Die Immergrüne Schleifenblume, bot. Iberis sempervirens, ist ein attraktiver Bodendecker. Egal ob im Steingarten, in einer Gartenmauer, entlang von Wegen und Gartentreppen … Iberis umspielt jede Klippe mit einem dicht gewebten, dunkelgrünen Polster. Im Frühling schmückt sie sich selbst mit einem Meer aus weißen, rosa oder zart violetten Blüten.
Sie ist eine perfekte Polsterpflanze für sehr sonnige, trockene und nicht zu magere Standorte: Sie kaschiert, deckt zu, unterdrückt Unkraut, kommt mit magerem Boden zurecht, ist das ganze Jahr über attraktiv, hält Gartenwege am Hang sauber, schützt vor Erosion und ist dabei sehr robust und pflegeleicht.

Immergrüne Schleifenblume Iberis | Video

Verwendung der Polsterstaude

  • In einem Hangbeet schützt sie vor Erosion. Am Rand einer Böschung hält der Bodendecker den Boden dort, wo er bleiben soll.
  • Sie hält Gartenwege sauber. Nach einem Regenguss ersparen Sie sich das Kehren.
  • Die Polsterstaude begrünt dauerhaft Betonpflanzsteine und legt sich elegant über deren Ränder.
  • Sie besiedelt auch Pflasterfugen und Fugen in Natursteinmauern.
  • Sie begrünt Dachgarten und Mauerkronen.
  • Im Steingarten setzt sie hübsche Akzente zwischen Frühblühern und anderen Polsterstauden wie Blaukissen, Grasnelken oder Polsterphlox.

Iberis: Welcher Standort und Boden?

Iberis sempervirens ist ein genügsamer, ausdauernder Halbstrauch für sonnige Standorte. An den Boden stellt der Bodendecker keine besonderen Ansprüche. Er kommt bestens mit mageren, sandigen, kalkhaltigen Böden zurecht, aber auch mit Lehmboden. Hauptsache gut drainiert, so dass Regenwasser gut und schnell abfließen kann. Staunässe wird nicht vertragen.

Iberis, Schleifenblume, hält Gartenweg und Treppe sauber

Iberis, die Schleifenblume wächst auch in Betonpflanzsteinen und verdeckt sie zuverlässig

Wann blüht die Schleifenblume?

Die Polsterpflanze blüht von April bis Mai, zeitgleich mit viele Narzissen, Tulpen, Hyazinthen und Traubenhyazinthen. Wenn Sie Ihre Staude direkt nach der Blüte schneiden, können Sie sich ab Spätsommer auf eine Nachblüte freuen. Das klappt nicht immer, aber wenn der Spätsommer lang und mild ist, dann schon.

Habitus: Wie wächst Iberis sempervirens?

Aus ihrer Mitte heraus wachsen lange, dicht am Boden liegende, in einander verwobene Triebe, die je nach Sorte, zwischen 10 und 30 cm hoch bzw. lang werden. An ihren Enden erscheinen zwischen April und Mai hübsche weiße Schleifenblüten. Manche Iberis-Sorten zeigen im Spätsommer einen zweiten Flor. Ein Schnitt direkt nach der Blüte fördert die zweite Blüte.

Anders als viele andere Polsterstauden vergrößert sich das Polster der Schleifenblume nur durch lange verholzte Triebe. Sie liegen wie Schlangen dicht am Boden und tragen nur an ihren Enden Blätter und später auch Blüten. Der Eindruck eines Polsters entsteht durch die schiere Masse von Trieben, die bisweilen auch übereinander liegen. Leider wurzeln die meisten dieser Triebe nicht selbst, sondern entspringen ihrer Mutterpflanze.

Iberis, Immergrüne Schleifenblume, am Eingang zu Nature to Print

Iberis, Immergrüne Schleifenblume hält Gartentreppe und Gartenweg sauber.

Wie schnell wächst Iberis?

Iberis wuchert nicht. Es dauert viele Jahre, bis aus zwei bis drei gekauften Stauden im 9er-Topf nennenswert große Polster wachsen. Anders als andere Polsterstauden, die sich selbst aussäen, wird die Schleifenblume nie lästig.

Iberis pflanzen: was ist wichtig?

Bereiten Sie den Boden sehr gründlich und tiefgründig vor. Entfernen Sie alle Unkräuter, insbesondere Quecke, Löwenzahn, Winden und andere Wurzelunkräuter müssen restlos raus. Sie kommen später einfach nicht mehr ran und machen sich durch ewiges Stochern Ihre Polsterstaude nur selbst kaputt. Zur Not heben Sie Iberis noch einmal raus und bearbeiten die Pflanzstelle noch besser als zuvor.

Setzen Sie 8-10 Pflanzen pro Quadratmeter im Abstand von 20 cm von Pflanze zu Pflanze.

