Die Säulen-Blumenesche begeistert jeden, der sie blühend erlebt, auf den ersten Blick. Zwischen Ende April und Mai trägt sie über und über weiße, sehr große und zugleich federleicht wirkende Blütenrispen in denen es fröhlich summt und brummt.
Doch die Blumenesche, bot. Fraxinus ornus ist zu jeder Jahreszeit attraktiv: Im Frühling die herrlichen Blüten, die wie Blumensträuße aufrecht auf den Zweigen sitzen und angenehm süß duften. Im Sommer erfreut der Baum mit frisch- bis mittelgrünen, gefiederten Blättern, im Herbst trägt er ein glühendes Herbstklein in orangen und gelben Tönen. Selbst im Winter gefällt er durch seine schlanke Statur und die graue Rinde.
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Ein schmaler Hausbaum für kleine Gärten | Video
Doch schönes Aussehen ist längst nicht genug. Die Blumenesche nährt Bienen und Hummeln, liefert begehrten Süßstoff für Diabetiker und Gesundheitsbewusste, ist durch und durch gesund und kommt mit dem Klimawandel bestens zurecht. Zudem befestigen seine tief in den Boden reichenden Wurzeln Hänge und schützen so vor Erosion. Lauter gute Gründe, die Manna-Esche, wie dieser Baum ebenfalls heißt, näher kennenzulernen – und in den eigenen Garten zu pflanzen. Dafür eignet sich insbesondere die schlanke Säulenform der Blumenesche: Fraxinus ornus ‛Obelisk‘.
Wie groß wird eine Säulen-Blumenesche?
Etwa 10-15 Meter erreicht eine normale Blumenesche. Die Säulen-Blumenesche Fraxinus ornus ‛Obelisk‘ bleibt deutlich darunter und wird nur etwa 8-10 Meter, bei einer Kronenbreite von 3-4 Metern. Damit eignet sie sich auch für den kleinen Garten.
Andere Eschen werden im Gegensatz dazu bis zu 40 Metern hoch.
Säulen-Blumenesche Obelisk wächst im Jahr etwa 10-40 cm.
Kann man eine Säulen-Blumenesche unterpflanzen?
Ja, am besten jedoch gleich nach dem Pflanzen.
Es dauert eine ganze Weile (4-5 Jahre), bis ein beim Kauf etwa 3 Meter hoher Containerbaum aus der Baumschule sichtbar an Statur gewinnt. Zuvor dominiert erst einmal der Haupttrieb mit sehr wenigen Seitenästen. Doch sobald der Baum gut angewachsen ist, wird er von Jahr zu Jahr prächtiger. Seine schlanke Figur behält er natürlich trotzdem, so dass er im Beet unten herum kaum Platz wegnimmt.
Die Blumenesche ist ein sogenannter Herzwurzler, deren Wurzeln tief hinunter ins Erdreich reichen. Was den Vorteil hat, dass man sie gut mit Stauden, Sommerblumen oder Blumenzwiebeln unterpflanzen kann. Eine kleine Clematis-Hybride nimmt in meinem Garten die schlanke Esche ebenfalls gerne als Kletterhilfe an.
Welcher Standort und Boden sind richtig?
Die Blumenesche liebt einen vollsonnigen, warmen, sogar heißen Standort. Der Boden sollte durchlässig, tiefgründig, gerne auch lehmig-kiesig bis steinig und kalkhaltig sein.
In Lehm und verdichteten Boden wächst der Baum dagegen nicht.
Ist die Blumenesche winterhart
Ja, wobei Jungpflanzen bis etwa minus 15°C gut aushalten. Man sollte sie deswegen anfangs ein wenig vor zu starken Frösten schützen. Meiner Erfahrung nach hält eine gut etablierte Säulen-Blumenesche aber auch ohne Winterschutz bis minus 20 °C und darunter aus. Zumindest bei mir in Oberfranken.
Wie wird die Säulen-Blumenesche im Garten gepflegt?
- Der Baum benötigt kaum Dünger und auch Gießen können Sie sich in der Regel sparen. Sobald der Baum nach 3-4 Jahren angewachsen und gut etabliert ist, sollten Sie allerdings auf den Kalkgehalt des Bodens achten. Prüfen Sie daher dessen ph-Wert und kalken Sie im Winter bei Bedarf.
- Wenn Sie bei extremer Dürre gießen wollen, dann gerne mit kalkhaltigem Leitungswasser.
