Warum Präriekerze Gaura?
Spätestens seit die Präriekerze Gaura lindheimerii 2007 zur Balkonpflanze des Jahres gekürt worden ist, kennt und schätzt sie jeder Gartenfreund. Neuerdings wird die Prärieschönheit botanisch auch Oenothera lindheimeri genannt, aber unter Gartenfreunden nennt man sie weiterhin einfach nur Gaura, Prachtkerze oder Präriekerze. Die wundervolle Staude blüht unermüdlich den ganzen Sommer über bis zum ersten Frost. Ihre langen fiedrigen Blütenstände sind ständig in Bewegung und bringen Leichtigkeit und Verspieltheit ins Blumenbeet.
Prachtkerze, Präriekerze, Gaura im Vorgarten | Video
Präriekerze Gaura lindheimeri ist eine richtig tolle Staude. Auch weil sie so gut wie keine Pflege braucht. Sie gehört zur Familie der Nachtkerzengewächse und kommt ursprünglich aus der Grenzregion zwischen Mexiko und den USA, verträgt also Hitze und Trockenheit gleichermaßen gut. Somit passt Gaura prächtig ins Steppenbeet – aber auch an exponierte Stellen im Garten, die schnell austrocknen.
Selbst ein Leben im Betonpflanzstein oder in Pflasterfugen macht ihr nichts aus. Je freier sie im Garten wächst, desto besser kann sie sich entfalten und desto schöner wirkt sie.
Welche Pflege braucht Gaura lindheimerii?
- Gaura ist von Natur aus absolut pflegeleicht. Wo sie sich von alleine niedergelassen hat, wächst sie ohne zusätzliche Wassergaben und ohne Dünger. Im Gegenteil: Dünger und Wasser machen ihre Stiele weich und forcieren Schimmelbildung. Beides muss nicht sein. Selbst eine Prachtkerze im Pflanzkübel oder Blumenkasten mag keine zusätzliche Düngergaben und Wasser nur als Regen.
- Im Spätherbst schneiden Sie die Triebe bodentief ab und schicken damit die Staude in den Winterschlaf. Mehr Pflege ist nicht vonnöten.
- Es besteht keine Gefahr durch Schnecken
Ein ausführliches Porträt der Prachtkerze mit vielen Bildern und Pflegetipps finden Sie gleich nebenan hier im Blog.
Wie überlebt Präriekerze Gaura lindheimerii hiesige Winter?
Leider ist die Präriekerze nicht sehr leidensfähig was Nässe und Kälte angeht. Die Sonnenkinder mögen unsere Winter nicht. Doch mit etwas Glück hält sich der Schmerz über den Verlust in Grenzen. Spätestens ab Mitte Mai erscheinen nämlich rund um den alten Standort lauter „Kinder“ der Prachtkerze. Sprich Sämlinge, die zunächst einmal recht unauffällig sind und schnell für Unkraut gehalten werden. Aufgepasst! Achten Sie auf Sämlinge mit länglichen mattgrünen Blättern, mit rotbraunen und unregelmäßig verteilten Flecken, einem rotbraunen Wurzelhals und langen Pfahlwurzeln.
Geben Sie Gaura nicht vorschnell auf. Die Staude treibt recht spät aus, und erscheint, je nach Witterung, manchmal erst Ende April / Anfang Mai. Wo vorher scheinbar nur trockene Reste der Staude stehen, erscheint dann plötzlich doch ein Austrieb. Also abwarten und nicht verzagen.
Meist finden Sie mehr Sämlinge, als Sie an einer Stelle nutzen möchten. Nehmen Sie dann einen langen Wurzelstecher, graben Sie damit den Sämling vorsichtig aus und setzen Sie ihn an eine andere Stelle im Garten. Jetzt nur noch angießen und abwarten. Es dauert nicht lange und der Sämling entwickelt sich zu einer schönen Pflanze. Hilfreich ist es, den Sämling zu pinzieren. Dann wächst und entwickelt sich die Pflanze schön buschig.
So verschenken Sie Freude mit jungen Prachtkerzen
Die Prachtkerze ist ein Dauerblüher, und das weckt natürlich auch die Neugierde der Nachbarn. Sorgen Sie daher vor: Setzen Sie überschüssige Sämlinge in kleine Töpfe mit sandigem Substrat, pinzieren Sie den Haupttrieb und wenn dann die liebe Nachbarin wieder staunend vor ihrem Gartenzaun steht, überreichen Sie ihr einfach eine Jungpflanze.
Eignen sich Prachtkerzen auch für den Vasenschnitt?
Die langen Blütenstiele der Prachtkerze eignen sich auch zum Füllen bunter Blumensträuße. Jede einzelne Blüte öffnet sich zwar nur für einen Tag, aber an einem einzigen Stängel sitzen eng aneinander unzählige Knospen. Sie blühen tatsächlich nacheinander auf und schenken jedem Blumenstrauß Fülle und Leichtigkeit.
Einen Nachteil hat Gaura dann doch: Sie lässt sich sehr schlecht fotografieren. Stillhalten ist nicht ihr Ding.
Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.