An Rose Pomponella scheiden sich die Geister. Puristen und Anhänger alter Rosen lehnen Kordes romantische Märchenrose mit der Begründung ab, sie sei nur der Abklatsch des Originals und verweisen auf die Kletterrose Raubritter. Doch während diese nur einmal im Jahr überreich blüht und immer wieder von Rosenkrankheiten heimgesucht wird, ist Rose Pomponella gesund und damit Freude pur im Rosengarten. Rosenliebhaber wissen genau dies sehr zu schätzen.

Märchenhafte Pomponella | Video

Warum Rose Pomponella?

Pomponellas kleine, dicht gefüllte Blüten sitzen in dicken Trauben auf stabilen Stielen. Die ADR-Rose von 2006 strotzt nur so vor Gesundheit und Blühfreude. Die Blüten halten sich ungewöhnlich lange am Rosenstrauch und geben noch im Verblühen (oder Vertrocknen, in heißen Sommern) ein schönes, romantisches Bild.

Pomponella trägt romantische, fast schon verspielt wirkende runde rosa Blüten. An kühlen Herbsttagen wechselt sie ihre Farbe und trägt dann Pink. Doch egal ob Rosa oder Pink, beides passt perfekt zu allen Rosenkavalieren in Lavendelblau und Weiß.

Romantische Märchenrose von Kordes

Romantische Märchenrose von Kordes

Welche Begleitstauden passen zu Pomponella?

  • Lavendel in Silber oder Violett. Die Pflanzpartner haben allerdings eigene, besonderen Ansprüche. Die Kombination ist kompliziert, aber trotzdem machbar. Wie, erkläre ich gleich nebenan.
  • Staudenlein in Blau oder Weiß.
  • Rosenkavalier Storchschnabel, unverzichtbare Superstauden.
  • Prachtkerze Gaura Lindheimerii (siehe Video).
  • Schleifenblume Iberis. Eine Polsterstaude die unten herum für Ordnung und natürlichen Abstand am Gartenweg und an einer Gartentreppe sorgt.
  • Späte Astern
  • Weiße Teppichaster Snow Flurry, um harte Gehweg- und Treppenkanten weich zu umspielen.
  • Rosa Chrysanthemen, unverzichtbare Spätblüher blühen auch noch im November.
  • Niedrige Herbstmargeriten
  • Fetthennen und das niedrige Oktoberle auf der Mauerkrone.
  • Taglilien, die meisten Sorten blühen erst wenn die ersten Rosen verblüht sind. Beide kommen sich also nicht in die Quere. Ganz im Gegenteil.
  • Veilchen für hübsche Akzente im Frühling.
  • Gaura, Prachtkerze oder Präriekerze – aber immer mit viel Abstand, damit sich Gaura nicht in den Rosen verheddert.
  • Duftsteinrich, einjähriger Bodendecker, der sich durch Selbstaussaat zuverlässig im Garten hält. Ein ganz wunderbares, duftendes Gewächs.

Märchenrose Pomponella: Erfahrungen?

Rose Pomponella wächst in dreifacher Ausführung seit 2006 in exponierter Lage in meinem Vorgarten. Der Sonnenhang hat extrem schlechten, aber gut drainierten Boden. Im Sommer scheint dort von früh bis spät Sonne und wäre dies nicht schon hart genug, sitzen die Rosen auch noch direkt neben der Gartentreppe in Betonpflanzringen. Die Steine sind zwar nach unten hin offen, aber sehr viel besser wird der Standort dadurch nicht. Denn unter den Betonpflanzsteinen befinden sich Kies und Schotter vom Bau der Gartentreppe und von der Kranzufahrt. Heute würde ich keine Rosen mehr dort pflanzen, doch damals wagte ich einfach einen Versuch. Und siehe da, Pomponella und Bodendeckerrose Sommerwind gedeihen dort seit vielen Jahren erstaunlich gut.

Rose Pomponella blüht trotz des schwierigen Standortes jedes Jahr überreich.

Rose Pomponella blüht trotz des schwierigen Standortes jedes Jahr überreich.

Rose Pomponella pflegen?

