Die Madagaskarpalme, auch Palmenkaktus oder Dickfuß genannt, bot. Pachypodium lamerei, ist zwar keine Palme, sondern eine Sukkulente, aber als solche macht sie sehr viel her. Ein dicker, mit Dornen besetzter Stamm, der in Wahrheit ein perfekter Wasserspeicher ist und dazu ein Schopf grüner, lanzettförmiger Blätter on top. Jungpflanzen tragen diese Blätter auch noch am Stamm entlang, später nur noch oben herum.
Tipp: Kaufen Sie sich gerne für kleines Geld eine Babypflanze, wie sie in Gartencentern oder gar im Baumarkt oft angeboten werden. Die niedliche Jungpflanze gewinnt rasant an Größe und Statur und diesem Wachsen können sie auch zuhause zusehen: Einfach in einen etwas größeren Blumentopf in passendes Substrat umtopfen, auf ein sonniges Fensterbrett stellen und los geht’s.
Welches Substrat ist richtig?
Gute Pflege fängt beim Substrat an, also bei der Erde, in der die Zimmerpflanze getopft wird. Möglich sind entweder kiesige Kakteenerde oder Sie mischen Blumenerde mit Sand und Tongranulat zu gleichen Teilen. Das Substrat sollte auf jeden Fall luftig sein.
Meiner Erfahrung nach funktioniert die Kultur in reinem Tongranulat (Seramis) oder in mineralischen Substrat wie Lechuza Pon mindestens ebenso gut.
Madagaskarpalme gießen
Pachypodium ist eine Sukkulente mit eingebauten Speicherorganen. Sie speichert Wasser im Stamm und in den Wurzeln und muss entsprechend nur selten gegossen werden.
- Warten Sie daher mit dem nächsten Gießen, bis das Substrat gut durchgetrocknet ist.
- Wenn Sie einen Wasserstandsanzeiger und einen Blumentopf von Lechuza oder einen Feuchtigkeitsfühler (Seramis) verwenden, warten Sie mit dem nächsten Gießen einige Tage nachdem der Anzeiger wieder ganz unten bzw. rot ist.
- Zu viel Wasser kann zu Wurzelfäule führen!
- Gießen Sie am besten nur mit Regenwasser oder zur Not mit abgestandenen Wasser in Zimmertemperatur.
Palmenkaktus düngen: wann und womit?
Im ersten Jahr nach dem Umtopfen in frisches Substrat braucht die Madagaskarpalme keinen zusätzlichen Dünger, es sei denn, sie steht in Tongranulat (ohne Düngerzusatz).
Während der Wachstumsperiode zwischen März und Ende August düngen Sie etwa alle zwei Wochen sparsam mit einem Kakteendünger. Handelsüblicher flüssiger Grünpflanzendünger oder Langzeit-Düngestäbchen funktionieren ebenfalls. Beachten Sie die Angaben zur Dosis auf der Verpackung.
Düngen Sie stets sparsam, sonst wächst ihnen der Palmenkaktus bald über den Kopf.
Wie schnell wächst die Madagaskarpalme?
Sehr schnell. In einem Jahr kann sie selbst auf dem Fensterbrett 30 – 40 Zentimeter zulegen.
Pachypodium lamerei: welcher Standort?
Warm und sonnig. Die Sukkulente ist eine hervorragende Zimmerpflanze für ein sonniges Fensterbrett und kann das ganze Jahr über im warmen Wohnzimmer stehen. Ihre Wunschtemperatur liegt zwischen 18° und 30°C. Trockene Heizungsluft ist kein Problem. Nur kälter als 15° C mag die Pflanze nicht.
Nach den Eisheiligen kann man sie auch sehr gut raus in die Sommerfrische bringen. Ein warmer, sonniger bis halbschattiger Platz unter Dach ist ideal dafür. Wichtig ist, die Pflanze anfangs vorsichtig an volles Sonnenlicht zu gewöhnen, damit sie keinen Sonnenbrand bekommt.
Palmenkaktus umtopfen, wann und wie?
Etwa alle zwei Jahre braucht die Madagaskarpalme einen neuen Topf und frisches Substrat. Im Frühling zu Beginn der Vegetationsperiode im März / April ist dafür die beste Zeit.
- Der neue Blumentopf sollte etwa 2 cm größer als der alte sein.
- Vorsicht Dornen, tragen Sie beim Umtopfen Gartenhandschuhe!
- Umwickeln Sie den Stamm zunächst mit einem mehrlagigen „Schal“ aus Zeitungspapier, damit Sie den Dickfuß gefahrlos aus dem Topf nehmen können.
- Schütteln Sie das alte Substrat gründlich ab oder spülen Sie es in einem Eimer mit Wasser ab.
