Welcher Naturfreund träumt nicht von einem eigenen Teich im Garten und würde dafür sogar auf so manche Urlaubsreise verzichten? Denn wozu in die Ferne fahren, wenn es zu Hause doch am schönsten ist und genau so, wie man es selbst am liebsten hat? Doch bevor Sie jedoch ins kalte Wasser springen, planen und kalkulieren Sie Ihr Traumprojekt erst einmal vernünftig durch.

Gute Planung und die Hilfe von Teich-Experten sind das A und O.

Fest steht: Für einen Schwimmteich brauchen Sie ausreichend Platz im Garten. Am besten in halbschattiger Lage, damit der Teich im Sommer nicht zu schnell überhitzt. Vier bis sechs Sonnenstunden sollte der Teich täglich abbekommen, damit Pflanzen dort gut wachsen können. Einen Teich in einer Hanglage zu bauen, erfordert deutlich mehr technischen und finanziellen Aufwand und gehört deswegen unbedingt in die Hand von erfahrenen Experten. Wie bei allen größeren Bauprojekten rund ums Haus kann der ambitionierte Heimwerker sicher mit Hand anlegen und dadurch ein paar Euro sparen, ganz auf die Hilfe von ausgewiesenen Teichbauprofis sollte man jedoch besser nicht verzichten. Diese wissen schließlich sehr genau was Sie tun, kommen mit schwerem Gerät und sorgen dafür, dass der Teich in vier bis sechs Wochen tatsächlich schwimmfertig ist. Inklusive bepflanzter Uferzone, Terrasse, Steg und Sonnendeck. Mit den eigenen zwei Händen kriegt der ungeübte Heimwerker so etwas ganz sicher nicht hin. Mal ganz abgesehen von der fehlenden Garantie fürs Gelingen. Wie schön ein professionell angelegter Naturpool aussehen kann, sehen Sie anhand dieser Beispiele.

Badenixe am Schwimmteich

Ton, Folie oder Kunststoffbecken?

Wirklich große Naturteiche brauchen weder Folien noch Kunststoffbecken. Sie werden idealerweise dort geplant, wo von Natur aus Sperrschichten aus Ton das Absickern des Wassers verhindern. Für den normalen Gartenteich kommt diese Methode leider nicht infrage. Wohl aber das Modellieren der Teichwände mit Ton. Dazu wird der Teich gut 30-40 cm tiefer als die geplante Solltiefe ausgehoben, von Wurzeln und Steinen befreit und der Boden gut verdichtet. Danach wird eine zehn bis fünfzehn Zentimeter hohe Schicht mit Tongranulat lückenlos und gleichmäßig aufgetragen und mit zehn Zentimeter Sand, feiner Aushub oder Kies abgedeckt. Dieser Unterbau muss nun langsam gewässert werden, damit der Ton Zeit hat, aufzuquellen. Nach einigen Stunden ist die natürliche Sperrschicht fertig und der Teich kann vollends gefüllt werden. Der Nachteil dieser Methode ist: Das Ufer des Naturteichs muss überall flach auslaufen. Steilwände können so nicht abgedichtet werden. Sie brauchen also mehr Platz im Garten, können allerdings Ihren Teich auch sehr natürlich ausformen. Und das hat ja auch seinen besonderen Reiz.

Mehr Ökopfütze als Naturteich: der Fertigteich.

Machen wir uns nichts vor: So gigantisch Kunststoffbecken beim Händler auch aussehen mögen, groß ist anders. Andererseits: Auch kleine Ökopfützen machen Spaß und bieten einigen ausgewählten Wasserpflanzen Lebensraum.

Welcher Teich passt am besten? formal oder natürlich?

Schwimmteiche gibt es für jeden Geschmack. Schnurgerade und schmal gehalten, damit Schwimmer täglich ihre Bahnen ziehen können. Streng geometrisch, damit sie perfekt zum modernen Wohnstil passen. Oder ganz natürlich. Entscheidend ist Ihr persönlicher Geschmack – und das Budget.

Apropos Budget: Für einen kleinen bis mittelgroßen Schwimmteich oder für einen Naturpool sollten Sie mit allem drum und dran mindestens 30.000.- EUR kalkulieren. Nach oben hin gibt es natürlich kaum Grenzen. Sie sollten jedoch bei der Planung bedenken, dass es mit dem Ausheben und Abdichten des Pools nicht getan ist. Der Teich wirkt sich schließlich auf den gesamten Garten aus. Sichtschutz, Gartenweg, Licht, vielleicht sogar ein Steg mit Brücke oder ein großzügig angelegtes Sonnendeck gehören ebenso dazu wie die Anbindung an Haus und Terrasse. Hinzu kommt die erforderliche Filtertechnik, bei der erneut der gute Rat eines Experten erforderlich ist. Denn auch der naturnah gestaltete Naturpool braucht glasklares Wasser – und zwar ohne den Einsatz von Chlor und Chemie. Um das zu erreichen, muss das Verhältnis von Teichvolumen, Teichoberfläche, Teichtiefe, Sonne, Sauerstoff, Bewuchs und Besatz mit Fischen stimmen. Und auch wenn man es sich vielleicht anders wünscht: Es dauert immer ein paar Wochen, bis sich das Ökosystem in einem neu angelegten Naturteich eingependelt hat und stabil  bleibt. Doch die Mühe lohnt sich allemal, wie in diesem beispielhaften Video zu sehen ist.

Das Haus am Teich könnte auch das Ihre sein.

Na gut. Das Video ist nicht der letzte Hit und eigentlich auch viel zu lang. Aber man bekommt doch richtig viel Lust, die den Teich im Garten endlich auszuheben. Der Lohn nach sechs Wochen Baustelle im eigenen Garten: schwimmen, plantschen oder baden wann und so oft man will im chlorfreien und naturreinen Wasser. Ein Traum.

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.