Die Sternwinde ist ein funkelnder, auffallend bunter Blütenstar für Pergola, Rankhilfe, Klettergerüst und Obelisk. Die Kletterpflanze blüht oft erst spät im Hochsommer, dann aber überreich. Dabei legt sie einen wahrhaft pompösen Auftritt hin und wird dafür heiß geliebt und bewundert.

Wie sieht die Sternwinde aus?

Die Sternwinde, botanisch Ipomoea lobata, heißt im Volksmund auch Spanische Flagge, was ihren spektakulären Blüten in spanischen Farben geschuldet ist: Die Knospen sind zunächst rot, wechseln dann im langsamen Auf- und Verblühen über Orange und Gelb hin zu Cremeweiß. Alle Farben und Blütenzustände reihen sich an an einem, bis zu 40 cm langen, elegant geschwungenen Blütenstiel mit vielen einzelnen Blüten.

Das Laub ist dreilappig, dunkelgrün, wächst wechselständig und hat die Form einer klassischen Lilien-Blüte.

Ipomoea lobata windet sich links herum um senkrechte Stäbe, Seile, Zaunpfosten.

Ihre Ranken werden, je nach Sorte, 3-5 Meter hoch.

Am Ende des Obelisken winden sich die Ranken im Kreis herum und bilden dabei eine auffallend hübsche Blütenkrone

Am Ende des Obelisken winden sich die Ranken im Kreis herum und bilden dabei eine spektakuläre Blütenkrone

Wie wird die Kletterpflanze verwendet?

Sie berankt senkrechte Stäbe, Seile, Zäune, Pfosten und Obelisken und bildet einen attraktiven, sehenswerten Sichtschutz mit Fernwirkung im Garten und auf dem Balkon.
Man kann Sternwinden auch im Kübel kultivieren, dafür muss der Pflanzkübel jedoch ausreichend groß sein, sonst kommen Sie mit dem Gießen nicht mehr hinterher. 20-30 Liter Fassung sollten es schon sein.

Sternwinden überwintern, möglich und sinnvoll?

Die Kletterpflanze wird hierzulande meist einjährig kultiviert. In ihrer mexikanischen Heimat ist sie aber mehrjährig.

Sie können sie im Herbst ausgraben, die langen Triebe abschneiden und den Wurzelstock in einem hellen, frostfreien, etwa 10 Grad kalten Quartier überwintern, aber der Aufwand lohnt sich nicht.

In milden Regionen übersteht sie kurzfristig Temperaturen bis minus 5 Grad.

Der Name ist Programm. Blüten in lebhaften spanischen Farben.

Der Name ist Programm. Blüten in lebhaften spanischen Farben.

Sternwinde säen: Was ist wichtig?

Die Aussaat ab Mitte März gelingt leicht und in der Regel schnell:

  • Säen Sie 4-5 Samen in einen 13-er Topf mit Anzuchterde.
  • Weichen Sie die großen Samen zuvor über Nacht in lauwarmen Wasser ein. Sie sparen sich dadurch meist eine Woche Keimzeit.
  • Stellen Sie den Topf in ein Zimmergewächshaus oder stülpen Sie eine durchsichtige Tüte darüber. Lüften Sie täglich, damit nichts schimmelt.
  • Sobald das erste Grün zu sehen ist, können Sie die Tüte entfernen und das Zimmergewächshaus peu à peu weiter öffnen.
  • Die ersten Keimlinge erscheinen nach etwa 2 bis 3 Wochen. Sobald sie etwa 10 cm hoch sind sollten Sie ihnen eine Kletterhilfe anbieten.
  • Pinzieren Sie den Haupttrieb, anschließend baut sich die Pflanze buschiger auf.

Kultivieren Sie die Kletterpflanze bis zum Auspflanzen nach den Eisheiligen Mitte Mai sonnig und auf einer zimmerwarmen Fensterbank oder, wenn Sie haben, in einem Gewächshaus. Zur Erinnerung: Die Pflanze liebt es warm und sonnig.
Tägliches Lüften und frühzeitiges Abhärten nicht vergessen!

Orange-gelbe Blüten leuchten in der Abendsonne

Orange-gelbe Blüten leuchten in der Abendsonne

Kann man im Herbst Samen ernten?

Die Pflanze bildet im Herbst kugelige Kapselfrüchte. Aber …

In ihrer Heimat werden Sternwinden von dort lebenden Schmetterlingen bestäubt. Hierzulande klappt die Befruchtung der Blüten leider nur unzureichend. Was „taube“ Samen zur Folge haben kann.
Meiner Erfahrung nach keimen selbst geerntete Samen nur sehr schlecht und unregelmäßig. Investieren Sie lieber zwei Euro in Saatgut eines seriösen Saatguthändlers.

Sternwinde pflegen: Was ist wichtig?

