Ab März steht Sommerblumen säen auf dem Programm vieler Gartenfreunde. Frisches Saatgut liegt hoffentlich bereit, nur die Blumenbeete sind es noch nicht. Denn da wo schon bald Sommerblumen wachsen sollen, blühen oft noch Tulpen, Narzissen und ein ganzes Meer an Traubenhyazinthen. In vielen Parks werden alle Frühblüher ja nach der Blüte rigoros heraus gerissen – bei mir nicht. Ich habe mich bewusst für dauerhafte Tulpen und Narzissen entschieden und deshalb muss ich ihnen nach der Blüte noch ein bisschen Zeit zum Verwelken geben. Das ist optisch zwar nicht schön, aber notwendig.
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Kontrolliert Sommerblumen säen spart viel Zeit
Sommerblumen und Dahlien wachsen derweil in Kisten und Töpfen. Schon ab März wachsen Kokardenblumen, Bauernorchideen und Wunderblumen auf dem Fensterbrett. Draußen sprießen ab April In Saatkisten beispielsweise Sommerblüher wie Bechermalven, Kosmeen und Kapuzinerkresse. Natürlich könnten Sie diese robusten Sommerblumen ab Ende April auch direkt ins Beet säen, stünden dort nicht noch allerhand Frühblüher. Abgesehen vom Platzproblem in bepflanzten Beeten: Schnecken warten doch nur auf diese schmackhaften Jungpflanzen.

Noch blühen Hyazinthen und andere Frühblüher im Garten, doch Sommerblumen folgen bald.
12 Tipps damit die Sommerblumen-Aussaat sicher gelingt.
Sommerblumen säen ist einfach, allerdings ist der Samen sehr empfindlich. Einmal gesät darf das Saatgut nie wieder austrocknen, sonst keimt es nicht mehr. Drinnen ist es ja noch relativ einfach, die Erde in den Saatkistchen- und Schalen feucht zu halten. Folie drüber oder Kunststoffdeckel und schon ist ein Mini-Treibhaus mit feuchtem Kleinklima für Sämlinge fertig. Draußen ist es, je nach Wetterlage, deutlich schwieriger, Erde gleichmäßig feucht zu halten. Doch egal ob Topf oder Beet, diese Gärtnertipps helfen:
- Füllen Sie 6er- oder 9er-Töpfchen bis gut zwei Drittel ihrer Höhe mit Einheitserde. Den Rest füllen Sie auf mit Aussaaterde. Auf diese Weise werden die empfindlichen Feinwurzeln geschont, aber sobald die Jungpflanzen größer werden, wachsen sie in die nährstoffreiche Einheitsblumenerde.
- Stellen Sie alle Töpfchen in eine wasserdurchlässige Transportkiste, wie Sie sie aus der Gärtnerei oder vom Obstmarkt kennen und stellen Sie die Kiste am besten draußen auf der Wiese ab.
- Gießen Sie nun die Töpfe kräftig aber vorsichtig mit der Gießkanne mit Brausentülle. Es sollten dabei keine Krater in der Erde entstehen.
- Jetzt können Sie nach Anleitung auf der Saattüte Sommerblumen aussäen. Beispiel Kosmeen/Schmuckkörbchen: 3-5 Samen pro Topf auflegen und nur hauchfein Aussaaterde darüber sieben. Anschließend noch einmal angießen und an einen schattigen Platz stellen.
- Spannen Sie Frischhaltefolie über die Töpfe bzw. über die Transportkiste.
- Anstelle einer offenen Transportkiste können Sie zur Aussaat auch geschlossene, halbdurchsichtige Aufbewahrungskisten von IKEA oder aus dem Baumarkt verwenden. Sie halten die Feuchtigkeit noch länger, sollten aber täglich einmal zum Lüften geöffnet werden.
- Kontrollieren Sie ab und zu, ob die Erde tatsächlich noch feucht genug ist und gießen Sie bei Bedarf.
- Sobald nach etwa 14 Tagen die ersten Pflanzen keimen, entfernen Sie Folie oder Deckel, kontrollieren am besten täglich und gießen nach Bedarf. Die Saatkiste mit den Sommerblumen darf und sollte jetzt auch sonnig, aber noch immer geschützt stehen.

Sommerblumen aussäen. | Junge Kapuzinerkresse
Wann werden junge Sommerblumen pinziert und warum?
Kosmeen/Schmuckkörbchen, Kapuzinerkresse oder auch Dahlien gehören zu den einfachsten Sommerblumen, die Sie selbst säen können. Ihre Aussaat gelingt natürlich auch im Topf.

Frisch pikierte kleine Colarette-Dahlien
- Entfernen Sie rechtzeitig die kleinsten und schwächsten Sämlinge, um Platz zu schaffen für eine kräftige Pflanze pro Topf.
- Sobald sich nach den beiden Keimblättern echte Blätter zeigen, pikieren Sie den Sämling. Sie verschaffen ihm dadurch mehr Platz in einem eigenen Topf.
- Ein paar Tage später knipsen Sie die Triebspitze vorsichtig ab. Gärtner nennen diesen Vorgang pinzieren. Die Pflanze wird dadurch angeregt, sich zu verzweigen. Sie wächst buschiger und wird dadurch in sich auch stabiler. Warten Sie deshalb mit dem Pinzieren nicht zu lang.
- Decken Sie an kühleren Tagen die Jungpflanzen nachts mit Vlies oder Folie ab.
- Verfolgen Sie täglich den Wetterbericht. Sind Spätfröste angesagt oder sinken die Temperaturen unter 8-10 Grad, holen Sie Jungpflanzen noch einmal ins Haus.
Wann dürfen junge Sommerblumen in den Garten?
Ab Mitte Mai bzw. nach den Eisheiligen dürfen Sommerblumen dann ins Beet – sofern bis dahin genügend Platz für sie vorhanden ist. Bereiten Sie das Beet gut vor, entfernen Sie dazu das Unkraut, lockern Sie die Erde tief auf und arbeiten Sie etwas Langzeitdünger oder Hornspäne unter die Erde. Warten Sie danach mit dem Pflanzen noch ein bis zwei Wochen. In dieser Zeit keimt noch einmal Unkraut, das Sie vor dem Pflanzen tiefgründig entfernen sollten.
Tipp: Lassen Sie sich mit dem Einpflanzen Zeit, bis der Blumentopf gut durchgewurzelt ist. Fällt er beim Pflanzen auseinander, war es für ihn noch zu früh. Wachsen die Wurzeln aus den Wasserabzugslöchern heraus, ist der beste Zeitpunkt eigentlich schon überschritten.