Diptam, der Brennende Busch (Diptamnus albus) steht in freier Natur schon seit 1936 unter Naturschutz und manche behaupten, er sei empfindlich und im Garten nicht einfach zu halten. Meine persönliche Erfahrung ist völlig anders. In meinem Garten gedeiht Diptam am warmen, oft sogar extrem heißen Sonnenhang: Eine Geröllhalde in Südlage mit sehr dünner Humusschicht. Dort steht Diptam zwischen Lavendel auf der einen Seite und Taglilien, Pfingstrosen und wechselnden Sommerblumen zur anderen Seite. Zur linken Seite gibt eine Garagenwand Windschutz und die Gartenmauer weiter hinten strahlt zusätzliche Wärme ab. Gute Drainage und ein vollsonniger Standort gefallen meinem Diptam sichtlich gut.
Wo Diptam gut und gerne wächst
Rund um den Diptam herum wachsen Polsterstauden wie Teppich-Sedum und Schleifenblume. Sie halten auch den unteren Rand des Sonnenhangs sauber und die Erde am Hang zurück, damit sie nicht bei jedem Regen den Weg entlang des Beetes überschwemmt. Mittendrin wächst seit über 20 Jahren mein Diptam. Inzwischen ist die Staude ein richtiges Prachtexemplar. Passanten bleiben gerne stehen und fragen sich (oder mich) was das wohl ist. Schon der Austrieb ist ein Hingucker.
Stramm, stark und senkrecht treibt Diptam bis auf etwa ein Meter zwanzig Höhe, danach gehen von unten nach oben seine wunderschönen rosa Kerzenblüten auf. Ganz langsam, so dass der Betrachter stets den Eindruck gewinnt, der Diptam blüht wochenlang. Stets sieht er sauber und gepflegt aus, selbst im abgeblühten Zustand.
Diptam ist eine gefährliche Schönheit
Diptam ist giftig, soll aber auch heilsam sein. Die Volksheilkunde verwendete ihn früher zur Linderung starker Regelschmerzen, zum Harntreiben und gegen Nervenleiden und Weißfluss wurde er auch eingesetzt. Dennoch ist Diptam kein Heilkraut für die heimische Apotheke. Bitte nicht! Dazu ist er nämlich viel zu gefährlich. Die Pflanze produziert ätherische Öle, die leicht zitronig riechen und bei Berührung zu Hautreizungen und Verbrennungen führen können. Ihn mit bloßer Hand zu berühren, ist deswegen tabu. Da wo der Brennende Busch wächst besteht Handschuhpflicht!
Die Öltropfen auf der Pflanze sind wohl auch der Grund für den Trivialnamen der „Brennende Busch“. Angeblich soll sich Diptam bei sehr starker Sonneneinstrahlung selbst entzünden. Doch obwohl mein Diptam in praller Sonne an einem Südhang steht, ist das noch nie passiert. Falls also Diptam jener Brennende Busch aus der Bibel ist, dann muss es also zu seiner Selbstentzündung vermutlich deutlich heißer sein. Heißt aber auch: Diptam hält sogar Wüstenklima aus. Das würde erklären, warum es ihm an meinem Sonnenhang so gut geht, selbst die Supersommer 2018, 2019 und 2020 haben ihm nicht geschadet. Ganz im Gegenteil.
Der Brennende Busch ist eine pflegeleichte Staude für sehr sonnige Plätze.
Die Pflege der Staude ist denkbar einfach: Wachsen lassen, im Frühling eine Düngergabe oder Kompost und im Herbst bodentief abschneiden. Mehr ist nicht zu tun. Man kann darüber streiten, ob Sie die verblühten Fruchtstände stehenlassen möchten oder nicht. Da die reifen Samenkapseln aber sehr hübsch aussehen, sie erinnern an Sternanis, lasse ich sie manchmal reifen. Nicht immer gelingt das und sie fallen vorzeitig ab. Woran das liegt, konnte ich noch nicht ergründen.
Diptam gibt es auch mit weißen Blüten. Ein weißer Diptam wuchs vor vielen Jahren in meinem alten Garten aber in der dortigen Trockenzone mit extrem leichten Sandboden und unter Wurzeldruck von benachbarten Gehölzen wuchs er nie über Kniehöhe hinaus.
Weitere Blumenbilder von Diptam und anderen Wildblumen
Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.