Gärtnern im Mai macht alles neu

Jungpflanzen abhärten und pflanzen, letzte Sommerblumen schnell und direkt ins Beet säen. Dazu brauchen viele Frühblüher noch einmal eine pflegende Hand. Nach den Eisheiligen kann endlich der Sommer kommen.

Verfolgen Sie den Wetterbericht

Decken Sie bei Frostgefahr empfindliche Blumen in Beet oder Blumenkasten mit einem Gartenvlies ab: Tränende Herzen, Pfingstrosen mit Knospen und Hortensien blühen nicht mehr nach einer frostigen Nacht.

Härten Sie Jungpflanzen ab

Sobald tagsüber das Thermometer über 10 Grad klettert, dürfen Jungpflanzen zum Abhärten raus. Stellen Sie dazu die Kisten mit den Pflanzen draußen an einen geschützten Platz. Ideal dafür sind abermals halbdurchsichtige Kunststoffkisten mit Deckel. Öffnen Sie den Deckel sobald es warm genug dafür ist, schließen Sie ihn bei schlechtem Wetter, starken Wind oder Regen. Nachts holen Sie die empfindlichen Pflanzen in ihren Kisten wieder ins Haus. Erst wenn es nachts nicht mehr unter 10 Grad kalt wird, dürfen die vorgezogenen Sommerblumen und Balkonpflanzen ungeschützt draußen bleiben.

Achten Sie darauf, dass die jungen Pflanzen anfangs nicht in der prallen Sonne stehen. Sie bekommen schnell Sonnenbrand.

Säen Sie diese Sommerblumen erfolgreich noch im Mai

Gärtnern im Mai. Die 20 wichtigsten Aufgaben im Blumengarten | Gärtnern im Mai macht alles neu: Jungpflanzen werden abgehärtet und gepflanzt, einige Frühblüher brauchen noch einmal eine pflegende Hand, andere dürfen verwildern, und nach den Eisheiligen kann endlich der Sommer kommen.

Zarte Glockenblume im Garten von Nature to Print

Wenn der Boden schön warm ist, können Sie robustere Sommerblumen direkt ins Blumenbeet säen. Dazu gehören:

  • Astern
  • Cosmea, das Schmuckkörbchen
  • Fuchsschwanz, Amaranth
  • Mittagsgold, Gazanie
  • Glockenblumen
  • Studentenblumen, Tagetes
  • Einjähriger Lein und Staudenlein
  • Bechermalven
  • Kapuzinerkresse
  • Klatschmohn
  • Wucherblumen
  • Ringelblumen
  • Wicken
  • Zinnien

Wie die direkte Aussaat im Beet gelingt und worauf Sie achten sollten, steht bereits bei Gartenarbeiten im April.

Pflanzen Sie Sommerblumen und Stauden

Nach den Eisheiligen Mitte Mai dürfen alle Pflanzen raus in den Garten. Pflanzen Sie Ihre vorgezogenen Sommerblumen und Stauden in gut vorbereitete, gedüngte und unkrautfreie Blumenbeete.

Tipp: Tauchen Sie vor dem Setzen ins Beet jede einzelne Pflanze in ihrem Blumentopf in einen Eimer mit Wasser. Warten Sie, bis die Luftblasen aufhören zu blubbern. Erst dann austopfen, pflanzen und das frisch bepflanzte Beet anschließend kräftig gießen.

Alles darf raus ab Mitte Mai! Kübelpflanzen und Balkonpflanzen

Canna, Geranien, Petunien, Begonien, Fuchsien, Fleißige Lieschen und alle anderen Balkon- und Kübelpflanzen ziehen nun auf ihre vorgesehenen Plätze auf Balkon oder Terrasse. Verwenden Sie für Ihre Balkonkästen und Pflanzgefäße gute, torffreie Pflanzerde und mischen Sie Langzeitdünger darunter. Damit sind die meisten Balkonblumen die nächsten 4-6 Wochen gut mit Nährstoffen versorgt.

