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Kaiserkronen, Giganten im Frühlingsgarten

Kaiserkronen. Majestäten im Frühlingsgarten

Kaiserkronen. Majestäten im Frühlingsgarten

Kaiserkronen, Fritillaria imperialis, sind schon seit Generationen bewährte Klassiker im Blumengarten. Schon im März brechen ihre dickfleischigen quirligen Triebe aus der nackten Erde hervor und von da an gibt es für sie kein Halten mehr. Es sei denn, es ist ihnen zu kalt. Dann hört Fritillaria imperialis einfach zu wachsen auf und wartet ungeduldig auf wärmere Tage. Danach geht es aber so richtig los. Sie werden staunen, wie schnell diese imposanten Zwiebelgewächse wachsen und blühen.

Warum Kaiserkronen?

Kaiserkronen kann es nicht schnell genug nach oben gehen. Bis sie ihre endgültige Höhe bei etwa ein Meter dreißig erreicht haben, vergehen mitunter nur drei Wochen. Unten herum entsteht rasch ein Kranz aus schmalen Blättern in deren Mitte ein kräftiger Blütenstiel entspringt, gekrönt von einem weiteren Kranz aus lauter Glockenblüten. Ihm folgt ein letzter quirliger Blätterschopf, der einem bajuwarischem Dachsbart nicht unähnlich ist.

Kaiserkronen, Ihre Majestät im Frühlingsgarten | Video

Zwiebelblumen aus der Gattung Fritillaria sind sehr vielseitig

Botanisch gesehen gehört die Kaiserkrone (Fritillaria imperialis) zur Familie der Liliengewächse. Zur selben Familie gehören die hübschen Schachbrettblumen (Fritillaria meleagris) ebenso wie die eher selten gesehene Fuchstraube.

Vertreiben Kaiserkronen Wühlmäuse?

Kaiserkronen sind  giftig. Manche behaupten sogar, Kaiserkronen würden Wühlmäuse vertreiben. Alles Gärtnerlatein! Es wäre ja auch zu einfach und würde ein Meer aus Fritillaria in allen Gärten nach sich ziehen. Doch was ist dran an diesem Märchen? Ganz einfach: Wühlmäuse fressen keine  Kaiserkronen. Sie machen sogar einen, nicht all zu große Bogen um deren penetrant stinkenden Zwiebeln. Wohlwissend, dass nebenan köstliche Blumenzwiebeln nur darauf warten, von ihnen entdeckt und verzehrt zu werden.

Kaiserkronen verwenden?

Kaiserkronen wirken zumeist etwas steif mit ihren starren und nackten Stielen, allerdings verleihen Sie einem Frühlingsbeet Struktur und ein Quantum mehr Aufmerksamkeit. Alleine schon durch ihre Blüten in Signalfarben und ihre majestätische Statur.

Andererseits meiden viele Hobbygärtner außerhalb der Niederlande die Farbe Orange, weil die Farbe angeblich schwer zu kombinieren sei. Doch das stimmt so nicht! Violett, Blau, Rot, Gelb und Weiß passen ganz hervorragend zu orangen Blüten und was kann es Schöneres geben, als Kaiserkronen inmitten eines Meeres aus dunkelblauen Traubenhyazinthen? Abgesehen davon blühen Fritillarien immer nur für sehr kurze Zeit.

Tulpen und Narzissen sind die natürlichen Begleiter aller Kaiserkronen. Sie bilden quasi das Fußvolk und huldigen ihrem Kaiser – in aller Demut und Bescheidenheit, solange der lange Kerl daneben steht und über sie wacht. Und wenn Sie sich partout mit Orange nicht anfreunden möchten: Kaiserkronen gibt es auch mit gelben und weißen Blüten.

Orange Fritillaria imperialis im Frühlingsgarten, eingebettet in ein blaues Meer aus Traubenhyazinthen. Blumenbild auf Leinwand von Nature to Print.

Kaiserkronen pflanzen: wie und wann?

Kaiserkronen gehören zum Frühling im Blumengarten genauso wie all die anderen hübschen Zwiebelgewächse. Setzen Sie zwischen Tulpen und Narzissen hier und da einige Kaiserkronen und freuen Sie sich über diese markanten, majestätischen Höhepunkte im Blumenbeet.

Setzen Sie die dicken Zwiebeln bereits ab Ende August bis Ende September, dann haben sie bis zum Frost noch genügend Zeit zum Einwurzeln. Ab September treiben sie Wurzeln. Die schweren Pflanzen brauchen deutlich mehr Zeit als andere Zwiebelgewächse, um sich fest im Boden zu verankern. Pflanzen Sie die Zwiebeln deswegen gut Spatentief (20-25 cm) in das vorbereitete Pflanzloch. In schweren Lehmböden hilft eine 5 cm hohe Drainageschicht aus Sand oder Split die Zwiebeln vor zu viel Nässe zu bewahren.

Manchmal kann man oben und unten bei den Zwiebeln nicht auf den ersten Blick erkennen: Oben zeigen sich oft schon kleine, kegelförmige Sprossen, unten spitzen dünne Wurzeln heraus.

Die Zwiebeln sind innen hohl. Setzen Sie die Zwiebeln leicht schräg, damit sich kein Wasser in der Zwiebel ansammeln kann.

