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Kleine Bäume sind das ganze Jahr über attraktiv
Noch kein Frost in Sicht? Prima! Die Gelegenheit, einen kleinen Baum zu pflanzen. Warum? Weil auch kleine Bäume Schatten werfen, den Boden vor Erosion schützen, Lebensraum, Nahrung und Schutz für Bienen und Vögel bieten, Sauerstoff abgeben, die Temperatur im Sommer wohltuend senken, den Garten strukturieren und weil sie einfach schön aussehen. Brauchen Sie noch mehr Gründe, um mindestens einen schönen Hausbaum in Ihren Garten zu pflanzen? Bitteschön:
Warum erfordert der Klimawandel auch im Garten ein Umdenken?
Extrem heiße und trockene Sommer der letzten Jahre zeigen mir, dass auch mein kleiner Garten am Sonnenhang dringend mehr Schatten braucht. Deswegen habe ich bereits vor ein paar Jahren vier schlanke, kleine Bäume in einer Reihe direkt vor das Haus gepflanzt: Apfeldorn, Blumenesche, Stadtbirne / Chinesische Wildbirne und dazu ein Plantanenblättriger Maulbeerbaum als Schattenspender für die kleine Küchenterrasse.
Alle vier Bäume sind Tiefwurzler, was bei dem aufgeschütteten Terrain am Hang sehr wichtig ist. Zudem vertragen sie Hitze, Trockenheit und Stadtklima. Letzteres kann ich ihnen hier auf dem Land nicht bieten, Trockenheit, Sonne und Hitze allerdings reichlich. Damit trotzdem noch Platz für Rosen und Stauden bleibt, sind alle vier Bäume Hochstämme und bereits beim Pflanzen gut drei Meter hoch.
Wenn der Platz im Garten beengt ist: Kaufen Sie kleine Bäume bereits als Hochstamm und unterpflanzen Sie sie mit genügsamen Stauden wie Taglilien, Akelei, Lenzrosen, Goldmohn oder Fetthennen und setzen Sie im Herbst dazwischen viele Blumenzwiebeln, wie Winterlinge, Schneeglöckchen, Krokusse oder Wildtulpen, zum Verwildern. Einmal gepflanzt machen Sie Jahr für Jahr mehr Fläche zu und begeistern mit Blütenfülle schon im Vorfrühling.
Auch kleine Hausbäume werfen Schatten.
Leichten Sichtschutz zur Straße bieten dagegen Säulenzierapfel, Säulenzierkirsche, Kornelkirsche und eine Thüringische Mehlbeere. Auch diese kleinen Bäume bleiben schmal, lassen sich auch in Blumenbeete integrieren und eignen sich damit hervorragend für kleine Hausgärten.
Ich bevorzuge leichten Sichtschutz an der Grundstücksgrenze, damit weiterhin im Beet und am Hang dahinter Sommerblumen, Stauden wie Taglilien und Rosen wachsen und blühen können. Zu viel Schatten und erst recht zu viel Wurzeldruck wären das Ende meines Blumengartens.
Meine beiden schmalen Alleen schattieren inzwischen im Sommer Haus und Garten und lassen die Wintersonne trotzdem durch. Ein wichtiger Aspekt bei einem Niedrigenergiehaus mit Vollisolierung. Zudem ist wichtig, dass die Schattierung auf eigenen Füßen steht. Man kann zwar auch vollisolierte Fassaden mit Drähten zwischen Dachsparren und Bodenankern bespannen, aber der Aufwand ist doch enorm und das Ergebnis gefällt mir persönlich nicht. Jeder neue Anstrich des Hauses verursacht Aufwand und zusätzliche Kosten. Darauf möchte ich lieber verzichten.
Wie Sie mit Kletterpflanzen wohl temperierte Lauben gestalten
Der Eingangsbereich meines Hauses ist u-förmig, 20 Quadratmeter groß, gepflastert und liegt in voller Südlage. Der Hitzestau von Mai bis September machte es früher schier unmöglich, diesen Bereich tagsüber zu nutzen. Für Schatten sorgen inzwischen Apfeldorn und Blumenesche, und direkt an den Hausecken zwei Pfeifenwinden. Diese Kletterpflanzen ranken an Stahlseilen hinauf bis zur Regenrinne und verwandeln den Eingangsbereich inzwischen in eine Laube.
Die Pfeifenwinde sorgt für dichten Sichtschutz | Video
Wie wird eine kahle Terrasse zur grünen Oase?
Auch Schokoladenwein, Klettergurke oder Akebie verwandeln binnen zwei, drei Jahren eine vormals unfassbar heiße Terrasse in wohl temperierte Laube, in der ich morgens die erste Tasse Tee trinken und abends den Blick auf die untergehende Sonne genießen kann. Die Akebie ist eine genügsame Kletterpflanze, wächst erstaunlich schnell und ist gesund. Sie wächst direkt im aufgebrochenen Pflaster der Terrasse.
