So gelingt Oxalis vermehren so einfach wie nie
Roter Dreiecksklee ist so beliebt, wie begehrt. Was für ein Glück, dass sich Oxalis triangularis, wie die beliebte Zimmerpflanze botanisch heißt, so einfach vermehren lässt. Bisher schrieb ich u. a. im Schwesterblog dazu: Teilen Sie dazu den Wurzelstock und setzen Sie die Rhizome in frisches Substrat ein. So weit, so richtig und gut. Aber durch Zufall bin ich jetzt auf noch eine einfachere Methode gekommen: Oxalis vermehren gelingt auch im Wasserglas. Wie das?
Oxalis vermehren, statt wegwerfen!
Wenn ich Dreiecksklee teile und umtopfe, fallen immer einige Blätter ab von den Rhizomen. Zusätzlich schneide ich alle Blätter und Blüten ab. Das ist einfacher, als die Zimmerpflanze hinterher zu peppeln. Warum? Weil sich die Pflanze schneller erholt, wenn sie ihre alten Blätter und Blüten nicht versorgen muss. Statt dessen treiben frisch getopfte Rhizome innerhalb kurzer Zeit (ca. 14-21 Tage) wieder aus. Aber wohin mit den Blättern und Blüten? In die Vase!
Schlagen Oxalis-Blätter in einem Glas Wasser tatsächlich Wurzeln und Rhizome?
Ja!
Die dunkelviolette kleine Glasvase passt perfekt zu den violetten Blättern des Dreiecksklees und steht fortan auf einem schmalen Regalbrett zwischen zwei Fenstern. Hell, aber ohne direktes Sonnenlicht. Dort steht sie gut, ist hübsch … aber um der Wahrheit zu genügen: Ich habe mich nicht weiter um sie gekümmert. Bis ich mich nach vielen Wochen darüber wunderte, wie lange sich die Blätter doch in der Vase halten, und habe mal genauer hingesehen. Und siehe da: Die Blättern hatten nicht nur Wurzeln geschlagen, sondern richtige Rhizome gebildet. Ich bin überrascht. Heißt es doch, Oxalis mag keine Staunässe. Zwischen Staunässe im Topf und Stecklingsvermehrung durch Blätter im Wasserglas gibt es offensichtlich einen Unterschied.
Oxalis vermehren: Wann ist die beste Zeit?
- Den Wurzelstock können Sie jederzeit teilen.
- Oxalis vermehren in Wasser gelingt am besten im zeitigen Frühling. Dann, wenn die Vegetationsperiode wieder beginnt, also etwa ab März.
Welches Substrat für frische Ableger?
Bisher verwende ich gerne Tongranulat Seramis, mal mit, mal ohne einen beliebigen Teil Blumenerde. Darin gedeiht Roter Dreiecksklee erfahrungsgemäß sehr gut.
Neuerdings topfe ich manche Zimmerpflanzen auch in Lechuza Pon und kann darüber nur Gutes berichten. Das mineralische Substrat ist vorgedüngt, einfach zu handhaben, kann keine Trauermücken beherbergen, ist aber deutlich schwerer als Tongranulat. Wobei das Gewicht bei kleinen Blumentöpfen eine untergeordnete Rolle spielt. Lechuza Pon kann man in Blumentöpfen aus dem Luchuza-System mit Wasserreseroir verwenden, oder in einem klassischen Blumentopf mit Übertopf, wie Tongranulat. In diesem Fall braucht man jedoch wieder einen Feuchtigkeitssensor, wie den von Seramis. Alles, wie gehabt.
Ich habe mich dieses Mal für Lechuza Pon im Blumentopf Delta entschieden. Warum? Weil Oxalis im Sommer erstaunlich viel Wasser braucht und da bietet das Reservoir im Topfboden doch eine gute Möglichkeit, die Pflanze länger feucht zu halten – ohne Staunässe zu riskieren.