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Rote Bauernbegonie, Begonia bertinii blüht unermüdlich bis in den späten Herbst auf meiner überdachten, schattigen Terrasse

Schenken Sie Frühblühern noch etwas Zeit

Schneiden Sie bei Tulpen, Narzissen, Krokussen, Kaiserkronen und Hyazinthen nur oben das Verblühte ab und lassen Sie die Blätter nach Möglichkeit stehen. Sie verwelken mit der Zeit und lösen sich dann ganz leicht von der Zwiebel.

ABER: Anemonen / Buschwindröschen, Bluebells / Waldhyazinthen, Blausternchen, Schneeglanz, Skillas, Schneeglöckchen, Schachbrettblumen, Wildtulpen und Winterlinge, die verwildern sollen, lassen Sie einfach komplett in Ruhe.

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Anemone Bland im Garten von Nature to Print

Ärgern Sie sich nicht über das welkende Grün der Frühblüher. Es beschattet den Boden, hält ihn länger feucht und schützt die anfangs noch die kleinen, dazwischen gesetzten Sommerblumen vor Wind, Kälte und Trockenheit.
Kombinieren Sie lieber in Zukunft Blumenzwiebeln mit Stauden, die mit ihren Blättern spätestens Ende Mai alles kaschieren, was möglicherweise das Auge stört: Frauenmantel, Riesensonnenhut, Hostas/Funkien und Taglilien sind perfekt dafür geeignet.

Schneiden Sie die Fruchtstände der Lenzrosen

Lenzrosen versamen sich leicht und üppig. Wenn Sie das verhindern möchten, weil die wilde Kinderschar selten so hübsch wie ihre Eltern ist, schneiden Sie deren Fruchtstände beizeiten ab. Entfernen Sie bei der Gelegenheit auch alle kranken, dunkel gefleckten Blätter ab und vernichten Sie diese in der Mülltonne, nicht im Kompost.

Halten Sie Traubenhyazinthen / Muscari in Schach

Traubenhyazinthen verwildern unglaublich schnell durch Samen und durch Tochterzwiebeln. Das ist in den ersten Jahren schön, danach können Muscari extrem lästig werden. Sorgen Sie rechtzeitig vor: Graben Sie nach der Blüte dicke Tuffs der Traubenhyazinthen aus.

  • Lagern Sie nur die dicksten Zwiebeln den Sommer über dunkel und trocken. Der Rest kann weg.
  • Setzen Sie die Zwiebeln erst wieder im Herbst, am besten so spät wie möglich.
  • Alternativ: Setzen Sie die dicksten Zwiebeln gleich nach dem Entfernen der Tochterzwiebeln wieder zurück ins Beet. Die Pflanzen treiben dann allerdings schon im August wieder aus.

Pflanzen Sie sommerblühende Knollen und Blumenzwiebeln

Ab Anfang / Mitte Mai dürfen auch die Zwiebeln / Knollen der Gladiolen, Sterngladiolen, Montbretien, Wunderblumen und Dahlien in die Erde. Für Gladiolen gilt: Setzen Sie nicht alle Zwiebeln gleichzeitig, sondern um ein paar Tage versetzt. So verlängern Sie die Blütezeit und haben auch länger schöne Schnittblumen für die Vase.

Schützen Sie Dahlien vor Schneckenfraß. Am besten geht das mit Schneckenkorn mit dem Wirkstoff Eisen (III)-Posphat. Es ist für andere Tiere und Menschen ungiftig.

Teilen Sie Hostas / Funkien bei Bedarf

Im Mai treiben auch Hostas wieder aus. Jetzt ist die Gelegenheit, bei Bedarf die dicken Wurzelstöcke zu teilen. Das gilt erst recht für Hostas in Töpfen und Pflanzgefäßen. Wie Sie durch einfaches Teilen der Mutterpflanze viele Pflanzen gewinnen, erfahren Sie in Wort und Bild gleich nebenan.

