Ärgern Sie sich manchmal, wenn Kartoffelpüree übrig bleibt? Das müssen Sie nicht. Wenn Sie dieses Rezept erst einmal probiert haben, werden Sie’s halten wie ich und in Zukunft immer ein bisschen mehr Kartoffelstampf oder Kartoffelpüree zubereiten, als eigentlich notwendig ist. Und zwar wegen dieser köstlichen Resteverwertung: Kartoffelpuffer nach Mamas Rezept.

Meine Mutter hat mich schon als Kind mit Kartoffelpuffer satt und glücklich gemacht, doch wie das Leben so spielt: Ein schriftliches Rezept dafür hat sie mir leider nicht hinterlassen. Nur eine Zutatenliste: Kartoffelpüree vom Vortag, Ei, Mehl/Kartoffelmehl, Salz und Muskat. Mach‘ was draus!

Wie wird aus Kartoffelpüree Kartoffelteig?

Rezepte für einen Kartoffelteig kennen Sie aus dem Kochbuch. Aber dort werden frisch gestampfte Kartoffeln verwendet und sicher keine Milch. Ganz anders Mutters Rezept für Kartoffelpuffer. Kalter, trockener, nicht zu breiig geschlagener Kartoffelpüree vom Vortag muss es sein und eine Mengenangabe dazu gibt es leider auch nicht.

Mutter würde sagen: Nimm‘ alle Zutaten aus der Lamäng – also nach Gutdünken und vermenge sie bis sich der Teig gut und richtig anfühlt. Nicht zu nass und klebrig, aber auch nicht zu trocken. Je mehr Mehl darin ist, desto leichter kann man ihn mit den Händen formen – was allerdings nicht zwingend notwendig ist. Es gibt ja auch noch die Möglichkeit, den Teig mit zwei Löffeln abzustechen und in die Pfanne zu bugsieren. Man nehme:

  • Selbst gemachter Kartoffelstampf / Kartoffelpüree vom Vortag.
  • 1 Ei
  • Mehl / Kartoffelmehl nach Gefühl, aber nicht zu viel.
  • Salz und Muskat nach Geschmack

So werden Kartoffelpuffer nach Mutters Rezept gemacht:

  • Rühren Sie erst das Ei unter die Kartoffelmasse und würzen mit Salz und Muskat.
  • Geben Sie vorsichtig und 1-2 gehäufte Esslöffel Mehl und/oder Kartoffelmehl (bei 300 g Kartoffelpüree) dazu. Vermengen Sie den Kartoffelteig vorsichtig mit einem Kochlöffel oder Schneebesen. Verwenden Sie dazu auf gar keinen Fall einen elektrischen Mixer. Er würde den Kartoffelteig, genau wie Kartoffelpüree, weich und schleimig machen. Das muss nicht sein.
  • Erhitzen Sie bei sehr sanfter Hitze gute Butter oder Butterschmalz in einer Pfanne. Ich empfehle dafür sehr gerne eine schwere Gusseisenpfanne, weil sie am besten für eine schöne Kruste sorgt – gerade bei kleiner Hitze. Sanfte Hitze ist für das Gelingen der Kartoffelpüfferchen ganz besonders wichtig. Sie müssen ganz langsam gebraten werden, sonst werden sie außen schneller schwarz, als innen durchgebacken.

Je nachdem wie fest der Kartoffelteig nun ist, gehen Sie nun wie folgt weiter:

Lässt sich der Teig gut mit den Händen formen, ohne zu kleben? Dann formen Sie auf einer bemehlten Arbeitsfläche aus dem Kartoffelteig eine dicke Rolle und schneiden davon etwa 2 cm dicke Scheiben ab. Legen Sie die Scheiben anschließend in eine Pfanne mit reichlich Butter oder Butterschmalz.

Ist der Teig, trotz Mehlzugabe, noch immer sehr weich, stechen Sie einfach mit einem großen Esslöffel Portionen ab und drücken Sie diese in die gut gebutterte heiße Pfanne. Drücken Sie die Kartoffelteigkleckse mit dem Löffelrücken flach. Wenn Sie den Löffel zuvor in heiße Butter tunken, klappt das Abstechen und Glattziehen ganz einfach.

Braten Sie die Kartoffelpuffer nach und nach bei sanfter Hitze und servieren Sie sie möglichst sofort. Direkt aus der Pfanne schmecken sie einfach am besten.

Das passt dazu: Ein Klecks Preiselbeeren oder auch Rübenkraut (Goldsaft).

Kartoffelpuffer in der Gusseisenpfanne

Kartoffelpuffer in der Gusseisenpfanne erst wenden, wenn sie sich beim Rütteln der Pfanne von selbst vom Pfannenboden lösen.

Was schmeckt zu Kartoffelpuffern?

Kartoffelpuffer esse ich persönlich gerne ohne weitere Zutat als kleines, warmes Abendessen. Sie können sie aber auch, wie Kroketten, als Beilage zu Fleisch-mit-Soße-Gerichten verwenden. Es gibt auch Sterneköche, die Kartoffelpuffer zur Feier des Tages auch mit Lachstatar oder Kaviar belegen und mit einem Klecks Creme Fraiche toppen, aber dabei sind sicher keine Reste im Spiel.

Kartoffelpuffer erst einfrieren, dann braten oder backen.

Falls tatsächlich mal viel zu viel Kartoffelteig übrig sein sollte: Formen Sie Kartoffelpuffer daraus und setzen Sie diese einzeln und mit etwas Abstand zu einander auf ein mit Klarsichtfolie ausgelegtes, größeres Schneidebrett und frieren Sie sie ungebraten einfach ein. Sobald sie durchgefroren sind, kommen sie in einen Gefrierbeutel und sollten sich dann in der Gefriertruhe einige Wochen halten.

Lassen Sie gefrorene Kartoffelpuffer vor dem Braten bitte NICHT auftauen (Matschgefahr), sondern braten Sie sie langsam und vorsichtig wie oben beschrieben. Alternativ können sie auch im vorgeheizten Ofen (Umluft 180 Grad) gebacken werden.

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.