- Eine Gabe Kompost im Frühjahr, ersatzweise ein organischer Dünger für Gehölze, geben dem jungen Baum die notwendigen Kraft für Blüten und Wachstum. Verzichten Sie jedoch auf Blaukorn oder anderen Kunstdünger.
Warum heißt er auch Manna-Baum?
Die Blumenesche stammt aus Südeuropa und wird dort wegen seines „Manna-Saftes“ intensiv in Plantagen kultiviert. Manna-Saft, auch Mannin genannt, schmeckt süß und besteht zum größten Teil aus dem alkoholhaltigen Mannitol.
Mannitol wird für die Herstellung von Medikamenten oder als natürlicher Zuckerersatz für Diabetiker verwendet. Hintergrund: Süßstoff auf der Basis von Mannin/Mannitol wirkt sich nicht auf den Blutzuckerspiegel aus.
Um Mannin zu gewinnen, ritzt man die Rinde von Seitentrieben der Manna-Esche an. Der Saft ist weiß, im Gegensatz zum bekannten Ahorn-Sirup.
Ist die Blumenesche ein Bienenbaum?
Ja. Nicht nur Bienen lieben ihn, auch Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten umschwärmen die zarten, weißen Blütenrispen, da sie viel energiereichen Pollen zu bieten haben.
Ist der Baum gesund?
Ja. Die Blumenesche ist ein Ölbaumgewächs, eng mit Olivenbaum und Flieder verwandt und wie diese sehr gesund und robust. Selbst Läuse sucht man auf dem Baum vergebens.
Wie wird die Blumenesche vermehrt?
Auch wenn der Baum im Spätherbst unendlich viele kleine geflügelte Samen abwirft, vermehrt wird die Blumenesche besser durch Stecklinge. Schneiden Sie dazu Ende Mai bis Mitte Juni (bis Johannis) 20 bis 30 cm lange Triebspitzen. Entblättern Sie diese bis auf das oberste Blättchen und stecken Sie die Stecklinge in Töpfe mit mageren Substrat (Anzuchterde mit Kies oder Sand vermengt). Angießen. Stellen Sie anschließend die Blumentöpfe schattig auf und unter gespannter Luft. Das gelingt am besten in einer durchsichtigen Aufbewahrungskiste mit Deckel, so wie bei der Stecklingsvermehrung der Fetthenne.
Ist die Blumenesche giftig?
Nein, ganz im Gegenteil. Die Blumenesche wird als Heilpflanze genutzt und zur Gewinnung von Süßstoff für Diabetiker und Gesundheitsbewusste.
Warum ist die Blumenesche ein Klimabaum?
Die Manna-Esche hält Hitze und Trockenheit sehr gut aus. Ihre starken Wurzeln reichen tief ins Erdreich und zapfen dort Wasserschichten an, die für andere Pflanzen kaum erreichbar sind.
Die Blumenesche ist ein sogenanntes Pioniergehölz, das auch trockenes, steiniges, kalkhaltiges Terrain in voller Sonne sehr gut verträgt. Weil das so gut klappt, verdrängt sie dabei auch andere Bäume, die dafür etwas länger brauchen.
Warum Säulen-Blumenesche Fraxinus ornus Obelisk pflanzen?
Wenn Sie einen sehr sonnigen Garten haben mit mageren, aber kalkhaltigen Boden, dann ist die Säulen-Blumenesche meine Empfehlung für Sie:
- Der Baum macht sehr viel Freude, kaum Mühe. Allenfalls im Spätherbst Blätter fegen, falls sie auf einen Weg oder auf die Wiese fallen.
- In meiner Säulen-Blumenesche brütet jedes Jahr ein Paar Stieglitze / Distelfinken. Ganz hoch oben, windig, praktisch unsichtbar, aber sicher vor Katzen. Fraxinus ornus Obelisk passt daher perfekt in einen vogelfreundlichen Garten.
- Der Baum ist wie geschaffen für den Klimawandel, hält Hitze und lang anhaltende Trockenheit problemlos aus. Die vergangenen Dürrejahre haben ihm nichts ausgemacht.
- Er ist das ganze Jahr über attraktiv, gesund und robust.
- Er ist ein Bienenbaum.
- Die Säulen-Blumenesche beansprucht unten herum kaum Platz und kann problemlos unterpflanzt werden. Daher ist er ideal für den kleinen Garten.
- Der schmale Säulenbaum lässt einfach Wind und Sturm durch, ohne sich groß zu verbiegen. Ganz im Gegensatz zu einem Maulbeerbaum oder andere (großblättrige) Bäume mit breiten Kronen.
Wunderschöne Baumblüten im Garten von Nature to Print
Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.