Es dauert einige Jahre, bis aus einer Pflanze so ein großes Polster entstanden ist.

Es dauert einige Jahre, bis aus einer Pflanze so ein großes Polster entstanden ist.

Schleifenblume versetzen

Sollte die Staude irgendwo nicht mehr so richtig passen, können Sie sie durchaus versetzen. Aber je jünger die Pflanze ist, desto leichter wächst sie woanders an.

  • Nehmen Sie die Pflanze komplett aus dem Boden.
  • Schneiden Sie die oberirdischen grünen Triebe zurück um Blattmasse einzusparen. Sie können durchaus ins alte Holz zurückschneiden.
  • Sollte die Polsterstaude tatsächlich in zwei oder mehr Segmente zerfallen, pflanzen Sie jedes bewurzelte Stück für sich in ein neues Pflanzloch mit frischer, unkrautfreier Pflanzerde.

Schleifenblume düngen: wann und womit?

Geben Sie der Pflanze Anfang März eine kleine Dosis organisch-mineralischen Staudendünger.

  • Düngen Sie die Staude nach der Blüte mit flüssigen Blumendünger. Das geht am einfachsten.
  • Wichtig: In fetter Erde oder durch zu stickstoffreichen Dünger bilden die Polsterstauden viel Blattmasse, blühen jedoch weniger reich.
  • Verwenden Sie bitte KEIN Blaukorn. Er forciert nur Blattmasse auf Kosten der Blüten. Außerdem schadet Blaukorn schon bei der Herstellung die Umwelt.
Bodendecker Iberis an der Gartentreppe

Traubenhyazinthen Muscari und Iberis an der Gartentreppe

Ist Iberis eine Bienenpflanze?

Ja. Für Wildbienen ist die Polsterstaude eine wichtige Nektar- und Pollenquelle.

Ist sie schneckenresistent?

Ja, Schnecken lassen Iberis in Ruhe, allerdings verstecken sich Nacktschnecken tagsüber gerne in dem dichten Geflecht. Wenn Sie auf Schneckenjagd sind, schauen Sie dort unbedingt nach und nehmen Sie dazu Ihren langen Wurzelstecher mit.

Schleifenblume vermehren: wie und wann?

Leider können Sie Iberis nicht durch Teilen des Wurzelballens vermehren, wohl aber durch …

  • Aussaat im Herbst oder Vorfrühling. Weiße Iberis keimt in Saatschalen und in Aussaaterde recht einfach und zuverlässig. Sortenreines Saatgut finden Sie im Fachhandel. Halten Sie sich an die Anweisungen auf der Samentüte.
  • Stecklinge. Schneiden Sie im Frühsommer, bis zum Johannistag (24.6.), halb verholzte Kopfstecklinge und setzen Sie diese in kleine Töpfe mit magerem Substrat oder Aussaaterde. Stellen Sie die Töpfe in eine durchsichtige Aufbewahrungskiste mit Deckel und gießen Sie an.
  • Stellen Sie die Kiste anschließend draußen an einen hellen Platz ohne direkte Sonne. Lüften Sie täglich, damit sich kein Schimmel bildet. Besprühen Sie die Stecklinge (fast) täglich. Der Boden sollte nicht komplett austrocknen. Nach etwa 4-6 Wochen schlagen die Stecklinge Wurzeln und treiben aus. Gepflanzt wird, sobald der kleine Anzuchttopf gut durchwurzelt ist. Das dürfte im Spätsommer der Fall sein.
  • Selbstaussaat: Im Garten sät sich die Pflanze an günstigen Stellen gelegentlich auch selbst aus. Die Jungpflanzen wollen allerdings früh versetzt werden, sonst wachsen sie schlecht an.
Iberis in Betonpflanzsteinen

Iberis begrünt Betonpflanzsteine dauerhaft

Welche Pflanzpartner, wie kombinieren?

Die Schleifenblume ist selbst eine typische, sehr dankbare Begleitpflanze für den Vordergrund von sehr sonnigen Blumenbeeten, Hangbeeten oder für den Steingarten. Mögliche Pflanzpartner müssen dieselben Standort-Bedingungen mögen. Als da wären:

  • Blaukissen, Aubrieta, sehr genügsame Polterpflanze, die sich gerne selbst aussät und im Garten verwildert – wenn man sie lässt. Aubrieta braucht nach der Blüte einen sehr kräftigen Rückschnitt. Danach treibt sie frisch und grün wieder aus.

