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Wann ist die richtige Pflanzzeit für Stauden? 10 Gartentipps

Richtige Pflanzzeit für Stauden wie Purpur-Sonnenhut ist im Herbst

Richtige Pflanzzeit für Stauden wie Purpur-Sonnenhut ist im Herbst

Die richtige Pflanzzeit für Stauden entscheidet über schnelles, problemloses Anwachsen. Gibt es Faustregeln, ob und welche Stauden besser im Herbst, Frühling oder Sommer gepflanzt werden? Ja. 

Warum sind Pflanzzeiten für Stauden wichtig?

Wann ist die richtige Pflanzzeit für Stauden? Gartenanfänger sind oft unsicher, ob sie noch im Spätherbst Stauden ins Beet setzen „dürfen“. Wäre ein Winterquartier in der Garage, im Keller oder im unbeheizten Schlafzimmer nicht besser oder sicherer für die neuen Pflanzenschätze?

Nein! Gartenstauden brauchen einen Kältereiz und den Wechsel der Jahreszeiten. Ein Platz im unbeheizten Schlafzimmer ist sicher kein geeignetes Winterquartier. Abgesehen davon überdauern bei Stauden nur die Wurzeln den Winter, nicht jedoch das oberirdische Kraut.

Stauden begeben sich im Spätherbst in den Ruhemodus, bei dem das oberirdische Kraut welkt, sich einzieht oder bei der ersten Frostnacht erfriert. Das ist gut und richtig so. Denn sobald sich Stauden (auch Rosen, Gehölze, Bäume) im Winterruhe befinden, werden sie durch einen Standortwechsel nicht gestresst, sondern verschlafen ihn.

Wie lange dauert die Pflanzzeit für Stauden im Herbst?

Die wichtigste Regel ist: Der Boden muss offen und darf nicht gefroren sein. Ist das gegeben, können Sie noch (fast) alles pflanzen. Egal ob im September, Dezember, im Januar oder im Februar. Durch den Klimawandel dauert der Herbst hierzulande in den meisten Regionen ohnehin viel länger als es früher die Regel war. Der Herbst ist länger sonnig und mild, viele Stauden blühen sogar noch im November, obwohl nach Kalender und Lehrbuch schon Winterruhe sein sollte. Selbst die Winter sind nicht mehr das, was sie früher einmal waren. Deswegen gilt:

Die richtige Pflanzzeit dauert im Herbst solange der Boden offen ist und endet erst im nachfolgenden Frühling.

Woran erkennen Sie die richtige Pflanzzeit für Stauden?

In meinem Garten blühen im November noch immer u. a. Fetthenne, einige Clematis, Riesensonnenhut, Kokardenblumen, Kalifornischer Goldmohn, Chrysanthemen, Storchschnabel und sogar Gaura Lindheimerii, die Prachtkerze. Wenn diese Stauden mit dem Wetter zurechtkommen, dann sicher auch getopfte Containerstauden aus der Freilandkultur einer Gärtnerei. Es gibt keinen Grund, sie nicht direkt ins Beet zu pflanzen. Ganz im Gegenteil!

Die richtige Pflanzzeit der Gartenstaude Fetthenne ist im Frühling. Die Fetthenne / Sedum blüht spät im Jahr und sollte am besten auch erst im Frühling geschnitten werden. Im Mai ist zudem der richtige Zeitpunkt, um Stecklinge für die Vermehrung zu schneiden.

Was spricht für die Pflanzzeit im Frühling, was dagegen?

Früher begann die richtige Pflanzzeit im März, nämlich dann, wenn die meisten Stauden zu neuem Leben erwachen.

Der Klimawandel hat vieles geändert und alle müssen umdenken: Der Frühling beginnt immer früher und es wird sehr rasch sommerlich warm. Über 20 Grad im April sind keine Seltenheit mehr, dadurch trocknet der Boden sehr schnell aus. Im Frühling ist daher die Gefahr, dass frisch Gepflanztes austrocknet, viel größer als im Herbst. Sie müssen deswegen viel öfter gießen und möglicherweise sogar schattieren.

Was hat die richtige Pflanzzeit für Stauden mit dem Angebot seriöser Gärtnereien zu tun?

Sie sind noch immer unsicher, ob Sie Pflanzen aus der Online-Gärtnerei noch in den Garten setzen können? Solange die Gärtnerei liefert, können Sie fast nichts falsch machen. Seriöse, gute Online-Gärtnereien schreiben auf ihrer Website, ob sie Bestellungen annehmen, ab wann und wie lange Winterruhe herrscht und sie deswegen keine Pflanzen mehr versenden. Seien Sie deswegen nicht traurig, sondern freuen Sie sich über den „bestandenen Test“. Die Gärtnerei hat alles richtig gemacht.

Die richtige Pflanzzeit für Staudenmohn ist sobald er in der Gärtnerei zu haben ist, meist im Herbst. Dieser gigantisch große Arznei-Mohn lässt sich nur sehr schwer teilen und verpflanzen. Erfolg ist ungewiss. Am besten sie lassen ihn, dort wo er ist und besorgen sich bei Bedarf lieber eine Jungpflanze aus einer gut sortierten Staudengärtnerei.

Gibt es eine Faustregel, wann für welche Stauden beste Pflanzzeit ist?

