Schachbrettblumen, bot. Fritillaria meleagris, sind heimische, zart gebaute, etwa zwanzig bis maximal dreißig Zentimeter hohe Frühlingsboten, die etwa ab Mitte April bis in den Mai hinein blühen. In freier Natur sind sich leider stark gefährdet, doch früher wuchsen sie überall: Auf feuchten Wiesen, in Auwäldern, entlang von Wasserläufen, Seen und in Sumpfgebieten. Das ist leider lange her. Heutzutage müssen Sie schon sehr viel Glück haben, um diese ausgesprochen hübschen Frühlingsboten auf Feld und Wiese zu entdecken. Grund genug, ihnen im eigenen Garten ein neues Zuhause zu geben.
Inhaltsverzeichnis
Zauberhafte Schachbrettblumen | Video
Welcher Standort für Schachbrettblumen?
Die Schachbrettblume bevorzugt einen nahrhaften, gerne auch lehmigen, kalkhaltigen Boden, der im Sommer nicht völlig austrocknet. Am „natürlichsten“ ist ein Standort am Teichrand oder eine feuchte Wiese.
Schachbrettblumen wachsen allerdings auch in einem Blumenbeet. Normale, kalkhaltige Gartenerde und ein sonniger bis halbschattiger Platz genügen, um sie glücklich und zufrieden zu stellen. Meiner Erfahrung nach gedeihen sie auch ohne “nasse Füße”.

Schachbrettblumen und Traubenhyazinthen zu Füßen einer Strauchpfingstrose
Selbst in einem aufgeschütteten Terrassenbeet zu Füßen einer großen Strauchpfingstrose gedeihen und vermehren sie sich. Wahrscheinlich ist dies der speziellen Auslese eines Züchters zu verdanken.
Wählen Sie im Garten also einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Normale Gartenerde reicht, aber auch sie sollte im Sommer nicht völlig austrocknen. Gießen Sie bei lang anhaltender Trockenheit.
Die Pflanze zieht sich nach dem Reifen des Samens komplett zurück, hinterlässt also bis zum Ende der Gartensaison eine Lücke im Blumenbeet.
Wachsen Schachbrettblumen auch im Pflanzkübel?
Ja, aber nur wenn dieser im Winter vor starken Frösten gut geschützt ist. Ansonsten klappt die Kübelkultur leider nur in milden Wintern und/oder mit viel Glück.
Tipp: Lagern Sie Blumenkästen mit Blumenzwiebeln den Winter über in eine Garage oder Schuppen. Stellen Sie bepflanzte Pflanzgefäße erst wieder ab März ins Freie und gießen Sie die Erde leicht an. Danach zeigt sich schnell, ob Ihre Frühlingsbepflanzung überlebt hat.

Schachblume leuchtet geheimnisvoll wenn die Sonne frühmorgens oder am späten Nachmittag günstig steht.
Wie und wann pflanzen?
Sie haben die Wahl: Entweder Sie kaufen sich im Frühling blühende, getopfte Schachbrettblumen in einer Gärtnerei, oder Sie kaufen im Spätsommer bis Anfang August ein paar Blumenzwiebeln. Getopfte Schachbrettblumen können Sie direkt an eine geeigneten Stelle in den Garten pflanzen.
Falls Sie lieber Blumenzwiebeln setzen, dann kaufen Sie bei einem seriösen Blumenzwiebelhändler, der garantiert frische Zwiebeln liefert. Die weißen, etwa haselnussgroßen Zwiebelchen müssen nach dem Kauf rasch in die Erde, sonst trocknen sie aus. Nur frische Zwiebeln treiben aus, der Rest fällt aus.
Pflanztiefe: 8 cm
Welche Farben haben Schachbrettblumen?
Die Blüten der meisten Schachbrettblumen sind rot bis weinrot, aber es gibt sie auch mit weißen Blüten. Das namensgebende Schachbrettmuster ist auch bei ihnen gut zu erkennen. Ein bisschen erinnern weiße Schachbrettblumen an chinesische Reisschälchen aus traditionellen Reiskorn-Porzellan.

