Werbung
Guter Rasensamen macht den Garten grün? Ach, wenn das so einfach wäre, hätte jeder eine schöne Wiese hinter dem Haus. Es muss ja kein Englischer Rasen sein, aber eine Spielwiese für die Kinder ist doch drin? Aber ja. Vorausgesetzt, Sie machen beim Säen Ihrer Wiese alles richtig. Oder soll es besser gleich ein Rollrasen sein, weil Sie schneller im Grünen wohnen wollen? Toom sagt, ab sofort haben Sie die Wahl.
Inhaltsverzeichnis
Rasensamen säen, was ist wichtig?
Der Zeitpunkt: Es macht kaum Sinn, im Hochsommer Rasensamen zu säen. Bei Hitze und Trockenheit müsste der Sprenger quasi rund um die Uhr laufen und das geht inzwischen ganz schön ins Geld. Wenn Sie also eine neue Wiese anlegen möchten, tun sie das am besten im Frühling bevor es heiß und trocken wird, von April bis Mai. Ab September bis Mitte Oktober ist ebenfalls eine gute Zeit, um Gras zu säen. Aber Vorsicht:
Verträgt Rasensaat Frost?
Nein. Grassamen sind frostempfindlich. Achten Sie also auf die Wettervorhersage. Ist der April sehr kalt und ist nachts Frost angesagt, warten Sie lieber noch ein paar Tage ab, bevor Sie säen. Liegen Rasensamen zu lange kalt und nass, keimen sie nicht, sondern faulen. Gleiches gilt natürlich auch für die Aussaat im Herbst. Warten Sie mit der Aussaat im Herbst nicht zu lang.
Wie oft muss man eine frisch gesäte Wiese wässern?
Das kommt ganz auf das Wetter an. Am günstigsten ist es, wenn Sie zum Säen eine Regenperiode abpassen. Dann sorgt Petrus fürs Wässern und Sie können dem Gras tatsächlich beim Wachsen zusehen. Das klappt genauso wie beim Säen der Sommerblumen von April bis Mai. Regnet es nicht oder nicht in ausreichender Menge, müssen Sie eine frisch gesäte Wiese mehrmals täglich gießen. Der Rasensamen darf beim Keimen nie austrocknen!
Welche Vorteile hat Rollrasen?
Rollrasen ist die perfekte Lösung, für alle die es besonders eilig haben. Rollrasen kann die ganze Gartensaison verlegt werden, ist nicht frostempfindlich und kann schon wenige Tage nach dem Verlegen betreten werden.
Rollrasen bietet sich besonders an für schwieriges Gelände. Beispielsweise für abschüssige Flächen, auf denen Rasensamen sofort abrutschen und zum Keimen keinen Halt findet.
Welche Nachteile hat Rollrasen?
- Rollrasen ist im Vergleich zu Rasensaat teurer.
- Das Auslegen von Rollrasen erfordert mehr Akkuratesse.
- Sie müssen die Fläche vor dem Auslegen des Rollrasens sehr gut vorbereiten. Also tiefgründing den Boden lockern, Sand zur besseren Drainage den Boden einbringen, Steine und etwaig vorhandene grobe Wurzeln von nahestehenden Sträuchern entfernen, die Fläche einebnen und glatt ziehen. Je akkurater Sie vorgehen, desto schöner und gleichmäßiger der Rasen.
- Diese Vorarbeiten fallen zwar auch bei der Aussaat mit Rasensamen an, aber kleine Fehler fallen später nicht so auf. Stolperfallen im Rollrasen dagegen schon.
Was schützt Rasensamen beim Keimen vor Vogelfraß?
Gartenvlies. Decken Sie frisch gesäte Rasenfläche mit einem leichten Gartenvlies ab. Beschweren Sie das Vlies mit Steinen oder Brettern entlang der Kanten damit es nicht weg fliegt. Vlies lässt Wasser durch, hält die Saat länger feucht, schützt vor Vogelfraß und schattiert. Grassamen keimen so geschützt besser und schneller.
Braucht jeder Garten einen Rasen oder eine Wiese?
