Warum Rosen unterpflanzen?

Rosen sind die Königinnen des Gartens, so viel ist klar. Doch zusammen mit ausgewählten Begleitern, sprich Rosenkavalieren, wirken Rosen nochmal so schön. Das gilt besonders für Strauch- und Kletterrosen, die im Laufe des Sommers gerne mal unten herum blattlos mit nackigen Beinen dastehen. Kein schöner Anblick, aber wenn Sie Rosen unterpflanzen kriegen Sie das spielend leicht in den Griff. Meine Auswahl an geeigneten Stauden ist höchst individuell und basiert auf langjährige Erfahrung in meinem fränkischen Garten an einem Sonnenhang. Für alle genannten Stauden neben bzw. unter Rosen gilt diese wichtige Regel: Halten Sie Abstand zwischen Rosen und Stauden – aus guten Gründen.

Wie werden Stauden neben Rosen gepflanzt?

Rosen sind Starkzehrer und teilen nicht gern, zudem vertragen sie keinen Wurzeldruck. Vor wuchernden Stauden sollten Sie Rosen auf jeden Fall verschonen. 40 – 50 cm Abstand sollten selbst die angeblich so sittsamen Veilchen / Pfingstveilchen zu Rosen stets einhalten. Die beiden sind dennoch ein schönes Pflanzenpaar, wobei Veilchen ja zusätzlich gut sind, um Beete unkrautfrei zu halten. Hinter oder neben Kletterrosen, da wo Sie sonst nur schlecht oder ungern hinkommen, sind wüchsige Pfingstveilchen jedoch ganz hervorragende Rosenbegleiter.

Rosen unterpflanzen mit Veilchen hält Unkraut fern | Video

Womit im Halbschatten Rosen unterpflanzen?

Rosen wirken durch ihre Blüten und um ihre einmalige Wirkung nicht zu schmälern, halten Sie blühende Konkurrenz mit großen Blüten einfach von Rosen fern. Blattschmuckpflanzen wirken dagegen durch Form, Farbe und Struktur ihrer Blätter und hinterlegen Rosenblüten wie mit einem dicht gewebten Untergrund. Für eine Pflanzengemeinschaft mit Rosen und Blattschmuckpflanzen kommen beispielsweise infrage:

  • Mini-Hostas (Funkien) aus der Mouse-Serie. Diese bezaubernden kleinen Hostas / Funkien beeindrucken durch ihre Zähigkeit, sogar Schnecken lassen sie komplett in Ruhe. Und sie halten sogar etwas sonnigere Plätze klaglos aus. Mini-Hostas lassen sich hervorragend teilen und damit erhalten Sie sehr schnell genügend Pflanzen, um tatsächlich einige Rosen oder auch Bäume zu unterpflanzen.

    Englische Rosen unterpflanzen mit Mini-Hostas aus der Mouse-Kollektion

    Englische Rosen unterpflanzen mit Mini-Hostas aus der Mouse-Kollektion. Im Hintergrund Austin-Rose ‚Redouté‘

  • Mittelhohe Hostas, wie beispielsweise die zauberhafte June, empfehlen sich ebenfalls als hübsche Rosenbegleiterin. In meinem Garten umkreist Hosta June eine Gruppe der Austin-Rose Mary Rose und das sieht sehr gut aus. Junes Blätter sind zu hart für Schnecken, sie bleiben daher vom Austrieb bis zum Verwelken schön und frei von Fressspuren.
  • Purpurglöckchen (Heucheras) gehören derzeit zu den begehrten In-Pflanzen und das lassen sich die Gärtner auch gut bezahlen. Es lohnt sich dennoch, Purpurglöckchen in einer größeren Gruppe vor Rosen zu setzen. Ihre Blätter decken vieles ab und falls die hohen, filigranen Blüten sich in der Rose verfangen, kommen sie einfach in die Vase. Heucheras lassen sich im Frühling gut teilen. Die Vermehrung durch Stecklinge funktioniert auch recht gut.
  • Geflecktes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) hat dunkelgrüne Blätter mit weißen Flecken und trägt ab Ende März bis Mai gleichzeitig rosa und himmelblaue Blüten.