  • Die Sternwinde ist ein Starkzehrer und benötigt im Sommer regelmäßig Dünger. Am besten und einfachsten düngen Sie mit flüssigen kalibetonten Blumendünger.
  • Vermeiden Sie ein Austrocknen des Wurzelbereiches. Gießen Sie an heißes Tagen täglich, bei Topfkultur kann während einer Hitzeperiode auch zweimaliges Gießen am Tag notwendig sein.
  • Mulchen Sie den Wurzelbereich – aber bitte nicht mit Rindenmulch. Er macht den Boden sauer, Sternwinden brauchen jedoch kalkhaltigen Boden. Mulchen Sie bei Bedarf lieber mit Kies, Splitt oder Sand. Darunter hält sich Feuchtigkeit deutlich länger.

Welcher Standort ist richtig?

Die Sternwinde liebt Wärme und Sonne. Sie braucht einen geschützten Standort, verträgt sogar pralle Mittagssonne, nur nasskaltes Wetter mag sie nicht.
Der Boden sollte nährstoffreich, humos und kalkhaltig sein.

Wann und wie lange blüht die Sternwinde?

Das kommt sehr auf das Wetter an. Die Sternwinde braucht ein gewisses Quantum an warmen Sonnentagen. In kalten, nassen Sommern blüht die Spanische Flagge erst später. Rechnen Sie bei vorgezogenen Pflanzen frühestens ab Ende Juli mit ersten Blüten. Sie erscheinen an den langen Ranken und blühen dort von unten nach oben der Reihe nach auf.

Die Spanische Flagge wächst und blüht in einem warmen sonnigen Herbst bis zum ersten Frost.

Aufstrebende Ranken mit Blütenständen

Aufstrebende Ranken mit Blütenständen. Im späten oder frühen Sonnenlicht leuchten sie besonders schön.

Hilfe, meine Sternwinde blüht nicht. Warum und was hilft?

  • Wie bereits erwähnt, liebt die Sternwinde Wärme und Sonne. Nasskaltes Wetter mag sie nicht.
  • Sie braucht unbedingt einen sonnigen, geschützten, warmen Standort.
  • Zu viel Stickstoff regt das Blattwachstum an und verhindert Blüten. Düngen Sie bitte nicht mit Blaukorn / Grünkorn.
  • Entfernen Sie Unkraut aus dem Wurzelbereich.

Welche Schädlinge können auftreten?

  • Blattläuse, die normalerweise in einem vogelfreundlichen Garten nie zur Plage werden.
  • Spinnmilben. Besprühen Sie die Pflanze mit Wasser und wiederholen Sie dies mehrfach. Spinnmilben mögen keine Feuchtigkeit.

Sind Sternwinden bienenfreundlich?

Staubgefäße liegen vor der Blüte, gut erreichbar für Bienen

Die langen Staubgefäße liegen vor der Blüte, gut erreichbar für Bienen

Ja. Die Staubgefäße ragen weit aus den Blüten heraus und sind damit für Bienen einfach zu erreichen. In ihrer Heimat werden Sternwinden von dort lebenden Schmetterlingen bestäubt. Hierzulande klappt die Befruchtung der Blüten leider nur unzureichend. Was „taube“ Samen zur Folge haben kann.

Sind Sternwinden giftig?

Ja. Die Sternwinde gehört zu den Windengewächsen bot. Convolvulaceae, die alle giftig sind. Das gilt insbesondere für die großen Samen. Klären Sie diesbezüglich bitte Kinder auf!
Hautkontakt ist normalerweise kein Problem. Allergiker sollten Sternwinden jedoch immer nur mit Handschuhen pflegen. Sicher ist sicher.

Woher stammt die Spanische Flagge?

Nicht aus Spanien, sondern aus dem südwestlichen Mexico, so wie Dahlien oder diese sehenswerte Mexikanische Sonnenblume.

Hinweis: Es gibt auch einen Schmetterling namens Spanische Flagge / Russischer Bär, wissenschaftlich Euplagia quadripunctaria. Der auffallend bunte Falter in den Farben Schwarz, Weiß, Gelb und Rot trägt schwarzen Augenflecken auf den Hinterflügeln.

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Die Sternwinde, faszinierende Kletterpflanze für warme Sonnenplätze | Die Sternwinde, auch Spanische Flagge genannt, ist ein pompöser Blütenstar mit grandioser Fernwirkung. Tipps & Wissenswertes zur Aussaat, Standort, Pflege & Überwinterung.

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. In ihrem Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus vier Jahrzehnten, stellt Lieblingspflanzen und ihre Pflege vor, verrät die Lieblingsrezepte ihrer Familie und Rezepte aus ihrer Landküche und dazu lohnenswerte Gartengeräte, Koch - oder Gartenbücher vor.