Herbstmargeriten sind Gartenfreude pur. Pflegeleichte, sehr spät blühende Stauden mit fröhlichen Er-liebt-mich-er-liebt-mich-nicht-Blüten. Perfekt für alle, die schon im Oktober mit dem Herbst zaudern und sich den Sommer zurück wünschen – oder den Frühling schnell herbei. De Staude gehört zur Familie der Chrysanthemen und stammt ursprünglich aus dem Balkan.
Warum sind späte Herbstmargeriten so begehrt?
Jedes Jahr aufs Neue überraschen mich diese genügsamen und robusten Stauden mit ihrer Blütenfülle und magischen Anziehungskraft. Das ganze Jahr über sind sie kaum zu sehen. Dafür sorgen schon all die sommerblühenden Stauden und Rosen. Sie lenken die Blicke ab von dem grünen Kraut, das unauffällig in der ersten oder zweiten Reihe gemächlich heranwächst. Herbstmargeriten, botanisch Leucanthemella serotina, passen bestens in ein gemischtes Staudenbeet und begleiten Rosen, späte Astern und Rudbeckien sowie die letzten Sommerblumen wie die unermüdlich blühende Kapuzinerkresse, Borretsch, Schmuckkörbchen oder auch spät blühende Clematis.
Kleine Sorten gedeihen auch prima im Steingarten oder, wie zwei meiner Exemplare, im Betonpflanzring und auf der Mauerkrone. Ist dort der Boden auch noch so schlecht: Leucanthemella serotina wächst und gedeiht trotzdem, sollte allerdings regelmäßig gegossen werden. Die Staude bildet Ausläufer wie Astern und findet mit ihnen schnell ein neues Zuhause – wenn man sie lässt. Gärtnerinnen sollten diesen natürlichen Drang fleißig nutzen. Schon um anderen Gartenfreunden eine Freude zu bereiten. Denn Herbstmargeriten werden noch viel zu selten gepflanzt, obwohl sie für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten so wertvoll sind und dabei absolut pflegeleicht.
Tipp: Teilen und pflanzen Sie Leucanthemella srotina erst im Frühling oder Sommer, nicht im Herbst.
Die Herbststaude und ihr Admiral | Video
Herbstmargeriten pflegen: Was ist wichtig?
- Falls noch nicht im Herbst oder Winter geschehen, schneiden Sie Herbstmargeriten im zeitigen Vorfrühling bodentief zurück. Meist genügt es schon, die alten, verdorrten Triebe einfach abzubrechen.
- Düngen Sie Herbstmargeriten, wie andere Stauden auch, im Frühling mit ein wenig org. Staudendünger, Langzeitdünger, mit Hornspänen oder auch Kompost. Mitte Juni erfolgt dann eine zweite Düngergabe.
- Wichtig ist ein beherzter, zweiter Rückschnitt um gut ein Drittel der neuen Triebe gegen Mitte / Ende Mai. Er hält die Staude kompakt und sorgt dafür, dass sie stabiler und standfester wird. Gärtner nennen dies den Chelsea Chop oder auch Chelsea-Schnitt.
- Wenn Sie die Stauden teilen und versetzen möchten, dann bitte im Frühling. Dann hat sie bis zur Blüte im Herbst genügend Zeit, anzuwachsen und sich am neuen Standort zu etablieren.
- Die Herbstmargerite bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen Boden, der auch an heißen Sommertagen nicht komplett austrocknet. Gießen Sie daher morgens oder abends bei Bedarf.
Ist die Herbstmargerite winterhart und hitzetolerant?
Ja, absolut. Herbstmargeriten halten erprobter Weise klaglos minus 22°C Grad aus und Sommerhitze bis über 38°C.
Hohe Herbstmargeriten werden bis zu 120 Zentimeter hoch und gehören besser in den Hintergrund des Beetes. Es gilt unschöne, nackte Stiele zu überdecken. Kleine Sorten, wie meine, legen sich gerne auch mal über die Mauerkrone und lachen einem dann, je nach Höhe der Mauer, Aug‘ in Aug‘ ins Gesicht.
Neben der weißen Herbstmargerite, die ein bisschen rosa/lila angehaucht ist, gibt es in gut sortierten Staudengärtnereien auch gelbe, orange und weinrote Sorten. Diese blühen jedoch erst ab Mitte bis Ende Oktober. Blütenfreude bis in den späten Herbst hinein. Genau das ist es doch, was Blumen- und Gartenfreunde so sehr schätzen.
Ein letztes Feuerwerk der Blumen | Video
Weitere Herbst-Blumenbilder
Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.