Hostas, Lungenkraut und Purpurglöckchen bevorzugen, so wie viele Englische Rosen, halbschattige Standorte und auf jeden Fall ohne pralle Mittagssonne.

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Rosen unterpflanzen mit der Schnecken resistenten Hosta June. Im Hintergrund Austin-Rose Mary Rose

  • Frauenmantel (Alchemilla) ist ein beliebter und weit verbreiteter Bodendecker und beliebter Rosenbegleiter, von denen es sehr viele verschiedene Arten gibt. Zum Unterpflanzen von Rosen eignen sich besonders der Zierliche Frauenmantel (Alchemilla epipsila), der Kleine Frauenmantel (Alchemilla erythropoda) sowie der Silber-Frauenmantel (Alchemilla hoppeana). Der gewöhnliche Frauenmantel ist zwar auch ein schöner Rosenbegleiter, wird allerdings zu hoch und wuchert zudem. Da und dort darf der schöne Frauenmantel dennoch in meinem gemischten Stauen- und Rosenbeet wachsen, zumal auch seine Blüten und Blätter sich wunderbar zum Füllen von Blumensträußen eignen.
Rose Mary Rose badet in einem Meer aus Frauenmantel

Austin-Rose Mary Rose badet in einem Meer aus Frauenmantel

Rosen unterpflanzen an Sonnenplätzen: 9 schöne & robuste Begleitstauden.

Rosen an sehr sonnigen Standorten im Garten brauchen Begleitstauden, die ebenfalls viel Sonne vertragen und ggf. auch mal längere Trockenzeiten überstehen. Sehr schön wirken da beispielsweise:

  • Teppich-Aster ‚Snow Flurry‘, sie blüht erst spät im Jahr, zusammen mit den letzten Rosen. Zuvor legt sie jedoch einen dichten grünen Teppich aus. Snow Flurry ist eine perfekte Staude, die immer gut aussieht. Pflanzen Sie Teppich-Aster ‚Snow Flurry‘ überall hin, wo es im Hanggarten, entlang von Gartentreppen und Böschungen schwierig wird. Bonus: Unter den langen, flach liegenden Zweigen der Teppichaster passen sehr viele Frühblüher (Krokusse, Narzissen, botanische Tulpen etc.). Schneiden Sie daher ‚Snow Flurry‘ rechtzeitig im Jahr zurück, damit Frühblüher zur Blüte auch genügend Platz haben und schön zur Geltung kommen.

    Rosen unterpflanzen: 15 dankbare Stauden und 2 Sommerblumen | Diese 14 Stauden und 2 Sommerblumen dürfen in keinem Rosengarten fehlen. Die Rosenbegleiter kaschieren nackte Rosenbeine, wehren Pilzerkrankungen, Läuse oder Schnecken ab und unterstützen damit die Königin des Garten, ihr Amt in Würde und voller Schönheit zu erfüllen. Lauter gute Gründe, Rosen schön und gekonnt zu unterpflanzen.

    Rosen unterpflanzen mit Teppich-Aster ‚Snow Flurry‘

  • Polster- und Teppich-Thymian übernehmen schnell mal den halben Garten, helfen aber Rosen, gesund zu bleiben und halten zudem Schnecken von den Beete fern. Das äußerst robuste Küchenkraut wächst überall, wo auch Teppich-Sedum (Sedum alba) und andere niedrige Dickblattgewächse wachsen und gedeihen.
  • Kissenastern sind ebenso willkommen und passen perfekt zu meinen Rosen. Hauptsache sie sind standfest. Das Beste an Kissenastern ist ihre Vermehrungsfreude. Sie treiben Ausläufer und gehen im Garten auf Wanderschaft. Das muss man mögen, oder beizeiten kontrollieren. Tipp: Schneiden Sie verblühte Astern im Spätherbst rechtzeitig ab, damit sie sich nicht zusätzlich durch Aussaat vermehren. Das können und machen sie nämlich auch.
  • Polster- und Teppich-Storchschnabel, zum Beispiel Blutstorchschnabel Geranium sanguineum oder Geranium renardii ‚Philipe Vapell‘ oder  auch Geranium wallichianum ‚Rozanne‘. Sie legen einen kleinen Blütenteppich rund um die Rose, decken viel Boden ab und sehen wochenlang hübsch aus. Nach einem beherzten Schnitt im Juni nach dem ersten Flor treiben sie noch einmal willig aus und blühen dann ein zweites Mal. Storchschnabel Rozanne braucht dagegen bis zum Frost keinen Schnitt, sondern einfach nur genügend Platz für ihre bis zu ein Meter langen blühenden Ranken. Noch ein Pluspunkt der für den Einsatz von Storchschnäbeln spricht: Manche Sorten tragen im Herbst schön gefärbte Blätter. Rozanne gehört auf jeden Fall dazu.