  • Schneiden Sie Anfang April, sobald die Forsythien blühen, die Rose etwa auf etwa 20 cm zurück.
  • Düngen Sie anschließend mit  einem guten organisch-mineralischen Rosendünger. Beachten Sie bitte die Dosis, die auf der Verpackung steht. Viel Dünger hilft nicht viel, sondern macht die Triebe weich und offen für Rosenkrankheiten.
  • Verwenden Sie KEIN Blaukorn. Er belastet die Umwelt schon bei der Herstellung.
  • Schneiden Sie die Rose nach dem 1. Flor mit einem beherzten Sommerschnitt kräftig zurück.
  • Streuen Sie Ende Juni / Anfang Juli eine eine zweite Dosis Rosendünger.
  • Geben Sie Ende August allen Rosen eine Portion Herbstdünger / Patentkali. Das macht die Triebe stark und fit für den Winter.
  • Häufeln Sie Anfang Dezember Ihre Rosen an,. Sie können dazu gebrauchter Kübelpflanzenerde verwenden.
  • Kürzen Sie zu lange Triebe etwa ein Drittel, damit sie nicht im Wind oder durch Schneelast abbrechen.
  • Anstelle von Rosendünger können Sie auch Kompost verwenden.

Rose Pomponella im Vorgarten | Video

Rose Pomponella: Was ist das Besondere?

Das Besondere an Rose Pomponella ist wirklich ihr Blütenreichtum bis zum Frost. Zudem ist Kordes Märchenrose wirklich sehr gesund. Sogar mit Hitze und Trockenheit kommt die märchenhafte Beetrose sehr gut zurecht. Ihre Blüten verbrennen nicht wie dunkelrote Rosen, sondern bleiben an ihren Stielen und Zweigen haften und trocknen ein wie Trockenblumen. Berühren ist allerdings verboten.

Rosenkrankheiten vorbeugen

Rose Pomponella ist eine ADR-Rose und von Haus aus absolut gesund. Das ist wunderbar und kann man als Rosenliebhaber gar nicht hoch genug schätzen. Andere Rosen werden dagegen Jahr für Jahr krank. Was tun?

  • Wählen Sie nach Möglichkeit eine ADR-Rose. ADR-Rosen werden mehrere Jahre auf Blattgesundheit, Blühfreude und Gartenwürdigkeit geprüft.
  • Der richtige Standort muss luftig sein, damit nach einem Regenguss die Blätter schnell wieder trocknen.
  • Halten Sie Abstand zwischen Rosen und Rosenbegleiter, aus demselben Grund.
  • Gießen Sie Rosen immer nur auf den Wurzelbereich, niemals auf Blätter oder Blüten.
  • Setzen Sie Thymian und Knoblauch zwischen Ihre Rosen. Knoblauch hält Wühlmäuse und Läuse fern.
  • Setzen Sie Kapuzinerkresse zwischen Rosen. Das scharfe Kraut lenkt Blattläuse ab und zieht die Schädlinge zu sich.
  • Düngen Sie Ihre Rosen richtig. Rosen sind Starkzehrer. Hungernde Rosen werden schwach und anfällig für Rosenkrankheiten.
  • Bekämpfen Sie Schädlinge NICHT mit Insektiziden. Diese Mittel killen auch Nützlinge und ist das geschehen, haben Schädlinge noch leichteres Spiel.
  • Gestalten Sie Ihren Garten vogelfreundlich. Vögel brauchen jede Laus zur Aufzucht ihrer Jungen.
  • Spritzen Sie wöchentlich mit Schachtelhalmsud. Ob’s am Ende wirklich hilft, müssen Sie selbst ausprobieren. Ob eine Rose krank wird, hängt ja von vielen Faktoren ab.
Märchenrose Pomponella vor Steppenkerze

Märchenrose Pomponella vor Steppenkerze

Rosenkrankheiten erkennen und behandeln

  • Mehltau ist ein Schönwetterpilz. Sie erkennen ihn an einem weißen, mehligen Belag auf den Blättern. Sie bekämpfen Mehltau mit einem Gemisch aus 9 Teilen Wasser und 1 Teil Vollmilch. Spritzen Sie mehrmals mit 3-4 Tagen Abstand.
  • Rosenrost erkennen Sie an orangen Pusteln und Flecken auf den Blättern. Entfernen Sie befallene Blätter und entsorgen Sie diese im Hausmüll. Schneiden Sie die kranke Rose stark zurück, sie treibt gesund wieder aus.
  • Sternrußtau erkennen Sie an dunklen, sternförmigen Flecken auf den Blättern. Entfernen Sie alle kranken Blätter und entsorgen Sie diese im Hausmüll. Schneiden Sie die erkrankte Rose stark zurück, sie treibt gesund wieder aus.
  • Pilzerkrankungen an Rosen bekämpfen Sie am besten mit einem systemischen Mittel gegen Rosenpilzerkrankungen. Anders als übliche Spritzmittel wirken Systemische Pilzmittel über die Pflanze selbst von innen heraus. Ihr großer Vorteil ist: Sie müssen nur zweimal in der Saison angewendet werden und heilen die Rose. Wichtig ist, jedes Jahr ein anderes Mittel mit einem anderen Wirkstoff zu verwenden, damit sich keine Resistenzen entwickeln.
Pomponella überrascht im Herbst mit kräftig pinken Blüten