Aus einer Mini-Hostas viele machen und dann so richtig Fläche machen. Läuft

Aus einer Mini-Hosta der Maus-Serie viele machen und dann so richtig Fläche machen. Läuft

Stützen Sie Pfingstrosen unsichtbar

Pfingstrosen haben sehr schwere Blütenköpfe. Stützen Sie Blütentriebe, solange die Knospen noch fest verschlossen sind, am leichtesten gelingt dies mit Mondstützen. Setzen Sie die Stützen rund um die Basis der Pfingstrose, nahe an den Trieben. Idealerweise bleiben so gesteckte Stützen komplett unsichtbar.

Entfernen Sie die Pflanzenstützen nach der Blüte. Schneiden Sie zuvor die Fruchtstände der Pfingstrose knapp oberhalb eines Blattes ab. Pfingstrosen kommen den Rest des Gartenjahres ohne Stütze aus.

Denken Sie rechtzeitig an den Chelsea-Schnitt

Mitte Mai sind einige Stauden schon mächtig gewachsen. Astern, Phlox, Staudensonnenblumen, Fetthenne, Herbstmargariten und Chrysanthemen wachsen buschiger und bleiben standfest, wenn Sie Mitte bis Ende Mai ihre Triebe um gut ein Drittel bis zur Hälfte noch einmal zurück schneiden. Das ist der Chelsea-Schnitt, oder auch klassischer frühsommerlicher Staudenschnitt.

Vermehren Sie Pflanzen durch Stecklinge

Beim Chelsea-Schnitt gewinnen Sie jede Menge Stecklinge. Es lohnt sich wirklich, diese in kleine Töpfe mit Anzuchterde oder magerer, sandiger Blumenerde zu stecken und so zu vermehren: Stellen Sie die Töpfchen in die coole Anzuchtbox, gießen Sie und halten Sie die Erde feucht, aber nicht nass. Stellen Sie die Box in den Schatten und lüften Sie einmal täglich. Bereits innerhalb von 4-6 Wochen schlagen die Jungpflanzen Wurzeln. Wie’s genau geht, sehen Sie am Beispiel der Fetthenne.

Retten Sie unbekannte Jungpflanzen

Im Mai wachsen scheinbar viele unbekannte Jungpflanzen im Garten. Bei genauem Hinsehen entpuppen sich diese oft als Ableger bereits etablierter Gartenpflanzen. Sie sind natürlich viel zu schade für den Kompost, aber wohin mit ihnen?

Ab in den Blumentopf und dann irgendwo im Hintergrund parken. Irgendwann tun sich Lücken im Beet auf und dann sind Sie froh, um jede Pflanze, die Sie nicht kaufen müssen.

Jäten Sie Unkraut selektiv

Ein dicht bepflanzter Blumengarten erfordert gezielte Maßnahmen gegen Unkraut. Anstatt zügig mit der Hacke durch die Reihen zu ziehen, jäten Sie Unkraut besser selektiv. Bewaffnen Sie sich dafür mit einem stabilen Unkraut- oder Wurzelstecher und stechen mit ihm Löwenzahn, Vogelmiere, Disteln und andere unerwünschten Beikräuter mitsamt Wurzeln heraus.
Ein feuchter Boden erleichtert die Arbeit.

Bekämpfen Sie Schnecken, aber seien Sie dabei human

Wenn Sie schon mit dem Wurzelstecher unterwegs sind, dann achten Sie auch auf Nacktschnecken.

Ich sag’s nur ungern, aber das beste und zugleich humanste Mittel gegen diese Viecher ist der Wurzelstecher. Ein Stich und es ist vorbei. Begraben Sie die Leichen sofort, sonst kommen andere Schnecken in Scharen zum Leichenschmaus. Weitere wirksame Schneckenkiller und eine Strategie gegen Schnecken.

Ignorieren Sie Läuse und tricksen Sie sie einfach aus

Läuse sind lebendes Vogelfutter. Gönnen Sie Meisen, Spatzen, Rotschwänzchen und Co ihr Futter, das sie im Mai so dringend für die Aufzucht ihrer Jungen brauchen. Marienkäferlarven und die Larven der Florfliegen warten nur auf diese Beute. Geben Sie den Nützlingen ein paar Tage Zeit und Sie werden sehen: Die Läuse verschwinden rasend schnell. Dazu müssen Sie auch nichts weiter tun, als auf die Giftspritze zu verzichten und den Garten vogelfreundlich zu gestalten!

