Der Blumengarten im Oktober ist bunt und abwechslungsreich. Zeitgleich kündigt sich die nahende Winterruhe an und bringt allerlei Gartenarbeiten mit sich. Nichts da mit Hände in den Schoß legen …
Inhaltsverzeichnis
Pflanzen Sie wurzelnackte Rosen
Im Oktober beginnt die beste Zeit, wurzelnackte Rosen zu pflanzen. Gegenüber Rosen, die erst im April gepflanzt werden, haben im Herbst gepflanzte wurzelnackte Rosen einen deutlichen Zeitvorsprung. Sie blühen nächstes Jahr früher und die Gefahr, bis dahin auszutrocknen, ist bei einer Herbstpflanzung deutlich geringer. Worauf Sie beim Pflanzen wurzelnackter Rosen achten müssen, beschreibe ich ausführlich an dieser Stelle.
Winterschutz für alle Rosen
Viele Rosen blühen im Spätherbst noch einmal wunderschön. Lassen Sie sich davon nicht täuschen. Der Winter naht und wenn Sie Ihre geliebten Rosen vor Barfrösten und/oder Windbruch schützen möchten, sorgen Sie jetzt für den notwendigen Winterschutz.
Anhäufeln: Decken Sie Sie dazu den unteren Bereich der Rose mit gut 20 cm Erde ab. Sie können dazu Erde aus dem Beet heranziehen. Oder Sie verwenden einfach alte, verbrauchte Erde aus Pflanzkübeln oder Blumenkästen. Wenn Erde knapp ist, können Sie auch verblühte Astern und andere gehäckselte Stauden als Winterschutz verwenden und mit etwas Erde beschweren, damit das Material im Laufe des Winters nicht davon fliegt.
Kürzen Sie überlange Rosentriebe. Der richtige Rosenschnitt kommt erst im Frühling. Jetzt im Herbst schneiden Sie lediglich frei schwingende, lange Rosenzweige ab, damit sie beim nächsten Wind oder Sturm nicht irgendwo abbrechen. Kürzen Sie diese Zweige um etwa ein Drittel.
Dahlien ausgraben
Nach der ersten Frostnacht ist die Zeit der Dahlien endgültig vorbei. Schneiden Sie zunächst das Laub etwa 15 cm oberhalb der Knolle ab. Graben Sie anschließend mit einer Grabegabel vorsichtig die Knolle heraus. Lassen Sie den Stiel unbedingt an der Knolle! Lassen Sie die Knollen noch ein paar Tage draußen trocknen.
Legen Sie die Dahlienknollen danach einlagig und nebeneinander in eine Obstkiste oder, große Exemplare, einzeln in leere Pflanzkübel. Überwintern Sie Dahlienknollen dunkel und frostfrei bei 5-10 Grad. Lüften Sie oft und kontrollieren Sie die Knollen regelmäßig. Entfernen Sie schimmelige Knollen umgehend aus dem Winterquartier.
Stauden teilen und pflanzen
Solange der Boden frei und nicht gefroren ist, können Sie robuste Stauden auch noch im Oktober teilen und pflanzen. Wie’s geht, steht hier.
Kaltkeimer werden jetzt gesät
Kaltkeimer, früher Frostkeimer genannt, brauchen einen Kältereiz, um zu keimen. Zu den Kaltkeimern gehören beispielsweise Christrosen, Enzian, Frauenmantel, Phlox, Tränendes Herz, Heidelbeeren, Duftveilchen und einige andere Pflanzen.
Säen Sie das Saatgut in eine Saatschale, stecken Sie unbedingt ein beschriftetes, wetterfestes Pflanzenetikett dazu. Stellen Sie die Saatschale anschließend in einen Frühbeetkasten oder ins Gewächshaus. Sie können die Schale auch direkt ins Blumenbeet eingraben, allerdings sollte sie problemlos Frost, Schnee und Nässe aushalten. Im Frühling zeigt sich dann, ob die Saat aufgegangen ist.
Wie und wo überwintern Sterngladiolen, Tigerlilien und Jakobslilien?
