Borretsch, bot. Borago officinalis, ist eine prächtig und überaus lang blühende einjährige Pflanze. Sie wird etwa 60 cm hoch und ebenso breit. Sie legt ihre fleischigen, stark behaarten Triebe gerne mal quer übers Beet und beschlagnahmt dabei oft mehr Platz, als die Gärtnerin eigentlich für sie vorgesehen hat.

Wann blüht Borretsch?

Ab Mai erscheinen am Ende der Stiele auffallend hübsche, sternförmige, etwa 3 cm kleine, zumeist blaue Blüten, die nach unten gucken. Manchmal sind die Blüten auch violett oder rosa, das hängt vom ph-Wert des Bodens bzw. des Zellsaftes der Pflanze ab.
Das Kraut blüht, solange Sie es lassen, oft bis spät in den Herbst hinein. Vielleicht nicht an ein und derselben Pflanze, denn oft keimen bereits im Sommer gleich nebenan Tochterpflanzen, die schnell groß werden und ebenso rasch blühen.

Schneiden Sie Verblühtes regelmäßig ab, dann erscheinen laufend neue Blüten.

Ist Borretsch eine Insektenweide?

Ja. Sobald sich die Blüten öffnen und die Temperaturen über 10-12 Grad liegen, fliegen allerlei Insekten an. Allen voran Wildbienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge.
Wer also einen Bienengarten anlegen möchte, baut dieses einfache Würzkraut an.

Borago officinalis vermehren: wie und wann?

Kaufen Sie sich eine Tüte Saatgut und säen die Samen entweder direkt an Ort und Stelle ins Beet. Oder säen Sie ihn in eine Aussaatschale. Das würzige Kraut keimt ab April / Mai sehr schnell und die Jungpflanzen lassen sich ganz einfach versetzen. Der Vorteil dieser Methode ist: Sie erkennen die Sämlinge mit den auffallend großen, flauschigen Blättern und wissen dann, was im Garten ab sofort immer wieder und an den merkwürdigsten Stellen auftauchen wird.

Welcher Standort ist richtig?

Sonnig bis halbschattig. Wobei Borretsch sich seinen Standort auch gerne selbst aussucht. Er sollte genügend Abstand zu kleineren und schwächeren Pflanzen haben und luftig stehen. Steht er zu eng, bekommt er gerne Mehltau. Dagegen vorzugehen, lohnt sich kaum. Lieber abschneiden oder neu säen – an einem geeigneteren Standort.

Die Kräuterpflanze wächst auch im Pflanzkübel und in Blumenkästen gut.

Der Boden sollte nahrhaft sein und nicht so schnell austrocknen. Staunässe wird nicht vertragen. Bei lang anhaltender Trockenheit welkt die Pflanze rasch. Gießen Sie also an heißen Tagen gut und ausgiebig.

Borretsch ist eine Bienen- und Insektenweide

Borretsch ist eine überaus begehrte Bienen- und Insektenweide

Würzkraut Borago in der Küche verwenden: wie kombinieren?

Ernten Sie junge Blätter frisch und am besten direkt vor dem Verzehr. Sie schmecken in Sommersalaten, in Quark, toppen gefüllte, hartgekochte Eier. Passen aber auch gut in Kräuterdipps oder Kräuterbutter.
Die Blüten sind ebenfalls essbar und werten Salat, Dip und Butterbrot auf, sowohl optisch, als auch geschmacklich.

Wie schmeckt Borretsch?

Die Blätter duften schon beim Anfassen intensiv nach Gurken. Der Geschmack steht dem in nichts nach.

Wie wird das Heilkraut verwendet?

Das Kraut enthält Gerbsäuren, Saponide und Schleimstoffe. Borretsch-Tee soll blutreinigend und schleimlösend wirken und wurde früher daher bei Erkältungskrankheiten und gegen Entzündungen im Mund verwendet.
Neuere Studien schreiben Borretschöl hautpflegende Eigenschaften zu. Das Öl, das aus den Samen gewonnen wird, enthält u. a. Gamma-Linolsäure, lindert Juckreiz und hemmt Entzündungen.

Ist Borago officinalis / Borretsch giftig?

Die Dosis macht das Gift. Blätter und Stiel enthalten Pyrrolizidinalkaloide, die in größerer Menge schädlich für die Leber sein können. Genießen Sie deswegen die Blätter nur sparsam und sporadisch.

Allergiker und Menschen mit Neurodermitis sollten beim Umgang mit dem Kraut stets Handschuhe tragen, denn die Pflanze kann Kontaktallergien und stark juckende Ekzeme auslösen.

Weitere Sommerbilder aus dem Garten von Nature to Print

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.