    Rosen unterpflanzen: 15 dankbare Stauden und 2 Sommerblumen | Diese 14 Stauden und 2 Sommerblumen dürfen in keinem Rosengarten fehlen. Die Rosenbegleiter kaschieren nackte Rosenbeine, wehren Pilzerkrankungen, Läuse oder Schnecken ab und unterstützen damit die Königin des Garten, ihr Amt in Würde und voller Schönheit zu erfüllen. Lauter gute Gründe, Rosen schön und gekonnt zu unterpflanzen.

    Rosen unterpflanzen mit Storchschnabel

  • Zwerg-Schleierkraut (Gypsophila) sorgt mit seinen filigranen Blütchen für romantischen Look und füllt schon mit ein, zwei Stielen selbst gebundene Rosensträuße. Das Schleierkraut ist leider nicht sehr langlebig – zumindest nicht in meinem Garten.
  • Polsterglockenblumen sind sehr dankbare Langzeit- bzw. Öfterblüher, die nach einem frühen Schnitt des ersten Flors ebenfalls noch einmal zum Blühen kommen. Manchmal blühen sie sogar dreimal im Jahr. Etwas Dünger und gute Pflege vorausgesetzt. Bewährte Sorten sind beispielsweise Campanula poscharskyana ‚Templiner Teppich‘ und ‚Silberranke‘.
  • Die Schleifenblume (Iberis) ist eine sehr genügsame und robuste Staude, die schon im April weiß blüht und mit den Jahren richtig dichte, dunkelgrüne Polster bildet – das macht sie gut und gerne auch zu Füßen von Rosen. Schneiden Sie die Schleifenblume nach dem ersten Flor kräftig zurück und mit etwas Glück blüht sie im Spätherbst sogar ein zweites Mal.
  • Rosen unterpflanzen mit Iberis, SchleifenblumeSchleifenblumen (Iberis) bildet im Laufe der Jahre richtig große Polster. Im Bild links zu sehen: Rose Pomponella
  • Gartenprimeln haben ihren großen Auftritt wenn Rosen gerade erst geschnitten und abgehäufelt werden. Das passt sehr gut, denn wenn die Rose noch nichts hergibt, gehört den Gartenprimeln die volle Aufmerksamkeit und Bewunderung. Gartenprimeln bilden mit der Zeit sehr dichte grüne Teppiche. Wer seinen Primel-Bestand fleißig teilt, was wirklich leicht funktioniert, kann mit ihnen sehr schnell einige Rosen unterpflanzen – das klappt auch unter bzw. vor kleinen bis mittelgroßen Beetrosen.

    Gartenprimeln passen serh gut unter und neben Rosen

    Gartenprimeln passen sehr gut vor und neben Rosen

  • Hornveilchen sind Dauerblüher und echte Stauden, obwohl sie meist wie Einjährige Sommerblumen gezogen werden. Dabei erhalten sich Hornveilchen ganz einfach durch Selbstaussaat im Garten. Fördern Sie das vermehrungsfreudige Verhalten der Hornveilchen und lassen Sie verwelkte Pflanzen eine Weile lang im Beet liegen und halten Sie die Stelle feucht. Es dauert nicht lang, und dort erscheinen frische Hornveilchen-Sämlinge, die Sie gut verpflanzen können. Natürlich auch unter Rosen.

    Rosen unterpflanzen mit Hornveilchen

    Das hübsche Hornveilchen passt auch farblich sehr gut zu Rosen

Welche Sommerblumen dürfen in keinem Rosenbeet fehlen und warum?

