Warum Buschbohnen im Topf?

Ich liebe Buschbohnen. Frisch geerntet, knackig gegart, mit etwas Butter und mit Knoblauch verfeinert, schmecken mir zarte Buschbohnen am besten. Da mein Blumengarten jedoch viel zu klein für ein eigenes Gemüsebeet ist, baue ich Buchbohnen im Topf an. Das klappt vorzüglich und hat gegenüber der klassischen Kultur im Gemüsegarten sogar noch einige Vorteile.

Los geht’s, wie bei jeder Pflanze, mit dem richtigen Saatgut. Wählen Sie am besten eine Buschbohnensorte, die von Haus aus resistent gegen Brennflecken und Bohnenmosaikvirus ist und die möglichst lange bis in den Herbst hinein trägt. Das sichert Ihnen mehrere Ernten bei gleichem Platzverbrauch. Ob Sie dagegen gelbe, blaue oder grüne, Wachsbohnen, Filetbohnen oder ganz eine andere Sorte bevorzugen, ist reine Geschmackssache.

So legen Sie Buschbohnen im Topf besonders smart

Nach altem Gartenwissen wollen Bohnen die Glocken läuten hören. Gemeint ist damit, dass das Saatgut nur zwei Zentimeter mit Erde bedeckt sein soll. Samen, die tiefer liegen, keimen nicht. Andererseits werden Bohnen, sobald sie etwas größer sind, im Gemüsebeet mit Erde angehäufelt, damit sie nicht umfallen. Für die Topfkultur bedeutet das: Füllen Sie Blumentöpfe für Buschbohnen NICHT bis an den Rand mit Erde. Lassen Sie zunächst gut 6 – 10 cm Platz zum Topfrand frei und legen Sie dann, je nach Topfvolumen, ca. 4-8 Bohnenkerne knapp 2 cm unter die Erde.

Blumentöpfe für Buschbohnen-Aussaat müssen nicht sehr groß sein, aber tief. Ideal sind beispielsweise Blumentöpfe von Containerrosen. Fünf Liter Erdvolumen genügen vollkommen, drei Liter funktionieren auch, dann aber für kleinere Horste. Je kleiner der Topf, desto öfter / mehr müssen Sie allerdings gießen.

Wann werden Buschbohnen gesät, besser gelegt?

Bohnen sind sehr kälteempfindlich. Es bringt nichts, sie Anfang Mai zu legen, wenn das Wetter noch kühl und unbeständig ist. Die Kerne faulen eher, als dass sie keimen. Seien Sie geduldig und warten Sie mit dem Legen der Buschbohnen bis Mitte Mai. Sie haben anschließend noch bis Mitte/Ende Juni Zeit, weitere Buschbohnen in Töpfe zu legen.

Wie keimen Buschbohnen besonders schnell?

Lassen Sie das Saatgut 1 Tag in Wasser vorquellen. Sie sparen dadurch eine Woche Keimzeit.
So vorbereitet keimen Buschbohnen im Topf innerhalb weniger Tage. Halten Sie die Erde in den Töpfen feucht, aber nicht nass. Ideal ist ein sonniger bis halbschattiger Standort im Topfgarten.
Sobald die Pflanzen etwa 10-15 cm hoch gewachsen sind, füllen Sie den Topf bis zum Gießrand mit frischer Erde an. Das macht die Pflanzen stabiler und sorgt noch einmal für einen Nachschub an Nährstoffen im Pflanztopf. Im Gemüsebeet würden Sie jetzt die Buschbohnen mit Gartenerde anhäufeln, um sie stabiler zu machen.

Grüne Buschbohnen reifen im Topf

Grüne Buschbohnen reifen im Topf

Brauchen Buschbohnen im Topf Dünger?

Bohnen sind Schwachzehrer und Leguminosen, das heißt, sie brauchen kaum zusätzlichen Dünger, sondern versorgen sich quasi selbst mit Stickstoff. Nur für den Fall, dass einzelne Bohnenblätter blass werden und so auf einen Nahrungsmangel hinweisen, düngen Sie einmal leicht nach. Am einfachsten geht dies mit flüssigem Blumendünger.

Wann sind Buschbohnen reif zum Ernten?

Die ersten Buschbohnen im Topf werde schon ab Mitte Juli erntereif. Pflücken Sie die Bohnen, solange sie jung sind und sich die Kerne in der Schote kaum abzeichnen. Je jünger sie geerntet werden, desto zarter sind sie und desto besser schmecken sie auch.
Seien Sie vorsichtig beim Pflücken und reißen Sie nicht die Pflanze mitsamt ihrer Wurzel aus dem Topf.

Ab Mitte Juli bis, je nach Sorte, September-Oktober, reifen laufend neue Buschbohnen nach. Bei manchen Sorten schweben die reifen Bohnen über dem Laub und können so noch einfacher gefunden und gepflückt werden. Bei anderen Sorten hängen die Bohnen zwischen den Blättern. Da müssen Sie dann ggf. mehrfach schauen, ob Sie nicht die ein oder andere Bohne übersehen haben.

Läuft alles gut, können Sie alle 3-7 Tage frische Buschbohnen ernten.

