Prachtkerze Gaura lindheimeri / Präriekerze ist eine wunderbar genügsame Staude mit fantastischer Fernwirkung. Den ganzen Sommer über blühen ihre, je nach Sorte, rosa oder weißen Blüten der Reihe nach von unten nach oben auf. Dabei ist Gaura immer in Bewegung und tanzt fröhlich im Wind. Oft umgarnt von Bienen, sofern diese nicht gerade nebenan beim Lavendel sind. Die Präriekerze wird etwa 120 Zentimeter hoch und wirkt verspielt – aber auch erhaben und elegant. Je nach Sichtweise und persönlicher Einstellung. Entscheiden Sie selbst und erleben Sie die schöne Präriebeet-Staude in diesem Video aus meinem Garten. Dort blühen sie seit vielen Jahren an verschiedenen exponierten Stellen des Hangbeets.
Blüten, wie weiße Schmetterlinge
Was Lavendel und Prachtkerzen gemeinsam haben?
Wo Lavendel wächst, da gedeiht auch die Prachtkerze gut. Beide lieben einen heißen, trockenen Standort. Regen, der vom Himmel fällt, ist ihnen vollkommen genug. Nicht gießen, nicht düngen, ist die Devise für gesunden Lavendel – und verspielte Prachtkerzen.
Welcher Standort ist für Präriekerzen besonders gut?
Volle Sonne. Wärme und dazu ein wasserdurchlässiger Boden. Die Präriekerze gedeiht am besten dort, wo sie sich selbst aussät. In meinem Garten sind das Pflasterfugen unter denen nichts ist, außer Split, Sand und zufällig dorthin gewehter Humus. Die genügsame Staude wächst sogar in einer Spalte zwischen Straßenteer und Pflastersteinen – und dort sogar besonders gut – besser und standfester als im Blumenbeet.

Prachtkerze Gaura lindheimeri neben Katzenminze im Präriebeet, Anfang Mai. Beide Pflanzen haben sich diesen Platz selbst ausgesucht und gedeihen auf dem mageren Schotterplatz in einer Pflasterfuge überaus prächtig.
Natürlich wächst die Präriekerze auch in Beeten mit leichten Böden oder auch in ganz normalen Gartenböden. Hauptsache, der Wasser läuft schnell ab. Dafür dürfen Sie die filigrane Staude beim Gießen auch komplett auslassen. Monatelang!
Welche Pflanzen begleiten Gaura am besten?
Gönnen Sie der Präriekerze viel Platz, sich anmutig zu bewegen. Bedrängen Sie sie nicht mit anderen hohen Pflanzen. Gaura passt optisch sehr gut zu Rosen, aber nur, wenn genügend Abstand zwischen ihnen liegt. Setzen Sie Polsterpflanzen, Sedum, Lavendel, Federnelken, niedrigen Storchschnabel oder Katzenminze drum herum und andere Pflanzen, die niedriger als 40 cm sind. Pflanzen Sie außerdem Salbei, Thymian und/oder Lavendel in die Nachbarschaft, denn diese wehren Schnecken und Läuse erfolgreich ab. Wobei an meinen Prachtkerzen noch nie Schnecken oder andere Schädlinge aufgetaucht sind oder gar Krankheiten. Aber an ungünstigen Standorten könnte das allerdings anders sein.
Tipp: Die langen Rispen der Präriekerze eignen sich auch für die Vasen und sorgen dort für filigrane Fülle. Jede Blüte blüht zwar nur für einen Tag, aber am nächsten Morgen öffnen sich bereits die nächsten Blüten.
Brauchen Prachtkerzen einen Winterschutz?
Prachtkerzen sind so robust, nur nasskalte Winter mögen sie nicht. Leichter Winterschutz aus Reisig mag dagegen ein wenig helfen. Schneiden Sie Gaura schon im Spätherbst bodentief ab, damit sie sich nicht zu Tode blüht. Wenn der Herbst lange schön und trocken ist, blüht Gaura nämlich auch noch im November – wenn man sie lässt. Ob sie im nächsten Frühling nach dieser Höchstleistung allerdings noch da ist, steht auf einem anderen Blatt. Wenn nicht: Halten Sie Ausschau nach ihren Kindern.

Gaura lindheimeri steht nur bei Flaute still, aber nur für einen winzigen Augenblick.
Wie Sie die Prachtkerze Gaura lindheimeri vermehren
Lassen Sie Ihre Gaura einfach selbst für Nachwuchs sorgen, das ist der sicherste Weg, um viele kostenlose Jungpflanzen für den Garten zu gewinnen. Versuchen Sie erst gar nicht, Prachtkerze zu teilen. Das wird Ihnen ganz sicher nicht gelingen, auch wenn das in manchen Büchern so steht und woanders von dort immer wieder abgeschrieben wird. Hintergrund: Die Prachtkerze Gaura hat eine lange Pfahlwurzel, die beim Ausgraben ziemlich sicher abbricht und danach ist die Pflanze nicht mehr zu retten.

3 Sämlinge der Prachtkerze, Präriekerze, Gaura Lindheimerii
Meiner Erfahrung nach finden Sie ab Mitte April / Mai jede Menge Sämlinge rund um die Mutterpflanze oder dort, wo eine Prachtkerze im Vorjahr blühte. Gauras Sämlinge fallen durch ihre lanzettförmigen, gepunkteten Blätter auf. Vergleichen Sie das Foto oben: Katzenminze neben Gaura zeigt die gepunkteten Blätter. Graben Sie die Sämlinge so früh wie möglich mit einem langen Wurzelstecher vorsichtig aus und pflanzen Sie sie an die gewünschte Stelle im Garten. Anschließend nur noch pinzieren (den Haupttrieb kappen), angießen und abwarten. Das Abschneiden des Haupttriebes bewirkt, dass sich die Staude besser verzweigt und buschiger wird. Das gilt nicht nur für die hübsche Gaura, sondern für alle Sommerblumen und Stauden.
Wenn Sie Freunden eine Freude mit einer Präriekerze Gaura lindheimeri machen wollen, setzen Sie einfach 2-3 Sämlinge in einen Blumentopf und parken die Staude, bis sie sich schön entwickelt hat. Voila: Schmetterlinge zu verschenken ist mit einer Gaura lindheimeri denkbar einfach.

So hübsch blüht die Präriekerze Gaura monatelang. Die pflegeleichte Staude aus Nordamerika ist ein echter Dauerblüher.