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Patagonisches Eisenkraut, Dauerblüher im Bienen- und Schmetterlingsgarten

Patagonisches Eisenkraut, Bienen- und Schmetterlingspflanze für die Sonne

Patagonisches Eisenkraut, Bienen- und Schmetterlingspflanze für die Sonne

Patagonisches Eisenkraut: Was ist das Besondere?

Verbena bonariensis, Argentinische Verbene |Video

 

Patagonisches Eisenkraut, bot. Verbena bonariensis, ist eine auffallende Staude im Blumen- und Staudenbeet. Ihre Blütenstiele werden anderthalb bis zwei Meter hoch, aber unten im Beet braucht die Pflanze kaum Platz, dort wird die krautige Basis kaum 15 cm breit. Aus ihr entspringen raue, matt dunkelgrüne, kantige, fast blattlose Blütenstiele, die zwischen Gräsern, Stauden und Rosen schweben oder tanzen – je nach Wind und Wetterlage. Die violetten bis rosa Trugdolden sind etwa 5 cm groß und mit einzelnen Röhrenblüten besetzt, doch sie locken zahlreiche Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an und sorgen so für reichlich Bewegung im Blumenbeet. Gute Gründe, sich näher mit der Argentinischen Verbene zu beschäftigen und in den Garten zu holen. Doch wie gelingt dies am besten?

Patagonisches Eisenkraut blüht von Juli bis zum Frost.

Welcher Standort, welcher Boden?

Patagonisches Eisenkraut liebt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen gut drainierten Boden ohne Staunässe. Ein durchlässiger sandiger Boden, gerne auch mit Lehmanteil und nährstoffreich ist perfekt. Im Winter darf der Boden gerne trocken sein. Der Pflanze macht das nichts, im Gegenteil. Nasskalte Winter verträgt das Eisenkraut nur schlecht. Aber das ist egal, denn selbst wenn die Mutterpflanze im Winter abstirbt, hat sie längst für reichlich Nachwuchs gesorgt.

Patagonisches Eisenkraut vermehren: Wie und wann?

So hübsch blüht Patagonisches Eisenkraut noch im Oktober

Verbena bonariensis gehört zu den Kaltkeimern und Lichtkeimern. Sie braucht einen Kältereiz, um zu keimen. Im Handel gibt es daher stratifiziertes Saatgut, das Sie auch im Frühling säen können. Achten Sie auf entsprechende Hinweise auf der Saatguttüte.

Wenn Sie dagegen Saatgut gesammelt haben, müssen Sie die Samen selber vorbehandeln. Wie genau, erfahren Sie gleich nebenan.

Noch besser ist es jedoch, Eisenkraut „kontrolliert“ im November zu säen. Der hiesige Winter liefert auf ganz natürliche Weise den notwendigen Kältereiz. Hauptsache, Sie erkennen die Sämlinge im kommenden Jahr.

Die gute Nachricht ist: Einmal eine Saison im Garten, immer im Garten! Patagonisches Eisenkraut vermehrt sich zuverlässig von ganz alleine und taucht ab Mai überall auf, wo es ihm gefällt. Jungpflanzen können Sie bei Bedarf versetzen und sie wachsen in der Regel auch problemlos an. Selbst das kurzfristige „Parken“ in einem Blumentopf gelingt problemlos, so dass Sie das Eisenkraut auch mit einer Gartenfreundin teilen können.

Wann und wie lange blüht Eisenkraut?

Manche Pflanzen „verstecken“ sich sehr geschickt zwischen anderen Stauden im Blumenbeet, doch spätestens im Juli, wenn ihre ersten violetten Blüten erscheinen, gibt es keine Zweifel mehr: Sie sind wieder da! Bis zum Frost wachsen und blühen immer neue Blütenstiele. Diese wirken am Rand eines Beetes mitunter etwas stacksig. Setzen Sie die Pflanzen nach Möglichkeit zwischen andere Stauden oder Gräser.

Ist das Patagonische Eisenkraut eine Bienenpflanze?

Ja. Nicht nur Bienen, Hummeln, auch Schmetterlinge, wie der hübsche Schwalbenschwanz, fliegen auf die zarten Röhrenblüten aller Verbenen.

Patagonisches Eisenkraut ist eine Bienen- und Schmetterlingspflanze, hier mit einem Schwalbenschwanz

Eisenkraut schneiden, wann und warum?

Wenn Sie die Selbstaussaat verhindern möchten, schneiden Sie Verblühtes immer zeitnah ab. Ansonsten lassen Sie die Blütenstiele einfach bis in den Spätwinter hinein stehen. Nur das, was wirklich stört, schneiden Sie ab.

Meine Eisenkrautpflanzen legen sich manchmal auch über den Gartenweg. Bevor ich über sie stolpere, schneide ich die störenden Stiele ab oder versetze im Frühling nach Möglichkeit die ganze Pflanze.

Ist Patagonisches Eisenkraut giftig?

Nein, aber man sollte es trotzdem nicht essen. Alle Verbenen enthalten Iridoidglycoside, Gerbstoffe und Saponine, die in größeren Mengen genossen zu Durchfall und Erbrechen führen. Also bitte nur mit den Augen anschauen, nicht essen. Klären Sie diesbezüglich auch (Ihre) Kinder auf.

Verbena bonariensis: Welche Pflanzpartner bieten sich an?

Gelb blühende Stauden bringen die kleinen Blüten der Verbena bonariensis zum Leuchten

Am schönsten wirken die hohen, filigranen Blütenstiele der Verbena bonariensis mit ihren violetten Blüten  zwischen gelb bis orange blühenden Stauden wie Sonnenhut / Rudbeckien, Sonnenauge / Heliopsis, Sonnenbraut / Helenium, Mädchenauge / Coreopsis oder auch zu niedrigen gelben Beetrosen. Bei letzteren müssen Sie allerdings auf etwas Abstand achten, damit sich die Stiele bei Wind nicht in den Rosenzweigen verheddern.

Die Steppenpflanze macht sich auch gut zwischen Fetthennen, mit der sie die Vorliebe für trockene, sonnige Böden teilt.

Gleiches gilt für Kalifornischen Goldmohn.

Die Kombination Gelb / Orange mit Violett ist perfekt. Es sind Komplementärfarben (Ergänzungsfarben), die sich gegenseitig verstärken. Die Farben liegen im sogenannte Farbkreis gegenüber. Mischt man sie zusammen, entsteht immer ein Grauton. Dies im Gegensatz zu anderen Farben wie Gelb und Grün oder Weiß und Rot. Komplementärfarben spielen für Designer, Maler, Fotografen und andere Kreative eine wichtige Rolle.

Andererseits ist das Patagonische Eisenkraut ein Vagabund im Garten und sucht sich seinen Platz und Pflanzpartner am liebsten selber aus. Lassen Sie es einfach gewähren und freuen Sie sich über neue, bislang unbekannte Pflanzpartnerschaften.

Patagonisches Eisenkraut, bot. Verbena bonariensis vor Sonnenauge im Hintergrund

Woher stammt das Patagonische Eisenkraut?

Der Name verrät es: Verbena bonariensis stammt aus Südamerika, Patagonien, Argentinien und der Zusatz ‚bonariensis‘ bezieht sich dabei direkt auf Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires. Die Staude wird auch Argentinische Verbene oder Schleier-Eisenkraut genannt.

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.

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