Erdbeeren müssen sein. Doch wohin mit den süßen Früchtchen, wenn im Garten kein Platz mehr ist für ein richtiges Erdbeerbeet? Ganz einfach: Setzen Sie Erdbeerpflanzen an den Rand der Beete oder entlang von Gartenwegen. Letzteres ist besonders praktisch, weil Sie so morgens trockenen Fußes die leckeren Früchte ernten können.
Inhaltsverzeichnis
Erdbeeren pflanzen und pflegen im Blumenbeet. Das ist wichtig:
Für Erdbeeren als Randbepflanzung gelten die gleichen Regeln wie für separate Erdbeerbeete:
- Mitte August ist die beste Zeit, neue Erdbeeren zu pflanzen. Die Jungpflanzen haben dann noch Zeit genug, vor dem Winter anzuwachsen, groß und stark zu werden.
- Bereiten Sie den zukünftigen Erdbeer-Randstreifen gründlich vor: Boden lockern, Unkraut tiefgründig entfernen, Erdbeerdünger einarbeiten und gut zwei Wochen setzen lassen.
- Halten Sie von Pflanze zu Pflanze etwa 30-40 cm Abstand ein. Als Randbepflanzung und innerhalb einer Mixed Border dürfen es auch größere Abstände sein. Füllen Sie die Reihe dann mit Sommerblumen auf und/oder setzen Sie Knoblauch dazwischen.
- Pflanzen Sie neue Erdbeerplanzen nicht zu tief. Das „Herz“ muss auf gleicher Höhe mit der Erdoberfläche liegen.
- Bei wurzelnackten Erdbeerpflanzen dürfen die Wurzeln beim Pflanzen nicht knicken. Heben Sie deswegen das Pflanzloch tief genug aus.
- Gießen Sie die neu gepflanzten Erdbeerpflanzen gut an und gießen Sie später stets nach Bedarf. Jungpflanzen brauchen immer ein bisschen Zeit, sich zu etablieren.
- Wichtig: Erdbeerpflanzen brauchen, sobald sie blühen und fruchten viel Wasser. Bei Hitze und Trockenheit kann tägliches Gießen durchaus erforderlich sein. Das gilt insbesondere für Erdbeeren im Topf.
- Ab Ende Mai entwickeln Erdbeerpflanzen lange Ranken mit Kindel. Schneiden Sie diese rechtzeitig und laufend ab, da sie der Mutterpflanze Kraft rauben.
Wie vermehren Sie Erdbeeren aus dem eigenen Bestand?
Professionelle Erdbeerzüchter behaupten gerne, es wäre besser, neue Erdbeerpflanzen zu kaufen, anstatt sie selbst zu vermehren. Das mag sein, vor allem dann, wenn Sie in den Genuss neuer, verbesserter Sorten kommen möchten oder wenn Ihre Pflanzen vermehrt unter Pilzkrankheiten leiden. Aber wenn Sie zufrieden mit Sorte und Ertrag sind und gesunde Pflanzen haben, dann spricht nichts dagegen, Erdbeeren aus dem eigenen Bestand zu vermehren. So geht’s:
- Suchen Sie sich gut tragende Erdbeerpflanzen aus und markieren Sie diese, beispielsweise mit einem Holzstäbchen. Verankern Sie Ranken mit kräftigen Erdbeerkindeln mit einem gebogenem Drahtstück in kleine Töpfchen mit frischer Pflanzerde. Sobald das Töpfchen gut durchwurzelt ist, kappen Sie die Nabelschnur zu Mutterpflanze. In einen Topf kommt immer nur ein Kindel. Der Rest der Ranke kann ab.
- Sobald die Töpfe gut bewurzelt sind, können Sie die selbst gezogenen jungen Erdbeerpflanzen an eine neue Stelle im Garten oder in geräumige Blumentöpfe pflanzen.
- Nach etwa drei Jahren lassen die Erträge deutlich nach und die Pflanzen sollten ersetzt werden. Und dann haben Sie die Wahl: Entweder Sie umranden ein neues Blumenbeet oder Sie tauschen die Erde rund um die „alten“ Bestand großzügig aus, oder Sie kultivieren Erdbeeren im Topf. Von Bodenmüdigkeit bleiben Sie so oder so auf jeden Fall verschont.
Erdbeeren düngen. Wann und womit?
Ich habe beste Erfahrungen mit speziellen Erdbeerdünger gemacht. Warum? Weil er keine Salze und im Vergleich zu anderen Düngern und zu Kompost nur wenig Stickstoff enthält. Statt dessen liegt die Betonung eines guten Beerendüngers auf die ausgewogene Ernährung von Blüten und Früchten.
- Düngen Sie Erdbeerpflanzen im zeitigen Frühling, nachdem Sie im März alle alten Blätter abgeschnitten haben. Befreien Sie den Boden rund um die Pflanzen zuvor gründlich von Unkraut.
- Die 2. Düngergabe erfolgt direkt nach der Ernte.
Düngen Sie stets nach Packungsvorschrift. Zu viel Dünger schwächt die Pflanzen und macht sie anfällig für Pilzerkrankungen und Schädlingsbefall.
