Nachdem ich mich erst letzten Herbst intensiv mit dem Thema „gemischt bepflanztes Staudenbeet“ beschäftigt habe und dankbar über die praktische Auswahlhilfe des hiesigen Staudengärtners war, hatte ich sehr auf dieses Buch gesetzt.
Immerhin schreibt hier nicht irgendwer, sondern ein Mitarbeiter der Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften am Institut Umwelt und Natürliche Ressourcen in Wädenswil sowie der Chefredakteur eines Schweizer Gartenmagazins. Die müssen schließlich wissen, worauf es bei der Bepflanzung eines Staudenbeets ankommt. Doch genau hierin liegt die Krux begraben. Sie mögen es wissen, können es jedoch nicht vermitteln. Sowohl Hobbygärtner als auch der ambitionierte Gartenfreund werden durch die drögen Texte schnell überfordert und/oder gelangweilt. Das liegt nicht so sehr an den nahezu ausschließlich verwendeten botanischen korrekten lateinischen Pflanzennamen, sondern an der wissenschaftlichen Herangehensweise mit zahlreichen Querverweisen und kryptischen Abkürzungen. Die Texte sind schlicht leseunfreundlich geschrieben – zumindest für normal gebildete Leser.
Staudenmischpflanzungen richtet sich an Leser vom Fach
Staudenmischpflanzungen
Praxis, Beispiele, Tendenzen. |
Inhaltlich beschäftigen sich die Autoren vorwiegend mit beispielhaften Pflanzungen im städtischen Grün: Bepflanzte Verkehrsinseln, Gehwegeinfassungen oder auch kleine Grünflächen innerhalb der Stadt. Was es dort zu beachten gibt, wie Untergrund und Böden vorzubereiten sind, wie und womit gemulcht wird und welche Staudenmischungen bereits erfolgreich hier und dort erprobt worden sind, beschreiben die Autoren. Die speziellen Staudenmischungen wurden zuvor nach Lebensbereich und Stresstoleranz eingeteilt und ziehen sich dann von vorne bis hinten durchs ganze Buch. Fotos (wenige) zeigen die Ergebnisse.
Das letzte Drittel des Buches gibt Planungshilfen und listet eine Reihe von Flächen- und Begleitstauden für die unterschiedliche Ansprüche und Lebensbereiche auf. Ein Glossar mit Abkürzungen und Symbolen rundet das Buch ab, macht gleichzeitig jedoch auch deutlich, dass der „unbedarfte“ Leser ohne dieses Übersetzungshilfen quasi aufgeschmissen ist – um nicht zu sagen: zu dumm für dieses Buch. Womit die Frage sich stellt, an wen sich „Staudenpflanzungen“ richtet? Ich vermute, akademische Gartenbauplaner und Verwalter öffentlicher Grünflächen können dem Werk gute Seiten abgewinnen. Mir sind sie leider verborgen geblieben.
Fazit: Mich persönlich spricht das Buch „Staudenmischpflanzungen“ leider nicht an. Zu leseunfreundlich die Texte, zu mutlos und demotivierend die wenigen vorhandenen Bilder.
Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.