Gärtnern im Mai. Die 20 wichtigsten Aufgaben im Blumengarten | Gärtnern im Mai macht alles neu: Jungpflanzen werden abgehärtet und gepflanzt, einige Frühblüher brauchen noch einmal eine pflegende Hand, andere dürfen verwildern, und nach den Eisheiligen kann endlich der Sommer kommen.

Gärtnern im Mai: Säen Sie Kapuzinerkresse und tricksen Sie so die Läuse aus. Klappt wunderbar.

Säen oder pflanzen Sie zusätzlich Kapuzinerkresse zwischen Rosen, Dahlien und überall dort, wo Läuse oft und gerne in Massen auftreten. Kapuzinerkresse ist eine Lieblingsspeise der Läuse. Wo sie wächst, lassen sie andere Pflanzen in Ruhe. Eine verlauste Kapuzinerkresse ist also kein Fehler, sondern Absicht. Wenn Sie der Anblick stört: Schneiden Sie einfach das verlauste Blatt ab und gut ist.

Kein Gift! Kein Spüli!

Kümmern Sie sich um Ihre Gartenvögel

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Grünfinken an der Vogeltränke

  • Stellen Sie Wasserschalen auf. Am besten katzensicher! Also so, dass sich Katzen nicht hinterrücks anschleichen können.
  • Säubern sie das Vogelbad täglich und füllen es mit frischem Wasser auf.
  • Vogelfreunde füttern auch im Sommer. Besorgen Sie sich dafür im Fachhandel gutes, am besten spelzenfreies Vogelfutter, das sich auch für die Aufzucht der Jungen eignet.

Gießen Sie richtig und nach Bedarf

Nach einem launischen April macht der Mai alles neu, dazu braucht er allerdings genügend Wasser. Falls es längere Zeit nicht regnet, gießen Sie ausreichend bei Trockenheit:

  • Während des Keimens darf die Sommerblumensaat NIE austrocknen. An warmen Tagen kann daher mehrmaliges Gießen erforderlich sein.
  • Gießen Sie bevorzugt morgens. Weil Wassertropfen auf den Pflanzen wie Brenngläser wirken und die Pflanzen verbrennen.
  • Gießen Sie nur den Wurzelbereich, nicht Blätter oder Blüten. Weil nasse Pflanzen schnell Pilzerkrankungen bekommen.
  • Gießen Sie Balkonkästen und Pflanzkübel bei Trockenheit täglich, machen Sie dennoch die Fingerprobe zur Sicherheit.
  • Gießen Sie Balkonkästen mit Wasserreservoir besonders vorsichtig. Längst nicht jede Pflanze verträgt nasse Füße = Staunässe. Eine kleine, automatische Tröpfenbewässerung für Balkon oder Terrasse ist im Zweifel die bessere Alternative.

Genießen Sie die ersten Erdbeeren aus eigener Ernte!

Mit etwas Glück sind gegen Ende Mai bereits die ersten Erdbeeren im Topfgarten reif. Was für ein Genuss! Egal ob pur, im Müsli, mit Sahne, Eis oder auf Kuchen: Hauptsache frisch und aus eigenem Anbau.

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Frische Erdbeeren aus dem Topfgarten von Nature to Print

Gärtnern im Mai. Die 20 wichtigsten Aufgaben im Blumengarten | Gärtnern im Mai macht alles neu: Jungpflanzen werden abgehärtet und gepflanzt, einige Frühblüher brauchen noch einmal eine pflegende Hand, andere dürfen verwildern, und nach den Eisheiligen kann endlich der Sommer kommen.

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. In ihrem Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus vier Jahrzehnten, stellt Lieblingspflanzen und ihre Pflege vor, verrät die Lieblingsrezepte ihrer Familie und Rezepte aus ihrer Landküche und dazu lohnenswerte Gartengeräte, Koch - oder Gartenbücher vor.