Knollenbegonien sind wundervolle Balkon-, Ampel- und Kübelpflanzen. Sie bringen Farbe in den Schatten, blühen monatelang und sind dabei völlig unkompliziert. Was sie brauchen ist gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit und eine gute Versorgung mit Dünger. Das Einzige, was mich tatsächlich aus der Fassung bringt, ist ihre lange Entwicklungszeit und Blumenzwiebelhändler, die nicht liefern, wie bestellt und geplant. Seien Sie daher vorgewarnt und sorgen Sie rechtzeitig vor.
Wann werden Knollenbegonien gepflanzt?
Die meisten Knollenbegonien brauchen ziemlich viel Zeit, um zu wachsen und zum Blühen zu kommen. Schon Anfang Februar sollten die braunen Knollen in die Erde oder zumindest vorkeimen. Die hohle Seite der Knollen gehört dabei nach oben. Leider haben längst nicht alle Knollen eine deutliche Kuhle, so dass Sie raten müssen, wo oben und unten ist. Doch keine Sorge, sobald sich das erste Grün zeigt, wissen Sie Bescheid und können die Knolle immer noch richtig herum pflanzen.
Zur Not hilft auch die Kartoffelmethode: Knolle locker auf etwas Substrat (Sand, Torf, Blumenerde) setzen, täglich mit Wasser besprühen, einen Gefrierbeutel oder eine halbe PET-Flasche darüber stülpen, feucht halten, täglich einmal lüften und sobald sich ein Blättchen zeigt, in einen 12-er Topf mit guter Blumenerde pflanzen. Die Knolle wird sehr flach gepflanzt und kommt nur etwa 3 cm tief in die Erde. Halten Sie die Erde nach dem Pflanzen gleichmäßig feucht, aber nicht nass, und lassen Sie sie niemals austrocknen. Eine Daumenprobe vor dem Gießen bringt Sicherheit.
Warum Knollenbegonien schon im Herbst bestellen?
Normalerweise wäre es kein Problem, Knollenbegonien erst im Januar oder in der ersten Februarwoche zu bestellen. Aber kommt es so wie 2018, herrscht ausgerechnet dann starker Frost und die Händler können ihre lebende Ware für Wochen nicht versenden. Oder noch schlimmer: Sie haben ihre eigenen Knollenbegonien von den Züchtern noch gar nicht bekommen. Dann warten Sie wirklich wochenlang.
Viele Blumenzwiebelhändler verkaufen Reste von Knollenbegonien zu reduzierten Preisen noch bis in den späten Frühling. Meiner Erfahrung nach treiben die Knollen zwar auch noch im Mai, aber sie blühen dann leider sehr viel später. Vor Ende Juli brauchen Sie erst gar nicht mit Blüten zu rechnen.
Abgesehen davon haben Sie im Spätherbst bis Dezember, sobald die Kataloge der Garten- und Blumenhändler im Briefkasten liegen, die bessere Auswahl. Es lohnt sich, besonders schöne und neu gezüchtete Knollenbegonien auszuprobieren – und die gibt’s leider immer nur in begrenzter Stückzahl, also sputen Sie sich.
Achten Sie auf die Knollengröße. Je größer die Knolle, desto besser und kräftiger die spätere Pflanze. Beschweren Sie sich schriftlich beim Händler, wenn seine Knollen nicht halten, was er vorher versprochen hat oder auf der Packung steht. Verlangen Sie Ersatz für zu klein geratene Knollen. Alles andere hilft ja nichts.
Wie Sie Knollenbegonien pflegen und düngen.
Etwa 6 Wochen nachdem die Knollenbegonien ausgetrieben sind, beginnen Sie mit dem Düngen. Dazu gießen Sie alle 14 Tage mit einem handelsüblichen, flüssigen Blumendünger nach Packungsanleitung. Achten Sie darauf, dass keine Staunässe entsteht und lüften Sie regelmäßig, am besten täglich. Begonien brauchen auf der Fensterbank stets viel Licht, vertragen aber keine direkte Mittagssonne.
Tipp: Kürzen (pinzieren) Sie die Triebe mehrfach. So verzweigt sich die Pflanze, bleibt kompakt und wächst schön buschig. Dieser Tipp gilt quasi für alle jungen Sommerblumen.
Wann dürfen Begonien raus in Blumenkasten oder Ampel?
Nach den Eisheiligen, ab Mitte Mai dürfen die Knollenbegonien dann raus in die Sommerfrische. Ob Sie eine Blumenampel mit hängenden Begonien oder einen Balkonkasten mit stehenden bepflanzen, ist Geschmacksache. Bemessen Sie die Größe des Pflanzgefäßes lieber zu groß, als zu klein und mischen Sie das Substrat (sehr gute Blumenerde oder Geranienerde) mit Langzeitdünger. Erfahrungsgemäß hält dieser Düngevorrat bei Knollenbegonien tatsächlich eine ganze Saison. Falls nicht, zeigt die Kollenbegonie ihren Mangel mit Kümmerwuchs und Blühfaulheit an. Steuern Sie dann mit Flüssigdünger oder einer weiteren Gabe Langzeitdünger dagegen.
Binden Sie hohe Knollenbegonien gut an.
Manche Knollenbegonien werden richtig groß und bekommen durch ihre schweren Blüten leicht Übergewicht, kippen um und brechen dann ab. Binden Sie Ihre Pflanzen daher rechtzeig an dazwischen gesteckte Bambusstäbe. Abgebrochene Begonien treiben zwar auch im Spätsommer noch willig aus, aber ob die verbleibende Zeit noch zum Blühen reicht, steht in den Sternen.
Pflanzen Sie eine abgebrochene Begonie in einen einzelnen, nicht zu klein gewählten Blumentopf und stellen Sie diesen im Spätherbst einfach auf ein Fensterbrett im Haus. Die Knollenbegonie blüht auch im Haus wochenlang.
Wie und wo überwintern Knollenbegonien?
Sie möchten sich im nächsten Jahr wieder an ihren schönen, blühwilligen Knollenbegonien erfreuen? Nichts leichter als das: Ähnlich wie Dahlien überwintern Knollenbegonien ganz einfach als Knolle. Wichtig ist nur, das Speicherorgan rechtzeitig aus der Erde zu holen. Warten Sie dafür nicht bis zum Frost, sondern schneiden sie die Begonie schon früher ab. Sobald es draußen richtig herbstlich wird und die Temperaturen dauerhaft unter 10°C fallen, ist der richtige Zeitpunkt zum Einlagern der Knollen gekommen.
Schneiden Sie dazu die Begonie etwa drei Zentimeter oberhalb der Knolle ab, entfernen Sie alle oberirdischen Pflanzenteile, graben Sie das Speicherorgan vorsichtig aus ihrem Topf, entfernen Sie auch die Wurzeln und die anhaftende Erde. Lagern Sie die Knollen anschließend wie Dahlienknollen frostfrei in einem dunklen, kalten Raum auf einer Lage Stroh, Sägespäne, Holzwolle oder trockener Erde. Oder Sie legen die Knollen in ein Zwiebelsäckchen und hängen ihn luftig auf.
Weitere Blumenbilder mit Sommerblumen
Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.