2 KG Buschbohnen, frisch aus dem Topfgarten.

2 KG Buschbohnen, frisch aus dem Topfgarten.

Welche Schädlinge oder Krankheiten kommen bei Buschbohnen vor?

  • Im Freiland angebaute Buschbohnen werden gerne von Schnecken heimgesucht. Dieses Problem haben Buschbohnen im Topf zum Glück nicht.
  • Die Pilzerkrankung Brennfleckenkrankheit vermeiden Sie durch die Wahl einer resistenten Sorte.
  • Grauschimmel entsteht dagegen wenn die Pflanzen zu nass stehen. Gießen Sie sparsamer und/oder stellen Sie die Töpfe mit den Buschbohnen geschützt vor Regen auf.
  • Der Bohnenmosaikvirus zeigt sich durch helle Blätter mit einem deutlich sichtbaren Mosaikmuster. Wählen Sie eine resistente Bohnensorte und entfernen Sie erkrankte Pflanzen umgehend. Zudem sollten Sie etwaige Blattläuse bekämpfen, denn sie übertragen den Bohnenmosaikvirus von Pflanze zu Pflanze.

Wie Sie Blattläuse auf Buschbohnen im Topf bekämpfen.

Es versteht sich von selbst, dass Gift auf Lebensmitteln nichts zu suchen haben. Gegen Läuse helfen:

  • Töpfe mit Kapuzinerkresse zwischen den Bohnenpflanzen. Sie fangen Läuse zuverlässig ab.
  • Abspritzen mit Wasser. Einfach beim Gießen befallenen Triebe mit Wasser abspritzen und mit den Fingern die Läuse abstreifen.
  • Richten Sie beizeiten den Garten vogelfreundlich ein. Mitte Juli freuen sich Meisen und Co über jede Laus, die sie in die hungrigen Schnäbel ihrer Jungen stopfen können.
Kapuzinerkresse fängt Blattläuse ab und Buschbohnen im Topf lausfrei

Kapuzinerkresse fängt Blattläuse ab und Buschbohnen im Topf lausfrei

Wie werden Buschbohnen haltbar gemacht?

Buschbohnen gelingen wirklich leicht und eignen sich auch für Gartenanfänger. Eine reiche Buschbohnen-Ernte ist so fast sicher. Frieren Sie Ihren Bohnen-Überschuss ein und Sie können das ganze Jahr über bis zur nächsten Ernte immer wieder frische Buschbohnen servieren. So geht’s:

  • Buschbohnen waschen
  • Blanchieren: Dazu legen Sie die Buschbohnen in kochendes Wasser. Nach drei Minuten im sprudelnd kochendem Wasser fischen Sie die Bohnen mit einem Schaumlöffel wieder heraus und schrecken sie sofort in eiskaltem Wasser ab.
  • Nach dem Abkühlen und Abtropfen werden die Bohnen in Gefrierbeutel eingetütet und anschließend eingefroren.

Wie werden Bohnen eingeweckt oder eingekocht?

Früher hat man Buschbohnen auch gerne in speziellen Weckgläsern eingeweckt. Allerdings gilt die Einweckmethode inzwischen als überholt und sogar gefährlich, weil, gerade bei Bohnen, manche Keime, trotz aller Vorsicht, dabei nicht zuverlässig abgetötet werden.
Zudem können Gläser mit Bohnen sehr leicht gären und so verderben.
Nach der Einweckmethode werden selbst zarte Prinzessbohnen für 120 Minuten bei 100 °C entweder nur in Wasser oder in einer Essig-Zucker-Lösung eingekocht. Dass dabei von den leckeren Bohnen weder Vitamine noch Geschmack erhalten bleiben, versteht sich fast schon selbst.

Frisch geerntet am frühen Morgen. Buschbohnen aus dem Topfgarten

Frisch geerntet am frühen Morgen. Buschbohnen aus dem Topfgarten.

Warum sich Buschbohnen im Topf wirklich lohnen.

  • Buschbohnen im Topf gelingen sehr leicht und versprechen laufend hohe Ernten bei wenig Zeitaufwand und Pflege.
  • Frische Buschbohnen aus dem eigenen Topfgarten oder Gemüsegarten schmecken großartig und kommen stets erntefrisch und in Bio-Qualität auf den Tisch. Besser geht’s nicht.
  • Die Wahl der richtigen Bohnensorte entscheidet über die Gesundheit der Bohnenpflanzen und damit auch über den Ertrag. Es liegt also ganz bei Ihnen.
  • Ihre Buschbohnen-Ernte kommt ohne lange Umwege vom Garten direkt auf den Tisch oder in die eigene Tiefkühltruhe. Bohnen aus dem Handel haben dagegen oft sehr weite Wege hinter sich. Prinzessbohnen aus Kenia sind leider keine Seltenheit. Mit Bohnen aus dem Topfgarten und später aus der eigenen Tiefkühltruhe können Sie sich diese Umweltsünde schon mal sparen.
  • Das Einfrieren der Bohnen ist die beste Methode, Bohnen haltbar zu machen. Kleiner Aufwand, lange Haltbarkeit (1 Jahr) und alle Vitamine bleiben beim Einfrieren fast vollständig erhalten.
Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.