Rose Pomponella überrascht im Herbst mit kräftig pinken Blüten

Rosenschädlinge erkennen und bekämpfen

  • Rosenzikaden sind blassgrüne Insekten. Ihre Larven sind etwa 3 mm groß und saugen ab Mai an Rosenblättern. Diese Blätter bekommen dann weiße oder gelbliche Flecken. In einem vogelfreundlichen Garten werden Rosenzikaden selten zu einem Problem. Behandeln können Sie diesen Rosenschädling mit Neemöl.
  • Dickmaulrüssler sind lästige Käfer, deren Larven gerne an bestimmten Pflanzen knabbern. Rosen gehören leider dazu. Sie erkennen einen Befall am sogenannten Buchtenschnitt an den Blättern. Bekämpfen Sie Dickmaulrüssler mit Nematoden. Das sind Fadenwürmer, die Sie zweimal im Jahr mit der Gießkanne oder Wasserspritze ausbringen müssen. Völlig giftfrei und daher für Mensch und Tier ungefährlich.
  • Rosenkäfer sitzen gerne in Rosenblättern, aber sie verursachen kaum Schäden. Man kann sie also lassen und sich an ihnen sogar noch erfreuen.
  • Blattläuse lieben junge Rosentriebe. Bitte verwenden Sie kein Insektizid! Aus Gründen, die ich bereits weiter oben beschrieben habe. Wenn Sie keine Geduld haben, und Blattläuse sofort entfernen möchten, nehmen Sie einen Wasserschlauch zur Hand und streifen die Läuse einfach mit Wasser und Fingern ab. Herunter gefallene Läuse wissen nicht weiter und werden dort von Meisen eingesammelt. Von alleine krabbeln sie nicht zurück auf die Rose. Sie wurden schließlich dort oben geboren und wissen nicht, wie sie dahin gekommen sind.
  • Blattrollwespen legen ihre Eier an der Unterseite von Rosenblättern, worauf sich die Blätter einrollen. Geschlüpften Larven fallen auf den Boden, dort verpuppen sie sich und schlüpfen dann im nächsten Jahr als erwachsene Blattrollwespen. Meist hält sich der Befall von Blattrollwespen in Grenzen und längst nicht in jedem gerollten Blatt sitzt auch eine Larve. Schneiden Sie dennoch gerollte Blätter ab und entsorgen Sie diese im Hausmüll. Sonst wird der Befall von Jahr zu Jahr schlimmer.
Rosenkäfer in Rose Jacques Cartier

Rosenkäfer in Rose Jacques Cartier

Rose ändert Blütenfarbe: wann und warum?

Viele Rosen ändern im Verlauf der Gartensaison ihre Blütenfarbe. Das hängt mit den Temperaturen zusammen. Ist es sehr warm, so wie üblicherweise im Juni, blüht Pomponella im reinsten Rosa. Wenn die Rose im Spätsommer und Herbst zum zweiten oder gar dritten Mal blüht, ist es schon deutlich kühler. Die Blütenfarbe ist dann kräftig Pink, aber mindestens noch genauso attraktiv.

  • Sangershausener Jubiläumsrose ändert ihre Farbe von Cremeweiß zu Aprikot.
  • Jacques Cartier blüht zunächst Rosa, dann in einem kräftigen Pink.
  • Die historische Kletterrose Ghislaine de Felingonde blüht sogar dreifarbig an einem Zweig und wird zum Herbst noch bunter.

Neben der Temperatur spielen auch der ph-Wert des Bodens, Lehm – oder Sandboden eine entscheidende Rolle. Sie wissen vorab also nicht, ob eine bestimmte Rose in Ihrem Garten die gleiche Farbe zeigt wie im Rosenkatalog oder im Garten einer Freundin. Aber das ist, zumindest für mich, völlig egal. Rosen sind einfach wunderschön.

Und dann gibt es auch noch Spontanmutationen wie bei der Englischen Rose Winchester Cathredal. Die weiße Rose trägt plötzlich und unerwartet rosa Flecken oder Streifen. Es sind die Gene ihrer Eltern bzw. Geschwister Redouté (Hellrosa) und Mary Rose (Rosa) die plötzlich in Erscheinung treten. Rosenzüchter Austin nennt dieses Phänomen „Sport“.

Englische Rose Winchester Chathedral mit rosa Spot von Mary

Englische Rose Winchester Chathedral zeigt gelegentlich Gene ihrer Schwester Mary Rose

Weitere Rosenbilder zum Verlieben

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.