Sterngladiolen, Tigerlilien und Jakobslilien vertragen keinen Frost. Graben Sie die Knollen daher jetzt vorsichtig mit einer Grabegabel aus. Lassen Sie die Pflanzen nach Möglichkeit ein paar Tage im Schatten trocknen. Schneiden Sie anschließend die Stängel ab und lagern Sie die Knollen anschließend dunkel und kühl. Je nach Luftfeuchtigkeit des Winterquartiers genügt dafür bereits eine Pappschachtel. Andere schwören darauf, die Knollen auf einem Bett aus Blumenerde, Perlite oder Torf auszubreiten. Meine Knollen lagern den Winter über in einem Pappkarton im Heizungsraum mit ganzjähriger Zwangsbelüftung. Klappt problemlos.
Warum überwintern Montbretien besser draußen?
Montbretien blühen früher und besser, wenn Sie draußen im Beet überwintern. Schneiden Sie die Pflanzen lediglich bodentief ab und decken Sie den Wurzelbereich mit einer 20 cm Schicht klein geschnittener Stauden, Häckselgut oder Kompost ab.
Pflanzen Sie Iris hollandica und andere Blumenzwiebeln
Nicht kleckern, sondern klotzen. Alle Frühlingsblumenzwiebeln dürfen jetzt in die Erde. Achten Sie auf die jeweiligen Pflanztiefen und Abstände. Sie finden diese Angaben auf der Packung.
Iris hollandica, die Holländische Iris braucht von Zwiebel zu Zwiebel acht Zentimeter Abstand und kommt 10 cm tief in die Erde. Einzeln, zwischen Stauden wie Taglilien, gepflanzt, wirkt die Holland-Iris allerdings auch sehr schön.
Bringen Sie die Knollen der Knollenbegonien frühzeitig ins Winterquartier
Knollenbegonien sind kälteempfindlich. Warten Sie nicht bis zur ersten Frostnacht, sondern schneiden Sie die Pflanzen frühzeitig etwa 3 cm oberhalb des Erdreichs ab. Es liegt bei Ihnen, ob Sie die Knolle anschließend blank auf einer Lage trockener Blumenerde moderat kühl (12-15 °C) und dunkel überwintern, oder eingepflanzt in ihrem Pflanzkübel. Möglich ist beides.
Wie und wo überwintert die Canna?
Schneiden Sie das Indische Blumenrohr etwa 10 cm über den Boden ab. Graben Sie anschließend die Rhizome vorsichtig mit einer Grabegabel aus. Sie überwintern am besten bei 10-12 Grad und dunkel. Wenn Sie genügend Platz dafür haben, können auch den kompletten Pflanzkübel, aber ohne Blätter und Stiele, ins Winterquartier stellen und die Canna erst im Frühling in frische Erde topfen.
Bringen Sie Fuchsien, Pelargonien und Hängenelken jetzt ins Winterquartier.
Am einfachsten gelingt das Überwintern Ihrer Balkonpflanzen, wenn Sie diese in ihren Kästen und Topfen lassen. Schneiden Sie große Pflanzen etwas zurück und entfernen Sie das Laub, weil sich darin auch Schädlinge befinden können. Halten Sie die Erde den Winter über fast trocken und lüften Sie das Winterquartier möglichst oft.
Stellen Sie robuste Kübelpflanzen nicht zu früh rein.
Stellen Sie robuste Kübelpflanzen, die bis zu minus 5-7 Grad vertragen, an einen geschützten Standort und lassen Sie sie möglichst lange draußen. Dazu gehören Echter Gewürzlorbeer, Oleander (Nerium), Erdbeerbaum (Arbutus), Myrte, Ölbaum/Olive (Olea), Zwergpalme (Chamarops) und Zylinderputzer (Callistemon). Erst wenn es deutlich kälter wird, müssen auch diese Kübelpflanzen in ihr kühles, helles Winterquartier.
Genießen Sie den Blumengarten im Oktober
Sie müssen nicht alle Gartenarbeiten im Oktober an einem Tag schaffen. Wirklich nicht. Der Oktober hat 31 Tage und sonnige, warme, sogar goldene Tage sind gewiss auch noch dabei. Lassen Sie sich also mit allem Zeit und genießen Sie Ihren Garten, solange wie möglich. Plätzchen und Stollen können warten.
Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.