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Warum sind Spornblumen sind Zukunftspflanzen?
Sommerblumen sind grandios. Vielseitig und bunt, doch leider mitunter auch recht arbeitsintensiv. Es sei denn, Sie suchen sich Pflanzen aus, die auch ohne grünen Daumen existieren und sogar wunderschön blühen können. Den 1. Platz auf der Liste der schönsten Blumen für leidlich talentierte Hobbygärtner steht die Spornblume, botanisch Centranthus. Es gibt sie in Weiß, Rosa und in Weinrot. Honigbienen, Hummeln, Wildbienen, Käfer und Schmetterlinge fliegen auf sie. Botanisch gehört die genügsame Centranthus zur Unterfamilie der Baldriangewächse.
Centranthus, Zukunftsstaude für extreme Standorte | Video
Woher stammt die Spornblume?
In freier Natur wächst sie im Mittelmeerraum, im Kaukasus und in Südrussland.
Die Spornblume, bot. Centranthus wächst etwa einen Meter hoch und wird mit den Jahren auch ebenso breit. Sie bildet dabei von sich aus einen aufrechten bis rundlich geformten Busch. Auffallend sind die hellgrünen, mit einer dünnen Wachsschicht überzogenen Blätter und Stängel. Die Wachsschicht hält Sonne wie mit einer Sonnencreme in Schach und schützt vor Verdunstung.
Centranthus vermehren?
Möglicherweise / vermutlich gelingen Wurzelstecklinge, aber wozu die Mühe auf sich nehmen? Die robuste Staude sorgt schon von sich aus für jede Menge Nachwuchs.
Wenn Sie nicht überall im Garten Sämlinge der Spornblume finden möchten, sollten Sie Verblühtes lieber zeitig abschneiden und der Pflanze eng gesteckte Grenzen setzen. Tun Sie’s nicht, wird der Garten schnell zum Paradies für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge aller Art. Sie wollen das auch? Nichts leichter als das: Einfach blühen und ein paar Blütenstände nach der Blüte stehen lassen und Centranthus alleine machen lassen, so klappt es mit der Insektenweide.
Welcher Standort?
Spornblumen wachsen auf trockenem Schotter und auf/in Trockenmauern ebenso wie in magerer Gartenerde und genau dies macht ihre besondere Qualität aus. Sie braucht weder (künstliche) Wassergaben noch gärtnerische Streicheleinheiten, um neue Terrains auf Dauer für sich zu erobern. Damit gehört sie zu den Adventivpflanzen in Mitteleuropa und zu den Neophyten in Australien.
Sie sollten sich also gut überlegen, ob Sie eine Spornblume im Garten tolerieren möchten und wenn ja, wie viele. Man bekommt sie nämlich kaum mehr los. Spornblumen haben dicke, fleischige Rhizome. Rübenartige, extrem lange Wurzeln, aus denen sie immer wieder mit neuer Kraft austreiben.
Wenn Sie Centranthus in den Garten pflanzen möchten, dann suchen Sie sich für sie einen möglichst mageren, trockenen und gut drainierten, sonnigen bis halbschattigen Standort aus. Das kann die Taufrinne am Haus entlang sein, ein Platz in einer Gartenmauer aus Betonpflanzsteinen oder ein Kiesbeet. Pflanzen Sie die Staude, gießen Sie einmal kräftig an und von da an schafft sie es von alleine weiter. Sie werden staunen.
Centranthus pflegen?
Ganz einfach wachsen lassen. Wenn Sie Verblühtes abschneiden, treibt sie schnell wieder durch und setzt neue Blüten an. Auch ein Rückschnitt knapp 15 cm über dem Boden bietet sich an.
Welche Pflanzpartner passen dazu?
Lavendel kommt mit den gleichen Standortbedingungen zurecht. Auch Katzenminze und im Frühling die schöne Bartiris. Dazu Allium / Zierlauch. Im Spätsommer ist die mittelhohe Fetthenne / Sedum ein ebenso genügsamer Begleiter, Teppichsedum natürlich ebenso.
Was macht sie zur Zukunftsstaude?
Extreme Dürrejahre wie 2018, 2019 und 2022 zeigten sehr genau, welche Gartenpflanzen mit Hitze und Trockenheit zurechtkommen, und welche nicht. Selbst einfache Dahlien oder Kapuzinerkresse kamen vor lauter Stress wochenlang nicht zur Blüte und kümmerten dahin – trotz gießen. Nicht so Centranthus. Sie blüht und blüht nach einem beherzten Rückschnitt nach dem 1. Flor weiter bis in den Herbst hinein. Damit hat sie sich das Prädikat Zukunftsstaude ganz sicher verdient. Tut was sie soll: gesund wachsen und blühen.
Diese Sommerblume füllt viele Vasen
Centranthus lassen sich auch gut für die Vase schneiden. Dort halten sie zwar nur wenige Tage doch gerade die weiße Sorte passt, ähnlich wie großes Schleierkraut, als duftiges Füllmaterial schön zu Rosen. Und in bunte Wildblumensträuße passen sie ebenso.
Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.