    Blaukissen mag es karg und blüht in der Pflasterfuge von ganz alleine

    Blaukissen mag es karg und blüht in der Pflasterfuge von ganz alleine

  • Grasnelke, Armeria maritima. Hübsche Polsterstaude, die sich leider kaum teilen lässt. Braucht viel Liebe und den richtigen Standort.
  • Graslilie, Anthericum lilago, sieht aus wie Gras, blüht sehr hübsch in Weiß, verträgt Hitze und Trockenheit und braucht keinerlei Pflege.
  • Felsensteinkraut, Alyssum saxatile. Polsterpflanze mit weit überhängenden Trieben und gelben Blüten. Der Name ist Programm: Sie gedeiht auch in Pflasterfugen und Mauerspalten.
Die Traubige Graslilie mag nährstoffarmen Boden, blüht dort überreich.

Die Traubige Graslilie mag nährstoffarmen Boden, blüht dort überreich.

  • Katzenminze, Nepata, eine absolut anspruchslose Bienenpflanze, die man aber gut im Auge behalten sollte. Sie vermehrt sich wild und ungehemmt.
  • Lavendel. Wo Lavendel wächst, gedeiht auch die Schleifenblume.
  • Spanische Gänseblümchen, Erigeron karvinskianus
  • Spornblume, Centranthus, die genügsame Zukunftspflanze wird zwar 1 Meter hoch und ebenso breit, aber zwischen Polsterstauden macht sich die Spornblume trotzdem sehr gut. Sie blüht nach der Schleifenblume und hält die Stellung an sonnigen, trockenen Standorten.
  • Polster-Glockenblume, Campanula portenschlagiana. Egal ob mit weißen oder blauen Blüten: Die Polsterglockenblume ist ein hübscher Begleiter, auch am Rand von lichten Gehölzen wie einer Baumpfingstrose.
  • Polster-Phlox, Phlox sublata
  • Polsternelke, Landnelke, Dianthus caryophyllus
Schneckenresistente Polsterstaude, Nelken, Dianthus

Schneckenresistente Polsterstaude, Nelken, Dianthus

  • Polster-Salbei, Salvia caespitosa
  • Polster-Thymian
  • Polster-Sedum, niedere Fetthenne mit später Blüte
  • Teppich-Sedum, passt immer und überall
  • Teppich-Wollziest Silver Carpet, Stachys byzantica
  • Walzen-Wolfsmilch, Euphorbia myrsinites
  • Wildtulpen und Botanische Narzissen setzen im zeitigen Frühling bunte Akzente zwischen Polsterpflanzen

Warum blüht meine Schleifenblume nicht?

Die Schleifenblume blüht nicht wenn ihr Standort nicht sonnig genug ist. Die Polsterstaude wächst zwar auch im Halbschatten, aber sie blüht dort nicht so prächtig. Gleiches gilt für den Boden: Je mehr Nährstoffe im Boden, desto mehr Blattmasse und desto weniger Blüten entstehen. Pflanzen Sie die schöne Polsterstaude daher stets an einen sonnigen Standort in einen mageren, kiesig-sandigen, gut drainierten Boden.

Welche Krankheiten und Schädlinge?

Die robuste Schleifenblume ist nicht anfällig für Krankheiten oder Schädlinge. Aber das ist immer eine Frage des Standortes und der richtigen Pflege:

  • Steht die Polsterstaude zu schattig, blüht sie nicht.
  • Wurde sie zu stark gedüngt, wird sie mastig und die Triebe lang, aber weich und anfällig für Pilzbefall. Entsorgen Sie die sichtbar kranke Pflanze im Restmüll.
  • Bei Staunässe geht die Pflanze ein. Sorgen Sie stets für ausreichende Drainage.
  • Läuse können vorkommen, werden aber nie zur Plage. Ignorieren Sie Blattläuse und überlassen Sie sie Vögeln und anderen Nützlingen. Verwenden Sie kein Insektizid! Es ist überflüssig und hat in einem privaten Garten nichts zu suchen.
Teppichsedum hält die Gartentreppe am Hangbeet immer schön sauber.

Teppichsedum und Schleifenblume Iberis halten die Gartentreppe am Hang immer schön sauber.

Ist die Schleifenblume giftig?

Nein, Iberis sempervirens ist ungiftig für Mensch und Tier.

Es gibt allerdings auch die Bittere Schleifenblume, Iberis amara. Eine Heilpflanze, die in der Naturheilkunde gegen Verdauungsstörungen, Magen- und Darmbeschwerden eingesetzt wird. Die Blüten dieser Pflanze duften süß, doch ihr Samen ist leicht giftig und schmeckt wohl unfassbar bitter.

Ist die Immergrüne Schleifenblume winterhart?

Ja, der Halbstrauch hält Temperaturen bis -23° C aus.

Wo liegt die Heimat der Schleifenblume?

Die Staude stammt ursprünglich aus den Gebirgsregionen Südeuropas.
Iberis gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae), von denen es etwa 40 verschiedene Arten gibt, darunter Stauden, Zwergsträucher und Einjährige.

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.