Schachbrettblumen sind heimische, zart gebaute, etwa zwanzig bis dreißig Zentimeter hohe Frühlingsboten, die zwischen April und Mai blühen. In freier Natur sind sich leider stark gefährdet, doch früher wuchsen sie überall: Auf feuchten Wiesen, in Auwäldern, entlang von Wasserläufen, Seen und in Sumpfgebieten. Das ist leider lange her. Heutzutage müssen Sie schon sehr viel Glück haben, um diese ausgesprochen hübschen Frühlingsboten auf Feld und Wiese zu entdecken. Grund genug, ihnen im eigenen Garten ein neues Zuhause zu geben.
Im Herbst bietet der Fachhandel Blumenzwiebeln der Schachbrettblume an. Ihre Zwiebelchen sind weiß, klein und völlig unspektakulär. Warten Sie im Herbst mit dem Pflanzen frisch gekaufter Blumenzwiebeln nicht so lang. Die ein bis zwei Zentimeter kleinen Zwiebeln trocknen schnell aus und treiben dann nicht mehr aus im Frühling. Gleiches gilt für Schachbrettblumen in ungeschützten Kübeln. Das klappt leider nur in milden Wintern und/oder mit viel Glück.
Die Schachbrettblume hat viele “sprechende” Trivialnamen
Die Schachbrettblume (Fritillaria meleagris) wird mancherorts auch Kiebitzei, Perlhuhntulpe, Kuckuckstulpe oder Fritillariablume genannt und gehört zu der Familie der Liliengewächse und ist eine kleine Cousine der Kaiserkrone. Sie vermehrt sich nicht nur vegetativ durch kleine Brutzwiebeln, sondern auch durch Samen, Hummeln und Bienen helfen ihr intensiv dabei. Wo sich die Schachbrettblume wohl fühlt und nach der Blüte möglichst lange in Ruhe gelassen wird, verbreitet sie sich gerne und recht zuverlässig – solange der Sommer nicht zu heiß und trocken ist. Lassen Sie dazu die markanten Samenstände stehen, bis sich die trockenen Kapseln von alleine öffnen und ihren Samen freigeben. Manche fangen den Samen in übergestülpten Gazetütchen (Teetüten) auf und versuchen die Vermehrung später im kalten Kasten.
Stehen Schachbrettblumen unter Naturschutz?
Ja, die hübsche Frühlingsblume steht in Deutschland auf der Liste der besonders gefährdeten Pflanzen und ist vom Aussterben bedroht, was daran liegt, dass die von der Schachbrettblume bevorzugten Standorte (Auwälder, Feuchtwiesen) seit Jahren durch Trockenlegung, Bebauung oder intensiver landwirtschaftlicher Nutzung immer weniger werden.
Um so wichtiger ist es, im Garten ein Fleckchen für die netten Frühlingsboten freizuhalten. Normale, kalkhaltige Gartenerde und ein sonniger Platz bereits genügen bereits, um sie glücklich und zufrieden zu stellen. Meiner Erfahrung nach gedeihen Schachbrettblumen auch ohne “nasse Füße”. Selbst im aufgeschütteten Terrassenbeet gedeihen und vermehren sie sich. Wahrscheinlich ist dies der speziellen Auslese des Gärtners zu verdanken.

Schachbrettblumen vor Narzissen, Traubenhyazinthen und einer weißen Küchenschelle
Sind Schachbrettblumen giftig?
Ja, die Schachbrettblume ist eine Cousine der Kaiserkrone und auch die hübsche Fuchstraube gehört zu ihren nahen Verwandten. Alle drei sind giftig. Normalerweise kommt ja kein vernünftiger Mensch in Versuchung, Schachbrettblumen zu essen, aber man weiß ja nie auf welche Ideen manche Zeitgenossen kommen. Jugendliche, die Hortensien in der Pfeife rauchen, könnten sich, dumm wie sie sind, auch an diesen, scheinbar ach so harmlosen Blumen vergreifen. Besser nicht! Ich warne nachdrücklich vor irgendwelchen Versuchen mit unberechenbaren Pflanzengiften. Eine Vergiftung mit den Alkaloiden der Schachbrettblume führt zu Kreislaufproblemen, Erbrechen, Krämpfen und kann, insbesondere in hohen Dosen und bei Kindern sogar zum Herzstillstand führen. DAS MUSS NICHT SEIN!
Gibt es auch weiße Schachbrettblumen?
Ja, die Schachbrettblume gibt es auch mit weißen Blüten. Das namensgebende Schachbrettmuster ist auch bei den weißen Blüten zu sehen. Ein bisschen erinnern weiße Schachbrettblumen an chinesische Reisschälchen aus traditionellen Reiskorn-Porzellan.
Weitere Blumenbilder mit Schachbrettblumen