Vertragen Erdbeeren Trockenheit und Hitze?
Leider nein. Erdbeeren brauchen viel Wasser, damit die Früchte dick werden – und Sonne, damit diese reifen. Wenn die Sonne nach einer längeren Regenperiode, plötzlich wieder vom Himmel brennt, kriegen Erdbeeren mitunter einen Sonnenbrand. Das kommt zwar wirklich selten vor, lässt sich aber kaum verhindern. Es sei denn, Sie verhüllen Ihren Erdbeerrand rechtzeitig mit Vlies.
Gießen Sie Ihr Erdbeerbeet im Sommer regelmäßig und gründlich, am besten nachdem Sie zuvor die Früchte geerntet haben. Das kann bei lang anhaltender Trockenheit auch täglich notwendig sein. Ideal dafür ist eine Tröpfchen-Bewässerungsanlage, die nur die Wurzeln erreicht und Früchte verschont.
Auf den hiesigen Erdbeerfeldern laufen die Beregnungsanlagen täglich und das stundenlang. Nur so rentiert sich der gewerbsmäßige Anbau.
Mulchen Sie mit Stroh oder Rasenschnitt. Mulch hält den Boden länger feucht und die Früchte sauber, hat aber auch Nachteile, nämlich …
Welchen Standort brauchen Erdbeeren?
Das kommt auf die Sorte an.
- Walderdbeeren bevorzugen Halbschatten, klassische Erdbeeren einen sonnigen Standort, kommen aber auch mit Halbschatten zurecht. An einem sonnigen Standort werden die Früchte schneller reif, die Pflanzen benötigen dort jedoch mehr Wasser.
- Ideal ist ein luftiger Standort, an dem der Wind auch mal kräftig wehen kann.
- Der Boden sollte tiefgründig, humos und leicht sauer sein.
Was tun gegen Schädlinge an Erdbeeren?
- Unter Mulch verstecken sich gerne Schnecken und Dickmaulrüssler. Sie müssen also abwägen, was Ihnen lieber ist. Öfter gießen oder öfter Schnecken sammeln. Gegen Schnecken helfen ansonsten altbekannte Abwehrstrategien (Schneckenkorn, Absammeln, Durchschneiden, Laufenten). Dass Schneckenzäune helfen, halte ich dagegen für ein Gerücht.
- Auch Vögel lieben Erdbeeren. Wenn man allerdings Glück hat und so wie ich direkt neben Kirschgärten wohnt, bleibt man vor Vogelfraß weitgehend verschont. Wenn nicht: Netze und Gartenvliese helfen – sind aber auch lästig. Zudem verheddern sich Vogelbeine schnell in den Netzen. Plastik im Garten muss auch nicht sein. Deswegen verzichte ich bislang völlig auf Vogelschutznetze und teile lieber die ein oder andere Frucht mit meinen gefiederten Freunden.
- Dickmaulrüssler sind ein weiteres Problem im Erdbeergarten. Dabei sind nicht die schwarzen, erwachsenen Käfer das eigentliche Problem, sondern ihre gefräßigen Larven. Sie fressen unten die Wurzeln ab und die Pflanze stirbt. Den Befall von Dickmaulrüsslern erkennen Sie durch den sogenannten Buchtenschnitt am Rand der Erdbeerblätter. Das sind halbrunde Fraßstellen, die wie Buchten aussehen.
- Erwachsene Dickmaulrüssler sind nachtaktiv und durch Absammeln kaum zu bekämpfen.
- Zuverlässig wirkt das Ausbringen von Nematoden. Wie das funktioniert, erklärt „mein schöner Garten“ recht gut. Wichtig ist allerdings, dass Sie die Behandlung jährlich wiederholen. Mühsam, aber machbar.
- Nachhaltig und zuverlässig gegen Dickmaulrüssler wirken dagegen ihre natürlichen Fressfeinde wie Vögel, Spitzmäuse, Igel, Maulwürfe, Eidechsen, Kröten und Hühner. Fördern Sie diese Tiere im Garten und der Dickmaulrüssler macht Ihnen Ihre Erdbeeren so schnell nicht mehr madig.
- Ameisen sind auch keine Kostverächter und mögen Süßes genauso gerne wie Sie und ich. Am besten lassen sich Ameisen durch Umsiedeln vertreiben. Außerdem bevorzugen Ameisen für den Nestbau trockenen Boden. Sie wissen also, was zu tun ist: gießen und den Boden gleichmäßig feucht halten!
Was tun gegen Krankheiten an Erdbeerpflanzen?
Echter Mehltau, Grauschimmel, Wurzelfäule und die Blattfleckenkrankheit sind zumeist eine Folge mangelnder Pflege und/oder zu viel Feuchtigkeit. Verwenden Sie keine chemische Keule, sondern:
- Entfernen Sie befallene Blätter und Früchte möglichst rasch.
- Gießen Sie morgens, damit die Blätter danach schnell wieder trocknen.
- Schneiden Sie im März altes Erdbeerlaub ab und entsorgen Sie es.
- Düngen Sie ausgewogen. Viel hilft nicht viel, sondern macht krank.
Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.