herzen und überrascht sowohl durch Wuchs, Blütenform- und Farbe, als auch späte Blütezeit. Doch hat man sie erst einmal entdeckt, ist die Gärtnerin auch schon schwer verliebt in die hübsche Kletterpflanze. Dagegen angehen? Unmöglich. Dann schon eher einen geeigneten Platz für sie im Garten suchen. Sie schaffen das!
Kletternde Herzblume, eine Rarität Blumenbeet
Wie alle Tränende Herzen bevorzugt diese Herzblume einen absonnigen bis halbschattigen, windgeschützten Standort sowie tiefgründigen, frischen Boden. Dazu ein Zaun zum Festhalten, besser noch ein schmales Rankgerüst und schon geht‘ los.
Die zarten Triebe und sehr filigranen Ranken brauchen, zumindest im ersten Standjahr, ein bisschen Zeit, bis sie an Höhe gewinnen, aber danach klettert die Staude munter bis 150-200 cm in die Höhe und gut 100 cm in die Breite. Wenn sie kann und man sie lässt, rankt die Herzblume aber auch in benachbarte Sträucher oder Zäune. Dort krallt sie sich schnell fest und lässt so schnell auch nicht mehr los.
Wie und wann blüht die Kletternde Herzblume?
Dicentra scandens blüht später als Dicentra spectabilis, das bekannte Tränende Herz. Rechnen Sie ab Juni mit den ersten Herzblüten. Anfangs sind die Blüten grüngelb, dann gelb und im Verblühen färben sich die „Tränen“ unten wie eine Blutorange. Die Herzblüte macht ihrem Namen alle Ehre und „weint“ eine ganze Weile, bis das Verblühte abfällt. Danach erscheinen irgendwann kleine Schoten mit den Samen. Diese sind Frostkeimer.
Tipp: Achten Sie im Frühling rund um die Mutterpflanze auf etwaige Sämlinge. Topfen Sie diese bei Bedarf und schenken Sie sie an Gartenfreunde. Die Freude über diese Rarität für den Staudengarten ist sicher groß.
Die Kletternde Herzblume blüht normalerweise ab Juni bis September.
Ist die Kletternde Herzmarie winterfest?
Ja. Allerdings sollte man die Staude im Frühling pflanzen, damit die Wurzeln bis zum Herbst genügend Zeit haben, anzuwachsen. Danach hält die hübsche Herzmarie sicher Temperaturen bis minus 28°C aus. (Winterhärtezone Z5)
Wie wird die Kletternde Herzblume gepflegt?
Pflegen Sie die Herzblume wie andere Stauden auch: Düngen Sie Mitte März zum Austrieb und ein zweites Mal Mitte Juni mit einem organisch-mineralischem Staudendünger. Ersatzweise geht im Frühling auch eine Schaufel reifen Kompost. Oder eine Handvoll Hornspäne jeweils im Frühling und Mitte Juni.
Das Kraut verwelkt im Spätherbst und wird dann bodennah abgeschnitten. Ab März treibt die Staude wieder aus.
Ansonsten ist Dicentra scandens absolut pflegeleicht.
Wie hoch ist der Wasserbedarf?
Dicentra scandes hat einen mittelhohen Wasserbedarf. Der Boden sollte im Sommer nicht vollends austrocknen. Gießen Sie bei lang anhaltender Trockenheit gründlich, aber nicht zwingend täglich. Die Wurzeln müssen „lernen“, in die Tiefe zu gehen, um Wasser zu finden.
Ist die Kletternde Herzmarie eine Bienenpflanze?
Ja! Bienen und Hummeln fliegen die gelben Blüten der Herzmarie sehr gerne an.
Eignet sich das gelbe Tränende Herz für den Vasenschnitt?
Im Prinzip ja. Allerdings sind die Ranken stark ineinander verwoben, so dass der Schnitt selbst am schwierigsten ist. Stehen die zarten Zweige aber erst einmal in einer Vase, halten sich die Blüten erstaunlich lang. Eine Woche ganz bestimmt.
Blumenbilder Herzblumen im Garten von Nature to Print
Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.