Spätfrost sorgt für viel Verdruss und Ernteausfälle

Angeblich suchen zwischen 14. und 20. Mai die Eisheiligen alle Gärtner heim. Dieses Jahr war alles anders. Schon in der Nacht zum 5. Mai sorgte Petrus für einen brutalen Eisgau im Garten und bei minus 7 Grad ist alles sehr vieles im Garten und auf dem Lindelberg dahin. Das Bayerische Fernsehen verkündet morgens für die Obstbauern rund um Igensdorf 70 Prozent Ernteausfall. Die Nachbarschaft steht am Zaun und schüttelt den Kopf. So was hat es hier doch noch nie gegeben. Es wird ruhig werden im Juni – zur Kirschernte.

Spätfrost vernichtet alle Knospen der Hortensien.

Dagegen fällt der Frostschaden in meinem Garten geradezu bescheiden aus. Doch der Anblick der geknickten Rosentriebe stimmt schon traurig. 90 Prozent aller der Rosentriebe sind dahin und damit auch alle Knospen, die bis dahin schon dick gewesen sind. Alle Hibisken stehen wieder blattlos da. Die neu gepflanzten Hostas im Schattenbeet sind glasig. Ebenso Tränenden Herzen. Fünf Bauernhortensien sind ebenfalls hin. Wohin ich im Garten auch blicke: Überall entdecke ich Frostschäden. Noch drei, vier Tage nach der eiskalten Nacht tauchen weitere Schäden auf.

Klagen hilft nicht: Jeder Gärtner erlebt immer wieder solch herbe Niederlagen. Die Quintessenz daraus ist: Rosen sind zähe Wesen. Der Frost mag sie kurzfristig in ihrer Entwicklung zurückwerfen, richtig aufhalten lassen sie sich nicht. Hostas und andere Stauden treiben in ein paar Tagen bestimmt wieder aus. Und was trotz aller Pflege nicht wiederkommt: Gärtnereien verkaufen Ersatz.

Und was die Hortensien angeht: Jetzt fliegen die empfindlichen Bauernhortensien endgültig raus. Das zweite Jahr ohne Blüte – dafür ist mir der Platz im Garten nun wirklich zu schade. Endless Summer Twist ’n‘ Shout und Ballhortensie Annabell sind schon bestellt.

Spätfröste sind kein Einzelfall. Auch 2017 schneite es an Ostern in die offenen Kirschblüten. 2020 traf es Walnussblüten, sie erfroren und die Ernte fiel komplett aus. Dazwischen viel zu heiße Sommer und milde Winter, doch Spätfröste sind immer wieder drin. Schon sehr gemein. Nicht nur für Gartenfreunde.

Spätfrost Anfang Mai rafft in Kirschfranken alles dahin | Zwischen 14. und 20. Mai kommen die Eisheiligen und suchen alle Gärtner heim. Dieses Jahr kam der Spätfrost in der Nacht zum 5. Mai. Alles ist hin.

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. In ihrem Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus vier Jahrzehnten, stellt Lieblingspflanzen und ihre Pflege vor, verrät die Lieblingsrezepte ihrer Familie und Rezepte aus ihrer Landküche und dazu lohnenswerte Gartengeräte, Koch - oder Gartenbücher vor.