Ein Balkon ist das, was man daraus macht.
Mutter liebte ihren Balkon. Darauf stand ein schmales Anlehngewächshaus und Mutter zog darin schon früh im Jahr allerlei Gemüse und Salat. Der riesige Balkon, der das Haus aus den 1970er-Jahren gleich von zwei Seiten umschloss, war, bevor auf einer Seite das Gewächshaus darauf stand, ein viel wenig genutztes riesiges Anhängsel des Hauses. Nur der überdachte Teil, der direkt vom Wohnzimmer aus zu erreichen war, diente im Hochsommer als schattiges Esszimmer im Freien und bot einen schönen Blick in den großen Gemüsegarten.
Als Mutter schließlich und zu mir nach Franken zog, hätte sie am neuen Haus auch gerne einen Balkon gehabt. Ich war dagegen. Wozu der Aufwand und die Kosten, wenn es doch einen Garten und gleich mehrere Terrassen gibt.
3 Gründe, warum ich mich heute für einen Balkon entscheiden würde
- Sichtschutz
Heute würde ich mich vermutlich anders entscheiden – aus guten Gründen. Denn erstens ist mein Garten immer zu klein und zweitens bietet ein gut geplanter Balkon viel mehr Privatsphäre als jede Terrasse, deren Sichtschutz nicht ganz so einfach zu bewerkstelligen ist. Schließlich wohnen wir an einem Südhang und dort ist eben alles wie auf einem Präsentierteller. Es sei denn, man umgibt sich mit 15 Meter hohen Tannen, doch wer will das schon.
2. Mehr Platz für die Anzucht von Pflanzen
Am schönsten sind für mich integrierte Balkone, die fast wie Dachterrassen anmuten. Mit einer großzügigen Grundfläche, so dass man auch einen normalen Gartentisch und bequeme Stühle drum herum arrangieren kann. Mein Wunschbalkon müsste tief und breit genug sein, um auch große Pflanzkübel aufstellen zu können (wie beispielsweise hier). Balkonkästen mit unsichtbarem Wasserablauf müssten ebenso gegeben sein. Denn die Vorstellung, überschüssiges Wasser würde die Fassade oder die Fläche unterhalb des Balkons versauen, würde mir schon wieder den Spaß am Balkon verleiden.
Ein pflegeleichter Boden gehört unbedingt dazu schließlich wird mein „Wunschbalkon“ intensiv genutzt. Wo Pflanzen und Gießkannen stehen, bleibt Schmutz nicht aus.
3. Mehr Entspannung und Privatsphäre
Der dritte Grund, der für einen Balkon spricht, ist die Möglichkeit, ihn individuell zu gestalten. Als weiteres, geschütztes Zimmer im Freien. Ideal zum Lesen, Entspannen, Mittagsschlaf halten oder Arbeiten, vorausgesetzt, der Balkon liegt nicht gerade auf der Südseite oder kann zumindest sehr gut schattiert werden.
Für Mutters Wunsch nach einem Balkon kommen meine heutigen Erkenntnisse leider zu spät. Das Haus ist längst fertig und alles, was einen Balkon erinnert, sind zwei „französische“ bodentiefe Fenster im ersten Stock mit je einem weißen Balkongeländer davor. Abends stehe ich gerne dort oben und gucke hinunter in den Garten, verschaffe mir einen Überblick und schmiede Pläne fürs kommende Gartenjahr. Ein Deck als verlängerte Terrasse auf dem Garagendach steht da noch an. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.
Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.
Ein schöner Balkon ist wirklich viel wert. Als wir vor einigen Jahren umgezogen sind, haben wir auch besonders darauf geachtet.
Nun haben wir viel Platz für Blumen, Grünpflanzen, einen Tisch und Stühle.
Es ist einfach herrlich auf dem Balkon zu sitzen und zu entspannen.
Ein Balkon lässt sich auch nachträglich am Haus anbringen. Die Kosten dafür sind aber vermutlich nicht unerheblich.
Viele Grüße
Monica