Weiße Schachbrettblume, freigestellt. Blumenbild von Nature to Print
Wie werden Schachblumen gepflegt?
Die mehrjährigen Zwiebelblumen sind absolut winterhart, unkompliziert und pflegeleicht.
Es sind allerdings Starkzehrer. Düngen Sie beim Austrieb im Frühling mit Blumenzwiebel- oder Staudendünger. Falls Sie haben, geben Sie im Herbst zusätzlich etwas Kompost auf die Pflanzstelle.
Welche Pflanzpartner bieten sich an?
Frühlingsblumen wie Sommerknotenblume, Hundszahn / Forellenlilie, Geflecktes Lungenkraut, Buschwindröschen, zarte Wildtulpen, Zwerg-Narzissen, Gartenprimeln oder Gemswurz. (Links führen zum Teil ins Schwesterblog)
Worauf bezieht sich der Name?
Ein Blick auf die Blüte genügt und Sie erkennen das markante Schachbrettmuster. Es ist nicht nur oberflächlich, sondern Sie können das geprägte Muster auch spüren. Eine hübsche Spielerei von Mutter Natur.
Welche Trivialnamen trägt die Schachbrettblume?
Die Schachbrettblume /Schachblume (Fritillaria meleagris) wird mancherorts auch Kiebitzei, Perlhuhntulpe, Kuckuckstulpe oder Fritillariablume genannt und gehört zu der Familie der Liliengewächse und ist eine kleine Cousine der Kaiserkrone.

Zeit für Schachbrettblumen im Garten von Nature to Print
Wo und wie verwildert die Schachblume?
Ja. Wenn der Standort passt und wenn die Samen ungestört ausreifen können.
Die Schachblume vermehrt sich vegetativ durch kleine Brutzwiebeln / Tochterzwiebeln, und durch Samen. Hummeln und Bienen helfen ihr intensiv dabei. Wo sich die Schachbrettblume wohl fühlt und nach der Blüte möglichst lange in Ruhe gelassen wird, verbreitet sie sich gerne und recht zuverlässig – solange der Sommer nicht zu heiß und trocken ist. Lassen Sie dazu die markanten Samenstände stehen, bis sich die trockenen Kapseln von alleine öffnen und ihren Samen freigeben.
Wenn Sie Schachblumen selber säen möchten, fangen Sie den Samen in übergestülpten Gazetütchen (Teetüten) auf und versuchen die Vermehrung später im kalten Kasten.
Stehen Schachbrettblumen unter Naturschutz?
Ja, die hübsche Frühlingsblume steht in Deutschland auf der Liste der besonders gefährdeten Pflanzen und ist vom Aussterben bedroht, was daran liegt, dass die von ihr bevorzugten Standorte (Auwälder, Feuchtwiesen) seit Jahren durch Trockenlegung, Bebauung oder intensiver landwirtschaftlicher Nutzung immer weniger werden.
Momentan findet diesbezüglich jedoch mancherorts ein Umdenken statt. Im Kampf gegen den Klimawandel werden Feuchtgebiete, Uferläufe und Moore immer öfter renaturiert. Dieser Prozess dauert allerdings Jahre – Ausgang und die Rückkehr der Schachbrettblumen ist daher noch ungewiss.

Ein Tuff Schachbrettblume zu Füßen einer malerischen Strauchpfingstrose
Sind Schachbrettblumen giftig?
Ja, die Schachbrettblume ist eine Cousine der Kaiserkrone und auch die hübsche Fuchstraube gehört zu ihren nahen Verwandten. Alle drei sind giftig. Normalerweise kommt ja kein vernünftiger Mensch in Versuchung, Schachbrettblumen zu essen, aber man weiß ja nie auf welche Ideen manche Zeitgenossen kommen. Menschen, die Hortensien in der Pfeife rauchen, könnten sich, dumm wie sie sind, auch an diesen, scheinbar ach so harmlosen Blumen vergreifen.
Besser nicht! Ich warne nachdrücklich vor irgendwelchen Versuchen mit unberechenbaren Pflanzengiften. Eine Vergiftung mit den Alkaloiden der Schachbrettblume führt zu Kreislaufproblemen, Erbrechen, Krämpfen und kann, insbesondere in hohen Dosen und bei Kindern sogar zum Herzstillstand führen. DAS MUSS NICHT SEIN!
Faszination Schachbrettblumen Blumenbilder auf Leinwand, Kunstdruck oder Kissen