- Füllen Sie zunächst eine dicke Drainageschicht aus Kies, Tongranulat oder Blähton unten in den Topf.
- Setzen Sie die Pflanze hinein und füllen Sie rundherum mit Substrat Ihrer Wahl auf. Jetzt noch vorsichtig angießen, damit das Substrat auch zwischen die Wurzeln rutscht und fertig.
Wann blüht die Madagaskarpalme?
Nur eine erwachsene und mindestens ein Meter große Pflanze blüht – irgendwann. Aber erst nach vielen Jahren.
Die Blüten sind weiß mit einem gelben Schlund und duften angenehm.
In freier Natur entstehen aus befruchteten Blüten auch Früchte, auf dem Fensterbrett leider nicht.
Wie wird der Palmenkaktus vermehrt?
Durch Samen, die Sie ab und zu im Fachhandel für exotische Pflanzen kaufen können.
Durch Ableger / Stecklinge. Bei älteren Pflanzen entstehen manchmal Seitentriebe, die Sie vorsichtig von der Mutterpflanze abtrennen und in Anzuchterde stecken können. Am leichtesten gelingen Stecklinge, wenn Sie in einer halb durchsichtigen Box kultiviert werden. Tägliches Lüften ist wichtig, damit nichts schimmelt.
Was tun mit einer zu groß gewordenen Madagaskarpalme?
Spätestens wenn die Zimmerdecke erreicht ist, und kein Platz im Wintergarten in Aussicht ist, ist Zeit für einen Neuanfang: Schneiden Sie beherzt den oberen Teil ab, lassen Sie den Kopfsteckling 2 Tage trocknen und setzen Sie ihn dann in einen Topf mit Anzuchterde. Angießen, Substrat leicht feucht halten und abwarten.
Hilfreich beim Bewurzeln auch hier wieder eine halbdurchsichtige Aufbewahrungsbox mit Deckel. Sobald sich oben frisches Grün zeigt, hat der Steckling Wurzeln geschlagen.
Welche Krankheiten oder Schädlinge können auftreten?
- Schildläuse. Tunken Sie Wattestäbchen in Alkohol und nehmen Sie die Schildläuse einzeln von der Pflanze. Verwenden Sie KEIN Neem-Öl oder andere Ölhaltige Pflanzenschutzmittel. Die Pflanze reagiert empfindlich auf diese.
- Spinnmilben treten im Winter gerne bei sehr trockener Heizungsluft auf. Vorbeugend wirken aufgestellte Wasserschalen neben der Zimmerpflanze. Bei Befall stellen Sie die Sukkulente komplett in einen Kunststoffbeutel, sprühen Sie mit Wasser ein, verschließen den Beutel und warten ein paar Tage. Zwischendurch kurz lüften. Nach etwa einer Woche sollten alles Spinnmilben verschwunden sein.
- Schwarze Blätter oder braune Blattspitzen: Die Zimmerpflanze steht vermutlich zu nass und/oder zu kalt. Gießen Sie vier bis sechs Wochen überhaupt nicht und warten Sie ab. Es wachsen neue Blätter und mit Glück erholt sich die Sukkulente zusehend.
Kaktuspalme Pachypodium lamerei verliert Blätter. Was tun?
- Keine Panik! Es ist völlig normal, dass die Pflanze im Herbst bzw. Winter Blätter verliert. Sie muss schließlich mit weniger Licht als im Sommer auskommen. Sobald die Lichtmenge wieder ausreichend ist, wachsen neue Blätter.
- Schwarze Blätter oder schwarze Blattspitzen weisen dagegen auf Pflegefehler wie zu viel gießen und / oder kaltes Leitungswasser.
Abhilfe: Halten Sie sich einige Zeit mit dem Gießen zurück, insbesondere in den Wintermonaten und düngen Sie nur zwischen März und Ende August – aber bitte nur sparsam.
Ist die Madagaskarpalme giftig?
Ja. Pachypodium lamerei gehört zu den Hundsgiftgewächsen (Apocynaceae), wie der beliebte Oleander. Der im Stamm und in den Blättern enthaltene Milchsaft ist hochgiftig. Vermeiden Sie Hautkontakt und tragen Sie Handschuhe beim Hantieren oder Umtopfen.
Hundsgiftgewächse sind auch für Tiere giftig.
Woher stammt die Madagaskarpalme?
Pachypodium lameri / Dickfuß stammt aus dem subtropischen Afrika und ist tatsächlich in Zentral-Madagaskar heimisch. In freier Natur wird der Baum über 6-8 Meter hoch bei einem Stammdurchmesser von einem Meter.
Die Madagaskarpalme ich in ihrer Heimat streng geschützt und unterliegt dem Washingtoner Artenschutzabkommen.
Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.