- Ein kleiner Staudengarten kommt gut und gerne ohne Wiese aus, solange alle Beete eine gute Infrastruktur besitzen. Ziel ist es, bei Bedarf möglichst einfach alle Pflanzen zu erreichen. Das gelingt durch Gartenwege, Trittsteine innerhalb der Beete oder eben durch Wiesewege und/oder angrenzende Rasenflächen.
- Ein schmaler Reihenhausgarten ist m. E. viel zu klein für eine Wiese und dessen Pflege im Vergleich zum Nutzen viel zu mühsam. Vergeben Sie den spärlich vorhandenen Raum lieber an Ihre Lieblingspflanzen und pflanzen Sie mindesten einen Hausbaum. Ein großer Sandkasten bietet Kindern mehr Möglichkeiten, als eine Briefmarkengroße Wiese.
- In einem großen Garten verleiht eine Wiese Struktur, schafft Platz für spielende Kinder, umrahmt, im Zusammenspiel mit Blumenbeeten, Sitz- und Erholungsflächen.
- Ein perfekt gepflegter Englischer Rasen ist schwer zu erreichen, aber wenn, dann ist er immer eine Augenweide. Es ist kein Wunder, dass Golfplätze einen Greenkeeper beschäftigen für die Pflege ihrer Grünflächen.
- Ein weitläufig angelegter Rasen bildet den perfekten Rahmen für und vor Bäumen, Gehölzen und ist zugleich die Visitenkarten des Hauses.
Wiese oder Rasen, was ist der Unterschied?
- Eine Wiese ist so weit wie möglich relativ naturbelassen.
- Wiesen können Spielflächen für Kinder und Haustiere sein.
- In einer Wiese dürfen auch Margeriten oder Gänseblümchen wachsen, ohne dass sich daran jemand stört.
- Eine Wiese darf auch mal etwas höher wachsen, so dass Wildbienen oder Maulwurfsgrillen eine Chance haben, Bruthöhlen zu graben. In einer Wiese finden Ameisen ein Zuhause, ohne zu stören. Sie sind nützlich im Garten und aufgeklärte Wiesenbesitzer wissen das auch.
- Ein Rasen ist ein frommer Wunsch.
- In einem perfekten Rasen dürfen weder Gänseblümchen, noch andere Beikräuter wachsen.
- Ein Rasen ist weniger artenreich als jede normale Wiese.
Welche Pflege brauchen Wiese und Rasen
Ein makelloser grüner Rasen erfordert sehr viel Pflege und Aufmerksamkeit. Er muss regelmäßig gedüngt, mindestens einmal wöchentlich gemäht und bei Trockenheit gewässert werden. Hinzu kommt leider auch der Einsatz von Herbiziden, der in privaten Gärten grundsätzlich verboten ist. Manche Rasendünger enthalten u. a. auch Eisen, was den Rasen satt grün erscheinen lässt, aber leider schlecht für die Umwelt und für die Gesundheit der Anwender ist.
Eine familientaugliche Wiese ist schon etwas pflegeleichter, aber auch für sie ist regelmäßiges Mähen wichtig. Im Frühling, ab Mai, sollte man etwa 1 x wöchentlich mähen.
Freunde klarer Strukturen schneiden anschließend auch die Kanten. Das sieht einfach besser aus und wenn man das regelmäßig macht, hält sich der Aufwand auch in Grenzen.
Eine Wiese wird am besten ebenfalls dreimal in der Saison gedüngt, wobei der Herbstdünger (Patentkali) besonders wichtig ist.
Taucht Moos im Rasen oder in der Wiese auf, ist das ein deutliches Zeichen für sauren Boden. Um erfolgreich dagegen zu steuern, sollten Sie die Fläche vertikulieren, sanden und kalken.
Teuer oder billig: Welche Rasensamen sind gut?
Das ist eine Frage des Standorts und des Anspruchs. Der weit verbreitete Rasen „Berliner Tiergarten“ ist längst aus der Zeit gefallen und das sieht man ihm auch deutlich an. Es gibt inzwischen neue, verbesserte Grassamen die auch mit Trockenheit besser zurechtkommen, sowie spezielle Schattenrasen. Achten Sie auf die Zusammensetzung der Gräser und nehmen Sie im Zweifel die teurere, neuere Rasenmischung. Es lohnt sich bestimmt.
Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.