Je früher Sie Schnecken abwehren, desto besser

Kaum schmelzen die letzten Schneereste, kommen sie aus ihren Löchern gekrochen: Schnecken! Fiese Viecher, die besonders nach dem langen Winter einen Bärenhunger vor sich her schieben und nach allem lechzen, was grün, zart und schmackhaft ist. Darin ähneln sie Gartenfreunden ungemein. Sie wie wir freuen uns über jedes frische Blättchen Grün, das jetzt in den Beeten wächst. Spinat, Salat, Radieschen … lecker.

Womit Schnecken abwehren, ohne andere zu gefährden?

Wenn Sie nicht bereit sind, junge zarte Pflänzchen mit Schnecken zu teilen, müssen bereits im zeitigen Frühjahr (März!) handeln. Am einfachsten geht das mit Schneckenkorn. Wobei es dreierlei grundverschiedene Sorten gibt:

  • Ökologisch unbedenklich wurde nur Schneckenkorn mit dem Wirkstoff Eisen (III)-phosphat eingestuft und von Ökotest mit gut bewertet.
  • Eher zum sanften Vergraulen geeignet: Biologisches Schneckenkorn. Es enthält pflanzliche Extrakte, die Schnecken nicht mögen, beispielsweise Lavendel und Thymian. Ob diese Methode hilft, wage ich zu bezweifeln. Denn Schnecken verschmähen zwar Lavendel, vom Salat daneben lassen sie sich jedoch wohl kaum abhalten.
  • Klassisches Schneckenkorn enthält dagegen die Wirkstoffe Methiocarb und/oder Metadehyd. Beide Giftstoffe gefährden Säugetiere (auch Kinder!), die diese blauen Körner (fr)essen. Zudem kann bei falscher Anwendung Schneckenkorn auch ins Grundwasser geraten.
  • Von Schneckenzäunen halte ich persönlich nichts. Wenn Sie in der „Sendung mit der Maus“ gesehen haben, wie eine Nacktschnecke problemlos über eine Rasierklinge gleitet, wissen Sie, dass Schneckenzäune, scharfer Sand, Schneckenkragen, Eierschalen, Muschelschalen und andere Barrieren nichts bringen.

Welche natürlichen Fressfeinde halten Schnecken in Schach.

Laufenten vertilgen jede Menge Schnecken. Wenn Sie einen großen Garten haben und eine Schar Laufenten dort einfach mal machen lassen, haben Sie Ruhe vor den Schleimern.

Igel haben Schnecken ebenso zum Fressen gern, doch um Meckie in den Garten zu kriegen, muss dieser erst einmal igelgerecht sein. Mit natürlichen Verstecken, Totholzecken, dichten Hecken und Beeten, in denen der Igel reichlich Futter findet: Schnecken, Würmer, Larven. Auf die Schnelle wird sich im März sicher kein einziger Igel einstellen – es sei denn, er wohnt ohnehin schon da und wacht bald auf.

Amseln durchstöbern den Garten auf der Suche nach Schnecken, Würmern und anderen Krabbeltieren. Die Vögel sind dabei sehr gewissenhaft, drehen jedes Blatt auf Links. Im Vorfrühling liegt ja noch viel Laub auf den Beeten. Darunter liegen auch Schneckeneier und bereits geschlüpfte Babyschnecken. Unterstützen Sie Amseln im Garten, füttern Sie im Winter mit geölten Haferflocken und Rosinen und Ihre Amseln halten Schnecken das ganze Jahr über sicher in Schach.

Amseln sind geschickte Schneckenjäger, brauchen aber im Winter Unterstützung, um im Garten zu bleiben.

Amseln sind geschickte Schneckenjäger, brauchen aber im Winter Unterstützung, um im Garten zu bleiben.

Wie killen Sie Schnecken möglichst human?

Bitte streuen Sie KEIN Salz. Es lässt die Schnecken elendig verenden und auch wenn es „nur“ Kriechtiere sind: Wenn sie schon weg müssen, dann bitte schnell und möglichst schmerzlos.

Der Unkrautstecher tötet Schnecken schnell, sauber und effektiv. Mit einem Stich ist das Tier entzwei und im nächsten Augenblick auch schon im Gartenbeet begraben. Das ist sehr wichtig, wenn Sie keine anderen Schnecken zum Leichenschmaus einladen wollen.

Ein Unkrautstecher sticht auch Schnecken entzwei und beerdigt sie zugleich.

Ein Unkrautstecher sticht auch Schnecken entzwei und beerdigt sie zugleich.

Eigentlich eine saubere und zuverlässige Sache – nur nicht im März. Denn im zeitigen Frühjahr sind die meisten Schnecken noch winzig klein. Sie fressen zwar über Nacht alles weg, sind dabei allerdings kaum zu sehen und dagegen hilft auch nicht die schärfste Schere.

Vorsorglich und nachhaltig gegen Schnecken vorgehen. Worauf kommt es an?

Lockern Sie die Beete einmal mit der Hacke durch, sobald der Boden vom Eis befreit ist. Insbesondere rund um stark gefährdete Stauden wie Rittersporn. Dabei kommen auch immer wieder Schneckennester zum Vorschein. Die kugelrunden weißen Eier sind ein gefundenes Fressen für alle hungrigen Vögel.

Streuen Sie anschließend Schneckenkorn. Wenn Sie weder Mensch, Tier noch die Umwelt gefährden möchten, wählen Sie dazu am besten das ökologisch korrekte Schneckenkorn mit dem Wirkstoff Eisen (III)-phosphat. Insbesondere wenn Kinder, Katzen oder Hunde den Garten nutzen.

Fazit: Wenn Sie im zeitigen Frühjahr, nämlich schon im März, Schnecken abwehren und resolut bekämpfen, haben Sie lange Zeit Ruhe vor den  nimmersatten Plagegeistern.

Schnecken abwehren, ohne zu schaden, aber nachhaltig. | Schnecken abwehren, klug, beherzt und nachhaltig: Welches Schneckenkorn ist ungiftig, welche Nützlinge fressen Schnecken. Was tun, damit aus einer Schnecke keine echte Plage wird

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. In ihrem Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus vier Jahrzehnten, stellt Lieblingspflanzen und ihre Pflege vor, verrät die Lieblingsrezepte ihrer Familie und Rezepte aus ihrer Landküche und dazu lohnenswerte Gartengeräte, Koch - oder Gartenbücher vor.