Canna, auch Indisches Blumenrohr genannt, ist eine Rhizom-Pflanze, die die Tropen in den Garten bringt und dabei nur sehr wenig Mühe macht. Wobei Canna nicht nur in Kübeln wächst, sondern auch direkt im Beet. Die imposante, bis zu 2 Meter hohe Pflanze setzt überall weithin sichtbare Akzente. Dafür sorgen sowohl ihre 30-60 cm langen, teilweise markant gestreiften Blätter, als auch ihre wunderschön leuchtenden Blüten in Gelb, Orange, Rot und anderen, zum Teil geflammten Feuerfarben.
Wie und wann werden Canna-Rhizome gepflanzt?
Cannas haben eine sehr lange Entwicklungszeit. Setzen Sie die fleischigen Rhizome am besten bereits Ende Januar / Anfang Februar in hohe Töpfe (z. B. Clematis-Töpfe oder Rosen-Container) mit guter Blumenerde, gießen Sie an und stellen Sie die Blumentöpfe anschließend bei 10-15 Grad auf. Es dauert eine ganze Weile, aber dann zeigt sich erstes Grün und die Pflanzen müssen näher ans Licht. Ab April sollten Sie die Pflanzen mehr gießen, an ein sonniges Fenster stellen und damit beginnen, sie abzuhärten.
Nach den Eisheiligen Mitte Mai dürfen Cannas dann endgültig raus in den Garten oder in einen geräumigen, hohen Pflanzkübel. Knausern Sie nicht mit der Größe des Pflanzkübels, denn die großen Kübelpflanzen brauchen relativ viel Wasser und regelmäßige Düngergaben.
Braucht Indisches Blumenrohr viel Dünger?
Düngen Sie viel und regelmäßig. Geben im Mai Langzeitdünger mit ins Pflanzloch oder in den Pflanzkübel und düngen Sie dann ab Mitte Juni wöchentlich einmal mit flüssigem Blumendünger.
Wie wird die Canna gepflegt?
Am Blütenstand einer Canna entwickeln sich viele Blüten, die von unten nach oben der Reihe nach aufblühen. Einzelne verblühte Blüten sollten Sie rasch entfernen, wegen der Optik und um den Samen-Ansatz zu verhindern.
Schneiden Sie vollständig abgeblühte Blütenschäfte sofort ab, sonst setzt die Pflanze Samen an und hört zu blühen auf.

Knospen und Blüte einer Canna indica. Die Knospen blühen nach einander von unten nach oben auf.
Im Laufe des Sommers erscheinen, bei guter Pflege und ausreichend Dünger, laufend neue Blütenstiele.
Die Blütenstiele sind übrigens hohl, was ihren Namen Indisches Blumenrohr erklärt.
Tipp: Unterpflanzen Sie Blumenrohr im Pflanzkübel mit Kapuzinerkresse. Sie passt farblich perfekt, schützt Pflanznachbarn vor Läusen und kaschiert den Pflanzkübel unten herum.
Wo und wie wird Blumenrohr verwendet?
Meine Cannas wachsen in 50 x 50 cm großen Pflanzkübeln und stehen hinter meinem Mini-Wassergarten, bilden dort einen lockeren Sichtschutz und ergänzen ein kleines „Sumpfbeet“ mit Blutweiderich, Zyperngras, Froschlöffel und Thunbergia / Kapplilie.
Andere Gartenbesitzer verwandeln Balkon oder ihre Terrasse in ein kleines Tropenparadies und/oder säumen den Pool mit prächtigen Cannas.
In Parks und größeren Gärten wird das Indische Blumenrohr auch gerne als Hingucker in ein Beet mit anderen Sommerblumen, Gräsern oder Stauden gepflanzt. Wenn die Fläche entsprechend groß ist, sieht das interessant und exotisch aus.
Welchen Standort brauchen Cannas?
Vollsonnig und am besten ein bisschen vor Wind geschützt – ihrer imposanten Größe wegen. Meiner Erfahrung nach halten Cannas jedoch Wind und Wetter problemlos aus.

Indisches Blumenrohr / Canna indica wächst im Hintergrund meines Mini-Wassergartens
Welche Schädlinge können an Canna indica auftreten?
- Läuse können an jungen Trieben auftreten, aber dagegen hilft diese Strategie ganz hervorragend. Verwenden Sie bitte kein Gift! Es schadet nur der Umwelt und Ihrem Geldbeutel.
- Schnecken mögen junge Cannastriebe ebenfalls recht gerne. Cannas in Kübeln sind davor weitgehend geschützt und ansonsten helfen diese Tipps gegen Schneckenfraß.
Ist Indisches Blumenrohr winterhart?
Nein, die Canna ist eine tropische Pflanze und verträgt keinen Frost. Aber die Überwinterung der Rhizome ist denkbar einfach.
Wie überwintern Cannas?
Schneiden Sie im Spätherbst oder nach dem 1. Frost die Pflanze etwa 20 cm über dem Boden ab und graben Sie mit einer Grabegabel ihre Rhizome aus.
Vermutlich hat Ihre Canna im Sommer viele dicke Rhizome gebildet. Suchen Sie sich die kräftigsten Rhizome aus und legen Sie diese einfach in eine Papiertüte oder in ein Netz und verwahren Sie sie den Winter über dunkel, kühl aber frostfrei auf. So wie Dahlien. Wichtig ist: Jedes Rhizom muss einen sichtbaren Spross / Auge haben.
Alternativ können Sie auch eine getopfte Canna indica abschneiden und den ganzen Kübel, so wie er ist, im Herbst ins Winterquartier stellen. Geht im Herbst schneller, aber im Januar müssen Sie so oder so an die Rhizome heran und sie in frische Erde setzen. Ihre Entscheidung, was Ihnen lieber ist. Mir sind Kübel inzwischen zu schwer, um sie zweimal im Jahr die Treppe rauf und runter zu tragen.
Die Rhizome meiner Cannas überwintern daher ganz einfach in Bäckertüten im Keller und werden ab Ende Januar schon wieder getopft. Im Winterquartier sind sie schlussendlich nur 10 Wochen und brauchen dort keinerlei Zuwendung.
Es sei denn, das Winterquartier ist zu warm und die Rhizome der Canna indica drohen auszutrocknen (schrumpeln). In diesem Fall lagern Sie die Knollen am besten auf / in einer Schicht aus Sand oder Blumenerde, kontrollieren gelegentlich und besprühen die Rhizome bei Bedarf mit etwas Wasser.
Woher stammt Canna indica?
Indisches Blumenrohr stammt nicht aus Indien, wie der Name vermuten lässt, sondern ursprünglich aus dem tropischen Amerika und kam vermutlich schon 1570 von den westindischen Inseln der Karibik nach Europa. Dort sorgte sie in botanischen Gärten für Aufsehen und Furore und reizte Gärtner, sie zu züchten. Mit großem Erfolg. Inzwischen gibt es im Fachhandel eine ganze Reihe verschiedener Sorten. Sogar nur 50 cm kleine Cannas sind dabei.
Video: Indisches Blumenrohr am kleinen Wassergarten
Weitere Blumenbilder Canna indica