Kapuzinerkresse ist zwar keine Staude, sondern eine Sommerblume, aber sie verdient auch einen festen Platz als Unterpflanzung von Rosen. Insbesondere die niedrige, nicht rankende Kapuzinerkresse (Topaeolum minor). Sie hält Läuse auf Rosen in Schach, sieht hübsch aus, ist essbar und blüht in den unterschiedlichsten Farben von Cremeweiß über Aprikot, Gelb und Orange bis hin zu Rot und Dunkelviolett. Zudem lässt sich Kapuzinerkresse spielend einfach aussäen, vorausgesetzt der Frühling ist nicht zu heiß. In extrem heißen Sommern erholt sich Kapuzinerkresse erst wenn die Temperaturen wieder erträglich sind – danach allerdings blühen sie bis zum Frost.

Duftsteinrich gilt hierzulande ebenfalls als Sommerblume, verhält sich jedoch wie eine Staude, die jedes Jahr wieder kommt. Einmal gesät und sie bleibt dem Garten erhalten. Das Schöne daran ist: Duftsteinrich ist absolut pflegeleicht. Ich entferne nur das, was wirklich stört – was selten genug vorkommt. Das niedrige, etwa 10 cm hohe, weiß oder lila blühende Kraut wächst, blüht und duftet süß am Weg entlang, auf Baumscheiben, im Hangbeet und natürlich auch neben Rosen. Duftsteinrich ist im Garten unverzichtbar, wenn Sie mich fragen.

Kleiner Rosenkavalier Duftsteinrich | Video

Bergenien gehören zu den Stauden, die das ganze Jahr über schmuck und ausgesprochen hübsch aussehen. Sie blühen im zeitigen Frühling in Weiß bis Rot und allen Rosa-Schattierungen dazwischen. 2017 wurde die Bergenie zur Staude des Jahres gekürt – aus guten Gründen. Dazu gehört ihre Robustheit, sie verträgt nämlich Hitze und Trockenheit ohne zu murren. Sie ist ein echtes Sonnenkind, nur einige Sorten bevorzugen einen halbschattigen Standort. Bergenien haben rundliche, auffallende, bis zu 35 cm große Blätter, die durch ihr rotes Herbstkleid zusätzlich für Aufmerksamkeit sorgen. Bergenien lassen sich sehr einfach teilen und dadurch vermehren. Sie können Ihren Bestand daher rasch vergrößern, mit Freunden teilen oder einfach noch mehr Rosen mit ihr unterpflanzen.

Welche Staude sollte besser nicht Rosen unterpflanzen?

Katzenminze (Nepata) ist als Bodendecker und Bienenweide nie zu unterschätzen. Ich liebe sie sehr, weil sie schnell, zuverlässig und mühelos einfach alles begrünt, einschließlich Mauerfugen und Pflasterritzen. Ihre Robustheit kann ich nur loben, auch dass sie nach dem Schnitt binnen kürzester Zeit noch einmal blüht. Lavendelblaue, stark duftende Blüten für hungrige Bienen liefert die silbergrau blättrige kleine Katzenminze bis zum Frost. Aber all das Gute hat auch eine Schattenseite, die ich nicht verschweigen möchte: Katzenminze wuchert schnell und deswegen darf sie in meinem Garten nur noch in, an oder am Fuß der Gartenmauer schalten und walten, wie sie will. Im Stauden- und Rosenbeet ist mir der Platz für die umtriebige Katzenminze einfach zu schade.

Freude mit Englischen Rosen | Video

Weitere Blumenbilder aus meinem Rosengarten

 

Rosen unterpflanzen: 15 dankbare Stauden und 2 Sommerblumen | Diese 14 Stauden und 2 Sommerblumen dürfen in keinem Rosengarten fehlen. Die Rosenbegleiter kaschieren nackte Rosenbeine, wehren Pilzerkrankungen, Läuse oder Schnecken ab und unterstützen damit die Königin des Garten, ihr Amt in Würde und voller Schönheit zu erfüllen. Lauter gute Gründe, Rosen schön und gekonnt zu unterpflanzen.

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. In ihrem Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus vier Jahrzehnten, stellt Lieblingspflanzen und ihre Pflege vor, verrät die Lieblingsrezepte ihrer Familie und Rezepte aus ihrer Landküche und dazu lohnenswerte Gartengeräte, Koch - oder Gartenbücher vor.