Momentan scheint Blumentopf Delta noch ein bisschen überdimensioniert für den frisch getopften Dreiecksklee zu sein. Aber das gibt sich meiner Erfahrung nach schnell. Oxalis wächst rasant – und dies nicht nur auf der Fensterbank.
Wie wird Oxalis triangularis, Roter Dreiecksklee gedüngt?
Das kommt auf das Substrat an:
- Steht Oxalis in Seramis, düngen Sie von März bis Oktober alle 14 Tage mit Seramis-Dünger, im Winter düngen Sie nur 1 x im Monat. Genaueres steht auf der Flasche.
- In Blumenerde getopft düngen Sie mit flüssigem Blumendünger oder verwenden Düngestäbchen nach Packungsaufschrift. Frisch getopfte Zimmerpflanzen brauchen jedoch erst nach etwa 4-6 Monaten Dünger.
- Lechuza Pon ist bereits vorgedüngt. Gießen Sie, sobald der Wasserstandsanzeiger ein paar Tage unten ist. Übergießen Sie die Pflanze nicht, sondern lesen Sie unbedingt die Gebrauchsanleitung.
Gießen Sie alle Zimmerpflanzen am besten mit Regenwasser oder verwenden Sie abgestandenes Wasser in Zimmertemperatur.
Welcher Standort ist richtig?
Hell, aber ohne direkte Sonne. Im Sommer steht die Zimmerpflanze auch gerne draußen im Halbschatten. Die Sommerfrische draußen kann Mitte Mai nach den Eisheiligen beginnen. Sobald die Temperaturen nachts unter 10 °C fallen, holen Sie die Pflanze bitte wieder rein ins Warme.
Wie wird Oxalis überwintert?
- Sie haben die Wahl: Entweder Sie gießen die Pflanze ab Spätsommer immer weniger und lassen sie welken. Danach entnehmen Sie die Rhizome und überwintern sie kühl und trocken.
- Oder Sie kultivieren Oxalis einfach im Wohnzimmer weiter. Dort blüht sie munter weiter, solange die Lichtmenge reicht. Auch ohne Blütenschmuck sieht Dreiecksklee hübsch aus und bereichert die Fensterbank.
Apropos: Die Pflanze braucht Platz um sich schön zu entfalten. Die Fensterbank sollte breit genug sein, damit die Blätter oder Blüten nicht am Fenster kleben.
Wächst Dreiecksklee auch draußen?
Ja!
Manche pflanzen Oxalis in Blumenkästen zusammen mit anderen Sommerblumen.
In meinem Topfgarten wächst und blüht Dreiecksklee gerade zu Füßen der Canna. Wie das? Ich werfe verbrauchte Blumenerde nie weg, sondern verwende sie weiter in Blumenkübeln oder auch in Blumenbeeten. So sind die Rhizome oder Teile davon schon oft ins Beet oder in Pflanzkübel gelandet – und treiben dort im Folgejahr munter wieder aus. Die Pflanze ist meiner Erfahrung nach erstaunlich winterfest, zumindest was ihre Rhizome betrifft.
Tipp: Werfen Sie gebrauchte Blumenerde von Zimmerpflanzen nicht weg. Im Garten käme ja auch niemand auf die Idee, Erde in die grüne Topfen zu stopfen. Warum auch? Irgendwo wird immer etwas Erde gebraucht. Alte Blumentopferde wird nicht schlecht. Frisch aufgedüngt und mit anderem Substrat, z. B. Pflanzerde aus dem Sack, gemischt, gibt sie Pflanzenwurzeln auch zukünftig ein zu Hause.
Oxalis triangularis, Roter Dreiecksklee ist eine großartige Zimmerpflanze. Sie soll Glück bringen, ob das stimmt, müssen Sie allerdings selbst herausfinden. Ich mag das bewegte Spiel ihrer Blätter, wenn sie abends schlafen geht und sich morgens nach dem Licht reckt.
Die schöne Zimmerpflanze ist sehr pflegeleicht, einfach zu vermehren und prima, um auch Freunde mit Ablegern zu beglücken.
Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.