Gärtnern im April stellt noch einmal die Weichen für einen monatelang blühenden Blumengarten. Auf dem Programm des Monats stehen Säen, Umsetzen, Abhärten, Jäten, Düngen, Teilen, Schneiden und Pflegen. Doch der Reihe nach …
Tipps fürs Gärtnern im April:
Sommerblumen direkt ins Beet säen
Säen Sie im April robuste Sommerblumen wie Ringelblumen, Mohnblumen, Kornblumen oder auch Goldmohn direkt ins Beet. Warum ist Direkt-Aussaat manchmal besser als Vorziehen in Töpfen? Weil die Sommerblumen dann ungestört wachsen können und meist von Anfang an kräftiger werden, als vorgezogen im Haus. Zudem lassen sich alle Mohnblumen wegen ihrer Pfahlwurzeln nur sehr schlecht versetzen. Also keine Angst vor Direktsaat. Warten Sie am besten eine Regenperiode ab und schon geht’s los:
- Befreien Sie zunächst das Beet gründlich von allen Unkräutern. Insbesondere Wurzelunkräuter wie Löwenzahn, Hahnenfuß, Quecke und Giersch müssen restlos raus. Verwenden Sie dazu einen kräftigen Unkrautstecher oder eine Grabegabel. Zupfen hilft bei diesen hartnäckigen Unkräutern nämlich nichts.
- Düngen Sie das Beet mit einem Langzeitdünger, Staudendünger, Hornspänen oder mit einer dünnen Schicht Kompost.
- Lassen Sie das Beet 7-10 Tage ruhen und jäten Sie dann noch einmal inzwischen aufgelaufenes Unkraut.
- Jetzt ist das Beet bereit für die neue Saat. Mischen Sie sehr feines Saatgut vorab mit etwas Sand. So verhindern Sie zu dichtes Säen.
- Harken Sie die Samen nun vorsichtig auf der Fläche und drücken Sie es anschließend gut fest , damit das Saatgut Bodenschluss bekommt. Danach vorsichtig wässern und darauf achten, das Saatgut nicht wegzuschwemmen.
- Sie können die Samen auch in Reihen säen, Sie haben dadurch die bessere Kontrolle und können Unkraut besser von den Sommerblumen unterscheiden. Natürlicher wirkt allerdings freies Säen.
Egal wie, sobald die Saat im Boden ist, muss sie gleichmäßig feucht gehalten werden. An warmen Tagen kann das dreimal täglich gießen bedeuten. Bequemer und sicherer ist’s Sie passen zum Säen kühle und feuchte Regentage ab.
Weitere Sommerblumen vorziehen
Im April können Sie weitere Sommerblumen im Haus vorziehen: Kapuzinerkresse, Schmuckkörbchen, Prunk- und Trichterwinden keimen sehr schnell. Wässern Sie das Saatgut über Nacht, dann keimen sie sogar noch etwas schneller. Legen Sie nur 1 Samenkorn in einen kleinen 6er-Topf. Bis zum Auspflanzen nach den Eisheiligen reicht die Topfgröße allemal.
Jungpflanzen abhärten
Sobald die Tage wärmer werden, dürfen Jungpflanzen zum Abhärten raus. Stellen Sie die Töpfe mit den Pflanzen dazu am besten in eine durchsichtige Aufbewahrungsbox oder in eine Euro-Transportkiste. Die Pflanzen dürfen anfangs noch nicht in die pralle Sonne, sonst bekommen sie sofort einen Sonnenbrand. Morgens raus, abends rein bestimmt für die nächste Zeit das Tagesprogramm. Sie schaffen das!
Seerosen dürfen zurück in den Miniteich
Kleine Seerosen drängeln schon längst im Winterquartier. Höchste Zeit, sie da rauszuholen und vorsichtig an die Natur draußen zu gewöhnen. Topfen Sie Ihre kleine Seerose in frisches Substrat, spendieren ihr 2-3 Düngekegel und dann ab damit ins halbe Weinfass. Gleiches gilt für Sumpfpflanzen, die draußen überwinterten. Prüfen Sie, ob bereits ihre Wurzeln aus den Töpfen schauen und es oben grün wird, dann ist auch für sie Umtopftag.
Kübelpflanzen abhärten und umtopfen
Raus aus dem Winterquartier. An warmen Tagen im April dürfen und sollten Kübelpflanzen schon wieder an die frische Luft. Prüfen Sie, ob Schädlinge vorhanden sind und handeln Sie am besten sofort.
- Echter Gewürzlorbeer, Oleander und Olivenbaum vertragen auch im Topf ein paar Minusgrade, aber wenn die Kübelpflanzen den Winter über relativ dunkel standen, müssen Sie sich erst wieder an die Sonne gewöhnen. Stellen Sie die Pflanzen daher zunächst halbschattig und geschützt auf.
- Topfen Sie Kübelpflanzen in frisches Substrat und geben Sie gleich Langzeitdünger mit dazu.
