Es ist jede Saison das Gleiche: Beim Discounter gibt’s eine Gartenschere gleich im Doppelpack und schwupps liegt sie auch schon im Wagen. Obwohl ich ganz genau weiß, dass diese Rosenschere nicht der Weisheit letzter Schluss sind, lasse ich mich immer wieder von ihrem vermeintlich günstigen Preis verführen. Fünf Euro für zwei Gartenscheren, da kann man nichts falsch machen. Denkste.
Woran erkennen Sie eine schlechte Gartenschere?
Genau genommen funktionieren Discounterscheren noch nicht einmal für eine Saison und von einem tadellos durchgeführten sauberen Schnitt durch etwas dickere Rosenzweige oder Äste kann erst recht keine Rede sein. Die kurze Ambossschere zwickt und reißt anstatt zu schneiden. Die billige Bypass-Schere, die angeblich meine Kräfte schont, schert x-mal rauf und runter bevor der Ast ab ist. Inzwischen liegt ein ganzer Stapel dieser billigen Gartenscheren in der Schublade des Pflanztisches, Mutters sind auch noch dabei.
Neulich war ich fast schon so weit, den ganzen Schrott zu entsorgen. Denn obwohl ich in einem Anfall von Arbeitseifer meine aktuelle Gartenschere geölt und die Klingen gereinigt habe, überzeugt mich das Schneideergebnis noch immer nicht. Das mag wohl auch daran liegen, dass die alten verholzten Lavendelstöcke doch ein wenig zu dick für die Discounterscheren gewesen sind. Zwischendrin ging sogar bei einer Schere die Feder verloren. Tage später fand ich sie halb verrostet im Rosenbeet wieder. Selber schuld.
Wie sieht eine gute Gartenschere aus?
Frage ich befreundete Gärtner in meiner Facebookgruppe, welche Gartenschere sie verwenden und wie lange diese halten, gibt es immer nur eine Antwort: Felco – ein Leben lang. Egal ob für Rosen, Gehölze oder Stauden, an einer echten Felco führt für die Profis scheinbar kein Weg vorbei. Unterschiede werden allenfalls zwischen Felcos für große und kleine Hände gemacht und natürlich spielt die Dicke bzw. Festigkeit des Schnittguts eine wichtige Rolle. Eigentlich ist für mich jetzt alles klar und meine Felco Nr. 2 ist bestellt, meiner großen Hände und der schwachen Handgelenke wegen.
Das angepriesene pinke Gartenscheren-Set vom Discounter kann mir dieses Jahr echt gestohlen bleiben. Die Rote von Felco muss jetzt bei mir beweisen, dass sie es tatsächlich besser macht. Bleibt nur zu hoffen, dass ich das gute Stück nicht irgendwo im Garten aus Versehen liegen lasse. Denn mit fünf Euro bin ich bei dieser Schweizer Wertarbeit nicht dabei. Egal, spätestens in acht Jahren hat sich der Kauf rein rechnerisch amortisiert und wenn die Neue nur halb so gut funktioniert wie meine lieben Gartenfreunde von ihr schwärmen, hat sich die Ausgabe schon jetzt gelohnt. Oder was meinen Sie? Welche Gartenschere hat sich bei Ihnen bislang am besten bewährt?
Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.
Liebe Fiona,
was soll ich sagen – warum hast Du meine Gartenschublade fotografiert 😉 (nur Spaß aber das könnte auch in unserem Schuppen sein) Nach ähnlichen Irrungen und Wirrungen, habe ich mir vor einigen Jahre ebenfalls eine Felco 2 gegönnt und möchte diese nie wieder missen. Sie ist immer dabei und bis auf ab und an mal ein bisschen nachschleifen und ein Spritzer Ballistol, schneidet und schneidet und schneidet sie.
Danke für den schönen Bericht und LG
Barbara
Ich bin gespannt, ob sich der Kauf von dem teureren Modell lohnt und hoffe auf eine Berichterstattung! Ich habe bis jetzt auch noch nicht den heiligen Gral unter den Gartenscheren entdeckt. Liebe Grüße, Maral von „Mach mal“
Ich habe vor 20 Jahren eine Felco 2 von meinem damaligen Chef bekommen und besitze und pflege sie heute immer noch, denn die sind wirklich unverwüstlich und wenn doch mal etwas kaputt gehen sollte (Feder verloren, Klinge schartig) dann gibt es im Fachmarkt Ersatzteile.
Die Gardena Gartenschere B/M liegt gut in der Hand und auch längeres Arbeiten ist ermüdungsfrei. Die Schere schneidet auch dickere Äste und sogar Wurzelwerk gut und einwandfrei durch. Ich habe beim Ausschachten für einen Betonanker neben einem großen Busch alle Wurzeln getrennt. Selbst der Kontakt mit Erde hat dem Schliff der Schere nicht geschadet. Wer eine handliche Gartenschere braucht, die recht robust ist, zu einem fairen Preis, dem kann ich diese Schere nur empfehlen. Positiv zu bewerten ist außerdem, dass die Feder innenliegt, also nicht verschmutzt und man sich nicht klemmen kann. Die Schere lässt sich für die Lagerung mit einer Hand verschließen, da der Schalter dafür auf dem Griff angebracht und mit dem Daumen bedienbar ist.
Vielen Dank für den Tipp. Ich habe auch eine Gartenschere von Gardena im Gebrauch. Leider klemmt von Anfang an der Verschluss bzw. ist äußerst schwergängig, ansonsten ist die Gardena Gartenschere ein solides Arbeitsgerät.
Was soll ich sagen…. Ich kann das nur bestätigen, habe seit 28 Jahren ein Felco 7 mit Rollgriff und schneide fingerdicke Äste von zb.Heinbuche…einfach toll :-))