Markieren Sie die Pflanzstelle mit dem Pflanzetikett oder setzen sie einen Tuff Traubenhyazinthen (Muscari) daneben. Aber Vorsicht: Muscari vermehren sie oft wild und ungestüm.

Standort?

Viel schöner ist es meiner Meinung jedoch, die markanten Frühlingsblumen einzeln zu setzen. Insbesondere in kleinen Gärten mit entsprechend kleinen Blumenbeeten.

Kaiserkronen | Blumenbild auf Leinwand oder Kunstdruck

Wachsen die Zwiebelgewächse auch in Kübelkultur?

Ja. Sie können Kaiserkronen auch in Kübelkultur pflegen. Wichtig sind dabei Wasserabzugslöcher im Pflanzkübel und eine hohe Drainageschicht aus Kieseln oder Splitt. Sie verleiht dem Pflanzkübel zusätzlich mehr Gewicht.

Kaiserkronen pflegen und düngen.

Wie alle Blumenzwiebeln, so braucht auch Fritillaria imperialis das richtige Futter zur richtigen Zeit, um ordentlich zu wachsen. Düngen Sie im Frühling, sobald Sie den grünen Austrieb sehen, mit einem schnell wirkenden Blumenzwiebeldünger, Tomatendünger oder flüssigen Blumendünger. Hornspäne brauchen dagegen zu lange, um zu wirken, deswegen sind Hornspäne nicht geeignet, um Blumenzwiebeln im Frühling ausreichend und sofort mit Nahrung zu versorgen.

Wann blühen sie?

Je nach Sorte und Standort blühen Kaiserkronen bereits ab März bis Mai.

Persische Kaiserkrone, Fritillaria persica, Rarität mit weinroten Blüten im Tulpenbeet. Sie ist leider nicht sehr ausdauernd, trotz guter Pflege.

Sind Kaiserkronen Bienenpflanzen?

Ja. Bienen und Hummeln lieben die markanten Glockenblüten und krabbeln in sie hinein, bis sie komplett darin verschwinden.

Imposante Zwiebelblumen mit Allüren | Video

Was, wenn die Kaiserkrone nicht blüht?

Es kommt vor, dass Kaiserkronen nur Blätter ansetzen, aber nicht blühen. Warum ist das so und was können Sie tun? Prüfen Sie:

Fakt ist aber auch, manche Majestäten brauchen ein bis zwei Jahre Vorlauf, um zu blühen. Seien Sie geduldig. Mutter Natur lässt sich nicht zwingen.

Kaiserkronen vermehren: wie und wann?

Durch Tochterzwiebeln: Graben Sie im Sommer, sobald das Kraut einer älteren Pflanze verblüht ist, die Zwiebel vorsichtig mit einer Grabegabel aus dem Erdreich. Lösen Sie die Tochterzwiebeln von der Mutterzwiebeln und pflanzen Sie sie direkt wieder in frischen Boden.

Durch Aussaat: Kaiserkronen sind Kaltkeimer. Sie setzen nur dann Samen an, wenn zwei unterschiedliche Sorten in unmittelbarer Nähe wachsen und sich gegenseitig befruchten. Im Sommer werden die Samen reif und können geerntet werden. Die Aussaat sollte im Herbst und nach den Regeln der Kaltkeimer erfolgen, sprich mindestens 6 Wochen lang der Kälte ausgesetzt sein. Sämlinge erscheinen unregelmäßig ab im Frühling (März).

Knospen einer gelben Kaiserkrone im Garten von Nature to Print

Sind Fritillaria giftig?

Ja, alle Zwiebelgewächse der Fritillaria-Familie sind für Menschen und Tiere giftig. Das Pflanzengift Fritillin führt zu Übelkeit, Erbrechen, Herz- und Kreislaufbeschwerden bis hin zum Herzstillstand. Besser Sie bewundern die schöne Frühlingsblume nur, und essen sie nicht.

Sind Kaiserkronen winterhart?

Ja. Die Zwiebelgewächse halten Frost bis -34° C aus, was ihrer Heimat in den Bergen bis 3000 Metern N/N geschuldet ist. Wichtig ist allerdings ein Standort ohne Staunässe, in dem Wasser stets abfließen kann.

Woher stammen Kaiserkronen ursprünglich?

Die Heimat der Kaiserkronen liegt nicht in Holland, sondern in Persien, Afghanistan, Pakistan, Kaschmir, im Süd-Iran und Nord-Irak. Sie wachsen dort an steinigen Berghängen in 1200 bis 3000 Metern N/N. Pierre-Joseph Redoute hat das Zwiebelgewächs bereits um 1817 porträtiert. Das Zwiebelgewächs wird in Europa bereits seit dem 17. Jahrhundert kultiviert und gehört damit zu den ältesten Gartenpflanzen überhaupt.

Austrieb mit Knospen

Eignen sich Kaiserkronen für den Vasenschnitt?

Ja! Erstaunlicherweise halten Fritillarien sehr gut in der Vase. Allerdings sollte die Vase standfest und besonders schwer sein, damit sie nicht so schnell umkippt. Glasvasen mit „Eisboden“ eignen sich besonders gut.

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog „Wo Blumenbilder wachsen“ teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.

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