Allgäuer Krautstrudel ist die große Schwester der Allgäuer Krautkrapfen. Da er im Ofen gebacken und nicht in der Pfanne gebraten wird, gelingt Krautstrudel nach Oma Agnes Familienrezept auch Anfängern. Zudem spart man einiges an Butterschmalz. So gesehen ist der herzhafte Strudel also durchaus auch figurfreundlich und gesund obendrein. Dies schon alleine wegen seiner Hauptzutat, dem Weißkohl bzw. Weißkraut.
Los geht’s mit dem Ansetzen des Weißkrauts und mit dem Kneten des Strudelteigs:
Inhaltsverzeichnis
Zutaten für Allgäuer Krautstrudel aus dem Ofen
- Weißkraut / Weißkohl, ca. 1 KG, in Streifen geschnitten
- Eine dicke Zwiebel, gewürfelt
- 1 EL Zucker
- Gewürze: Kümmel, Lorbeerblatt, Nelken, Wacholderbeeren, Pfefferkörner
Wie Sie frisches Weißkraut schneiden, würzen und dünsten
Sie benötigen einen kleinen Krautkopf. Ich verwende am liebsten Ur-Kohl, der kleine Weißkohl mit dem flachen Kopf. Er ist schneller gar und hat immer einen angenehmen, frischen Geschmack. Lassen Sie in einem schweren Gusseisentopf und mittlerer Hitze etwas Butterschmalz schmelzen, streuen Sie einen EL Zucker hinein und lassen Sie ihn leicht karamellisieren. Geben Sie die Zwiebelwürfel dazu, dünsten sie kurz blond und geben dann das in Streifen geschnittene Weißkraut dazu. Rühren Sie das Kraut einige Male durch, geben Sie die Gewürze hinzu aber KEIN Salz*. Verschließen Sie den Gusseisentopf und schalten Sie den Herd auf kleinste Flamme. Das Kraut dünstet jetzt im eigenen Saft und dafür benötigt es etwa 20 Minuten. Rühren Sie ab und zu durch.
Falls Sie keinen Gusseisentopf haben, können Sie das Kraut natürlich auch in jedem anderen Schmortopf garen. Allerdings kann es sein, dass bei diesem die kleinste Flamme nicht ausreicht, um das Kraut „leise“ am Kochen zu halten. Regeln Sie die Temperatur entsprechend und falls Ihr Schmortopf nicht dicht genug schließen sollte, geben Sie zwei, drei Esslöffel Wasser dazu. Das Kraut soll dünsten, nicht braten.
*Tipp: Geben Sie beim Krautkochen Salz immer erst zum Schluss dazu, das Garen des Krauts dauert sonst wesentlich länger.
Worauf kommt es beim Strudelteig wirklich an?
Vermengen Sie 2 Eier, 2 halbe Eierschalen Wasser, 2 Esslöffel Öl, 1 Prise Salz miteinander, geben Sie 250 Gramm Mehl* dazu und kneten Sie alles zu einem festen Strudelteig zusammen. Ob Sie den Teig mit der Küchenmaschine, Mixer oder von Hand kneten, ist egal. Sobald der Teig geschmeidig ist und nicht mehr klebt, legen Sie ihn in eine bemehlte Schüssel, pinseln ihn mit etwas Öl ein und decken ihn mit einem Teller ab. Der Teig muss nun mindestens eine halbe Stunde lang bei Zimmertemperatur ruhen, gerne aber auch länger.
Strudelteig und Kraut lassen sich auch gut am Vortag vorbereiten.
Tipp: Nehmen Sie die Eier rechtzeitig aus dem Kühlschrank. Wenn alle Zutaten die gleiche Temperatur haben, lassen sie sich leichter zu einem geschmeidigen Strudelteig verarbeiten.
*Doppelgriffiges Mehl / Wiener Griesler ist ideal für Strudelteig.
In zwei Arbeitsschritten wird Strudelteig ganz einfach hauchdünn.
Rollen Sie den Strudelteig dünn aus. Arbeiten Sie anfangs mit dem Nudelholz. Im zweiten Arbeitsschritt legen Sie den Teig auf ein bemehltes Geschirrtuch und ziehen den Teig darauf vorsichtig nach allen Seiten aus. Sie können das Tuch mit dem Teig auch über den linken Unterarm legen und dann mit der rechten Hand vorsichtig zwischen Teig und Tuch fassen und den Teig von unten immer wieder ein Stückchen nach unten streichen. Die Schwerkraft hilft mit, den Teig gleichmäßig dünn zu bekommen. Zum Schluss sollte man das Muster des Geschirrtuches unter dem Teig erkennen können und dann ist der Strudelteig auch in etwa so groß wie ein normales Geschirrtuch.
Verteilen Sie nun das abgetropfte und ausgekühlte Kraut gleichmäßig auf dem Strudelteig. Darüber streuen Sie, nach Wunsch, ausgelassene Speckwürfel oder gewürfelte, kalte Bratenreste.
Rollen Sie nun den Strudel von der breiten Seite her auf und legen Sie ihn auf ein gefettetes Backblech. Zum Schluss mit zerlassener Butter einstreichen und backen.
So backen Sie Allgäuer Krautstrudel im Ofen
Heizen Sie den Ofen auf 225 Grad vor.
Backzeit: 40-45 Minuten bei 225 Grad Ober-/Unterhitze
Genauso lecker: Anstelle von Weißkohl können Sie auch Sauerkraut aus der Dose zum Füllen verwenden.
Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.