- Beobachten Sie die Wetternachrichten. Kündigen sich leichte Fröste an, schützen Sie empfindliche Pflanzen mit einem Vlies. Bei stärkeren Frösten hilft jedoch alles nichts: Zurück in ein frostfreies Quartier und wenn es zur Not eine fensterlose Garage ist.
Sämlinge im Garten finden und umsetzen
Viele Sommerblumen wie Patagonisches Eisenkraut, Tränendes Herz, Königskerzen, Stockrosen, Mohn, Fingerhut oder Akeleien versamen sich gerne überall im Garten. Für alle wird der Platz (vermutlich) nicht reichen. Zupfen Sie daher aus, was zu viel ist oder versetzen Sie die Sämlinge, wo sie erwünscht sind. Je jünger die Pflanzen, desto leichter gelingt das Auszupfen – und Versetzen. Wie Sie die häufigsten Sämlinge im Garten erkennen, zeige ich gleich nebenan.
Frühblüher vermehren
Nach der Blüte ist die richtige Zeit, um dicht wachsende Tuffs von Krokussen, Winterlingen oder Schneeglöckchen zu teilen und an eine neue Stelle zu pflanzen. Nehmen Sie dazu den ganzen Tuff auf und ziehen Sie vorsichtig die Zwiebeln auseinander. Lassen Sie das Grün dran und setzen Sie anschließend die Zwiebeln einzeln an Ort und Stelle.
Blühfaule Narzissen teilen
Wenn Narzissen nur Blätter schieben und nicht blühen, graben Sie die Zwiebel aus, trennen Mutterzwiebel von ihren Töchtern und setzen Sie die Blumenzwiebeln anschließend einzeln ins Beet. Lassen Sie die Blätter dran, sie welken von alleine.
Rosen schneiden und düngen
Im April blühen die Forsythien, mancherorts auch schon früher. Ob so oder so: Schneiden Sie jetzt Ihre Rosen und düngen Sie anschließend mit einem guten Rosendünger. Darauf kommt es beim Rosenschnitt an.
Stauden und Gehölze düngen
Falls noch nicht im März geschehen, werden bis Mitte April alle stark zehrenden Stauden und Gehölze/Büsche gedüngt. Sparen Sie nicht am falschen Dünger. Blaukorn / Grünkorn ist sicher keine gute Wahl. Verwenden Sie lieber einen guten organischen Bio-Staudendünger mit Phosphat-Betonung für viele Blüten. Zu viel Stickstoff fördert dagegen Blattmasse und lockt, wenn Sie Pech haben, Läuse an.
Gärtnern im April: Stauden teilen und verjüngen
Was zu viel ist, ist zu viel und muss raus. Zaudern Sie nicht, sondern teilen Sie zu groß gewordene Stauden und verwenden Sie nur die vitalsten Teilstücke. Alles andere kann weg. Schönster Nebeneffekt: Verjüngte Stauden blühen besser und Sie haben wieder Platz für neue Pflanzenschätze von Freunden oder aus der Gärtnerei.
Rasen und Wiese wieder fit machen
Im April fängt auch die Wiese wieder an zu wachsen. Vertikulieren Sie, harken Wurzelfilz und Moos heraus, und säen neu, wo schadhafte Stellen oder Lücken in der Wiese sind. Wie Rasenpflege im Frühling geht, erkläre ich hier.
Gärtnern mi April: Wuchernde Traubenhyazinthen ausgraben
Traubenhyazinthen, Muscari, malen den Frühling blau aber die Zwiebelgewächse neigen auch zu wuchern. Sie vermehren sich ungezügelt durch Tochterzwiebeln und Samen. In meinem Garten waren es anfangs nur 10 Zwiebeln und jetzt haben die Geophythen wirklich rund ums Haus alle Beete okkupiert – und Pflasterfugen noch dazu. Inzwischen haben sie sich schon in der Wiese nebenan breit gemacht. Dort dürfen sie. Aber in meinen Beeten muss ich ihnen Einhalt gebieten. Mühsam, aber notwendig.
Schauen, hören und staunen. Gärtnern im April
Vergessen Sie vor lauter Gärtnern nicht, Ihren eigenen Garten zu genießen. Suchen Sie sich dazu, am besten frühmorgens, einen ruhigen Platz und hören Sie dem Morgenkonzert der Vögel zu. Schon vor Sonnenaufgang trällern Rotschwänzchen ihr Morgenlied, andere Vögel kommen nach und nach hinzu. Einfach wunderschön und so entspannend.
Bleiben Sie noch eine Weile sitzen, trinken Sie in aller Ruhe noch eine Tasse Tee (oder Kaffee) und schauen Sie sich um: Im April treibt alles wieder frisch und grün. Frühling ist doch die schönste Jahreszeit des Jahres. Ein Genuss für jeden, der Garten und Pflanzen über alles liebt!
Weitere Frühlings-Blumenbilder aus dem Garten von Nature to Print
Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.