Falls Sie auch auf der Suche nach mehr Schatten für Ihren Garten sind, werfen Sie einfach einen Blick in meine Auswahlliste kleine Bäume. Die meisten dieser Hausbäume sind nicht nur ausgesprochen schön, sondern auch nützlich für die hiesige Vogel- und Insektenwelt.
Apfeldorn, Liebling der Bienen und Amseln | Video
15 schmale und kleine Bäume für sonnige Hausgärten
- Säulen-Blumenesche, Fraxinus ornus ‚Obelisk‘ (weiße filigrane Traubenblüten, Insektennährgehölz)
- Thüringische Mehlbeere, Sorbus thuringiaca ‚Fastigiata‘ (rote Beeren im Herbst, Vogelnährbaum)
- Apfeldorn, Crataegus lavallei ‚Carrierei‘ (weiße Blüten im April, roter Beeren im Herbst, Vogelnährbaum, Insektenweide)
- Stadtbirne, Pyrus calleryana ‚Chanticleer‘ (rotbuntes Herbstlaub)
- Kornelkirsche, Cornus mas (gelbe Winterblüte, Bienenweide, rote essbare Beeren, rotbuntes Herbstlaub, Vogelnährbaum)
- Eberesche / Vogelbeere, Sorbus aucuparia (Insektenweide, roter Beerenschmuck, rotbuntes Herbstlaub, Vogelnährbaum)
- Kupfer-Felsenbirne, Amelanchier lamarckii, (feuerotes Herbstlaub, hübsche Blüte, Insektenweide, Vogelnährbaum, essbare Früchte)
- Säulen-Hainbuche, Carpinus betulus ‚Monumentalis‘, wächst sehr langsam, ist Blickdicht, guter Nistplatz für kleine Vögel
- Judasbaum, Cercis canadensis (Blütenfülle, verträgt extreme Hitzeperioden, braucht allerdings leicht sauren Boden)
- Säulen-Zierapfel, Malus ‚VanEseltine‘ (Insektenweide, Vogelnährbaum)
- Säulen-Zierkirsche, Prunus serr ‚Amanogawa‘ (Blütenfülle, Bienenweide, rotbuntes Herbstlaub)
- Zierkirsche, Prunus serrulata ‚Sunset Boulevard‘ (Blütenfülle, Bienenweide)
- Robinia margaretta ‚Casque Rouge‘ (Insektenfutterpflanze mit später Blüte)
- Weißer Maulbeerbaum, Morus alba
- Schwarzer Maulbeerbaum, Morus nigra (essbare Früchte, wie Brombeeren)
- Plantanenblättrige Maulbeere, Morus alba plataniflora (essbare Früchte, wie Brombeeren)
Der Apfeldorn, Insekten- und Vogelnährgehölz | Video
Repräsentive und attraktive Kugelbäume für den Vorgarten
- Kugel-Ahorn, Acer platanoides ‚Globosum‘
- Kugel-Esche, Fraxinus excelsior ‚Nana‘
- Kugel-Blumenesche, Fraxinus ornus ‚Meczek‘
- Kugel-Robinie, Robinia pseudoacacia ‚Umbraculifera‘ (Insektenfutterpflanze)
- Kugel-Steppenkirsche, Prunus fruticosa ‚Globosa‘ (Insekten- und Vogelnährgehölz)
- Kugel-Trompetenbaum, Catalpa bignonioides ‚Nana‘ (Insektennährgehölz)
- Kugel-Ulme, Ulmus minor ‚Umbraculifera‘ (Insektennährgehölz)
- Zwergkugel-Amberbaum, Liquidambar styraciflua ‚Gum Ball‘
Meine beiden Listen erheben keineswegs Anspruch auf Vollständigkeit. Ganz im Gegenteil. Falls Sie weitere kleine Bäume für heiße, sonnige Standorte mit sommertrockenen Lehmboden kennen, kommentieren Sie bitte entsprechend. Ich freue mich auf Ihre Tipps.
Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.
Hallo,
scheinbar wird lt. Wikipedia die Stadtbirne Pyrus calleryana ‚Chanticleer‘ als zunehmend invasive Pflanze ((zumindest in den USA) gesehen. Wächst wohl in China wild an Bächen und Feldern.
Wie ist das bei uns?
Ich sehe nicht, wie die Stadtbirne invasiv sein könnte. Ich stelle lediglich fest, dass der Baum sehr robust ist, meinen Südhang verträgt, den Hang dabei befestigt, hübsch blüht und winzige Früchte trägt. Diese schmecken Vögeln aber erst nach dem Frost und nachdem sie sich daran gewöhnt haben. Ich kann nur Gutes über den Baum berichten. Er treibt keine Ableger und trägt ein buntes Herbstkleid. Ansonsten ist er im Sommer eher unauffällig. Schmal und genügsam. Eine Clematis hübscht ihn auf.