Die Bergenie, bot. Bergenia, begeistert im Frühling durch ihre weithin leuchtende Blüte. Das ganze Jahr über besticht die pflegeleichte Blattschmuckpflanze mit immergrünen, im Winter auch rot oder violett gefärbten, großen Blättern. Die Staude ist robust, verträgt Trockenheit und noch so manches mehr. Kurz: Die Bergenie sollte in keinem Garten fehlen, belebt sie dort doch mühelos auch schwierige Standorte.
Wann blüht die Bergenie?
Zwischen April und Mai, je nach Lage und Sorte. An einem Südhang blühen manche Sorten bereits Anfang April, im Halbschatten öffnen sich die imposanten Blüten dagegen erst im Mai.
Was macht sie zu einer begehrten Blattschmuckpflanze?
Fast noch wichtiger als die Blüte sind die bis zu 35 cm großen, runden, fleischigen Blätter. An ihnen erkennt man auch ihre Zugehörigkeit zur Familie der Steinbrechgewächse bot. Saxifragaceae. Es sind Dickfleischgewächse, die Trockenheit sehr gut vertragen.
Die immergrünen Blätter sind das ganze Jahr über attraktiv. Im Herbst färben sie sich in verschiedene Töne zwischen Rot-, Bronze und Violett und dieser Blattschmuck hält sich dann den ganzen Winter über.
Wie und wann werden Bergenien geschnitten?
Nach der Blüte kann man den Blütenstängel bodentief abschneiden. Die Blätter können dagegen dran bleiben, solange sie optisch „schön“ sind. Verwelkte Blätter können Sie im zeitigen Frühling schneiden. Auch der bodentiefe Schnitt ist zu dieser Zeit möglich – muss aber nicht zwingend sein.
Nach dem Schnitt treibt die Bergenie rasch wieder durch und zeigt danach auch erste Knospen und Blüten.
Wie werden die Stauden vermehrt?
Sie können die Stauden im Frühsommer nach der Blüte ganz normal teilen. Noch besser ist es jedoch, verholzte Rhizome auszugraben, diese zu teilen und in frische Erde neu zu pflanzen. Jedes Teilstück braucht allerdings ein „schlafendes Auge“, um auszutreiben.
Alternative, um mehr Jungpflanzen zu gewinnen: Graben Sie im Herbst ein verholztes Rhizom aus und entfernen Sie die Blätter. Schneiden Sie das Rhizom in 3-4 cm lange Stücke, wobei auch hier jedes Stück ein schlafendes Auge besitzen muss. Drücken Sie nur jedes Stück in einen Topf mit Anzuchterde, decken Sie ab mit etwas Sand, gießen einmal an und warten ab. Frische Blätter / Triebe und Wurzeln bilden sich recht zügig. Pflanzen Sie die Jungpflanzen dann im Frühling an Ort und Stelle.
Welchen Standort bevorzugt die Bergenie
Früher dachte man, Bergenien gehören in den Schatten. Weit gefehlt: Sie blühen früher und schöner, stehen sie, wie ihre Verwandten, auf der Sonnenseite des Garten. Doch auch im absonnig oder im Halbschatten gedeihen und blühen sie gut, nur ein bisschen später als in voller Sonne.
Bergenien mögen frischen Boden, wachsen gut auf Baumscheiben, am Gehölzrand, begleiten auch Rosen (mit etwas Abstand) oder im Steingarten.
Ich verwende Bergenien gerne als Bodendecker entlang der Gartenwege. Die Pflanze bedeckt den Boden das ganze Jahr über, hält aber Unkraut nicht in Schach.
Pflanzzeit für Bergenien ist das Frühjahr. Vermutlich finden Sie dann auch in der regionalen Staudengärtnerei eine Bergenie in Ihrer Lieblings-Blütenfarbe. Es gibt rote, rosa und weiß blühende Sorten.
Bergenia-Hybriden pflegen und düngen?
- Geben Sie im März und im Juni eine Gabe Kompost, sofern Sie haben.
- Ebenso willkommen ist organischer Dünger zweimal im Jahr. Ein guter Staudendünger oder Hornspäne sind prima, aber halten Sie die Dosis eher niedrig.
Verwenden Sie bitte kein Blaukorn, denn er enthält zu viel Stickstoff und das wirkt sich schlecht auf die Blühfreudigkeit aus und macht die Triebe weich.
Gut zu wissen: Bergenien blühen an mageren Standorten besser als in fetten Böden.
Alle Steinbrechgewächse vertragen normalerweise viel Trockenheit. Aber bei lang anhaltender Trockenheit und Hitze freuen auch sie sich über eine durchdringende Wassergabe. So wie alle Stauden. Schlappe, nach unten gewölbte Blätter sind deutliche Anzeichen für Durst. Also gießen Sie.
Welche Pflanzpartner passen zur Bergenie?
Bergenien begleiten Gräser und spielen den größten Trumpf im Frühling aus, nämlich dann, wenn von den Gräsern noch nichts zu sehen ist. Auch Taglilien, Wieseniris, Farne, Sterndolden oder Wolfsmilch überlassen Bergenien ihren großen Auftritt im Frühling und sehen daneben das Gartenjahr über als Partner sehr gut aus.
Sind Bergenien bienen- und insektenfreundlich?
Ja!
Welche Schädlinge und Krankheiten kommen vor?
Bergenien werden von Schnecken verschmäht.
Ganz anders Dickmaulrüssler. Einen Befall dieser lästigen Käfer erkennen Sie am sogenannten Buchtenschnitt / Buchtenfraß der Blattränder. Die Larven der Dickmaulrüssler fressen dagegen die Wurzeln und können dort großen Schaden anrichten.
Dagegen helfen Nützlinge: Nematoden, die Sie zweimal im Jahr mit der Gießkanne ausbringen. Einmal im Frühling und einmal im Herbst. Warum zweimal? Damit beide Generationen der Käfer im Boden erwischt werden.
Gegen die Blattfleckenkrankheit hilft Abschneiden der befallenen Blätter und das Entsorgen in der Mülltonne, nicht auf dem Kompost.
Woher stammen Bergenien
Der Naturstandort liegt in den feuchten Wäldern und Waldrandlagen Ostasiens. Hinzu kommen sonnig bis halbschattig gelegene Bergregionen zwischen Russland, China, Kasachstan und der Mongolei. Der Name Berg ist bei diesen Stauden also schon Programm, wobei es sich bei den Stauden, die man hierzulande in Gärtnereien erwerben kann, um Hybriden, also um neue Züchtungen handelt.
Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.