Gute Online-Gärtnereien schreiben sehr genau auf ihrer Website, wann, wie und wohin genau gepflanzt werden sollte und wie winterhart die jeweilige Pflanze ist. Lesen und beherzigen Sie die Beschreibungstexte der Gärtnerei und die Pflanzenetiketten!

Wiesen-Iris und Bunte Margerite blühen im Frühsommer. Beste Pflanzzeit für diese Stauden ist direkt nach ihrer Blüte. Containerpflanzen können Sie während der ganzen Gartensaison pflanzen. Bunte Margeriten sollten nach ihrer Blüte ohnehin geteilt und versetzt werden, um vital und blühwillig zu bleiben.

Wann ist die beste Pflanzzeit für Blumenzwiebeln?

Auch wenn Discounter Tulpen und viele andere Blumenzwiebeln oft schon im September anbieten (zusammen mit Lebkuchen), sollten Sie mit dem Setzen besser noch bis Oktober noch warten. Warum? Weil der Boden im September noch zu warm ist. Die Tulpenzwiebeln könnten deswegen zu früh austreiben und erfrieren dann beim ersten richtigen Frost. Abgesehen davon stehen Blumenbeete im September noch in voller Blüte. Erfreuen Sie sich an dieser späten Blütenpracht, solange es nur geht.

Ausnahme: Die Zwerg-Iris trocknet sehr schnell aus und sollte sofort nach Erhalt in die Erde. Schneeglöckchen sollten Sie ohnehin besser direkt nach ihrer Blüte versetzen.

Bestellen Sie Ihre Blumenzwiebeln besser beim Züchter direkt in den Niederlanden. Er versendet seine Tulpen exakt zur richtigen Pflanzzeit. Abgesehen davon ist dort die Auswahl größer und die Qualität, im Vergleich zu Blumenzwiebeln vom Discounter oder Baumarkt, weitaus besser. Preislich gibt es dagegen kaum Unterschiede.

Wann ist Pflanzzeit für Lilien?

Golden Splendour, Amerikanische Trompetenlilie, wird mannshoch und von Lilienhähnchen verschont. Eine sehr empfehlenswerte, großartige Liliensorte.

Lilien haben sehr empfindliche Zwiebeln, die rasch austrocknen und dann nicht mehr austreiben. Man pflanzt sie entweder im Spätwinter, zeitigen Frühling oder im Herbst, und zwar direkt nachdem man die Lilienzwiebeln bekommen hat. Bestellen Sie Lilien bei einem ausgewiesenen Blumenzwiebelzüchter. Der Baumarkt ist sicher keine gute Quelle für hochwertige, gesunde Lilienzwiebeln. Mal abgesehen von der mangelnden Beratung und fehlenden Auswahl.

Pflanzzeit für Madonnenlilien ist bereits im August, aber die großartigen weißen Madonnenlilien sind schwer zu bekommen. Es lohnt sich jedoch, sie frühzeitig vorzubestellen. Ein Jahr Vorlauf ist nicht verkehrt.

Tipp: In der Lilienarche in Erlangen bekommen Sie getopfte seltene Lilien, die Sie praktisch während der gesamten Gartensaison pflanzen können. Der Betreiber, Stefan Strasser, berät sie diesbezüglich

Die Madonnenlilie begeistert mit großen, rein weißen Blüten. Je älter die Pflanze, desto mehr Blüten erscheinen. Die richtige Pflanzzeit für sie ist dann, wenn man sie bekommt.

Wann ist Pflanzzeit für Taglilien?

Taglilien, Hemerocallis, werden am besten direkt nach der Blüte geteilt und gepflanzt. Viele Züchter und Händler versenden Taglilien wurzelnackt und mit stark gekürzten „Fächern“ – aus guten Gründen. Transport und Pflanzen werden so erleichtert und die Stauden treiben danach ohnehin rasch wieder aus. Abgesehen davon sind die dicken Wurzeln perfekte Wasserspeicher und halten ein paar Tage ohne Wasser und Erde spielend leicht aus.

Taglilien, Hemerocallis, sind pflegeleichte und zugleich bildschöne Stauden. Sie werden direkt nach ihrer Blüte geteilt und gepflanzt.

Brauchen im Spätherbst gepflanzte Stauden besonderen Winterschutz?

Nein. Pflanzen Sie Stauden wie immer. Das heißt, die Containerstaude schließt nach dem Pflanzen in der Höhe des natürlichen Gartenbodens ab. Gleiches gilt für Ableger bzw. frisch geteilte Stauden.

Pfingstrosen werden am besten nur im Herbst / Spätherbst geteilt und gepflanzt

Reisig, Tannenzweige, Laub und Vlies schützen nicht vor Frost und Kälte, sondern

  • schützen vor austrocknenden Winden
  • schattieren vor der Wintersonne
  • und helfen damit gegen das vorzeitigem „Erwachen“ der Pflanzen.
  • Darauf kommt es bei allen gängigen Winterschutzmaßnahmen an.

Blumen aus allen Jahreszeiten im Garten von Nature to Print

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. In ihrem Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus vier Jahrzehnten, stellt Lieblingspflanzen und ihre Pflege vor, verrät die Lieblingsrezepte ihrer Familie und Rezepte aus ihrer Landküche und dazu lohnenswerte Gartengeräte, Koch - oder Gartenbücher vor.
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