Spätestens seit die Präriekerze Gaura lindheimerii 2007 zur Balkonpflanze des Jahres gekürt worden ist, kennt und schätzt sie jeder Gartenfreund. Sie wird auch Präriekerze genannt und blüht unermüdlich den ganzen Sommer über bis zum ersten Frost. Ihre langen fiedrigen Blütenstände, die ständig in Bewegung sind, bringt sie Leichtigkeit und Verspieltheit ins Blumenbeet.
Präriekerze Gaura lindheimeri ist eine richtig tolle Staude. Auch weil sie so gut wie keine Pflege braucht. Sie gehört zur Familie der Nachtkerzengewächse und kommt ursprünglich aus der Grenzregion zwischen Mexiko und den USA, verträgt also Hitze und Trockenheit gleichermaßen gut. Somit passt Gaura prächtig ins Steppenbeet – aber auch an exponierte Stellen im Garten, die schnell austrocknen.
Selbst ein Leben im Betonpflanzstein oder in Pflasterfugen macht ihr nichts aus. Je freier sie im Garten wächst, desto besser kann sie sich entfalten und desto schöner wirkt sie.
Inhaltsverzeichnis
Keine Pflege nötig
Gaura ist von Natur aus absolut pflegeleicht. Wo sie sich von alleine niedergelassen hat, wächst sie ohne zusätzliche Wassergaben und ohne Dünger. Im Gegenteil: Dünger und Wasser machen ihre Stiele weich und forcieren Schimmelbildung. Beides muss nicht sein. Selbst eine Prachtkerze im Pflanzkübel oder Blumenkasten mag keine zusätzliche Düngergaben und Wasser nur als Regen.
Im Spätherbst schneiden Sie die Triebe bodentief ab und schicken damit die Staude in den Winterschlaf. Mehr Pflege ist nicht vonnöten.

Katzenminze und Gaura lindheimerii teilen sich eine selbst gewählte schmale Pflasterfuge
Präriekerze Gaura lindheimerii erhält sich durch Selbstaussaat im Garten
Leider ist die Präriekerze nicht sehr leidensfähig was Nässe und Kälte angeht. Die Sonnenkinder mögen unsere Winter nicht. Doch mit etwas Glück hält sich der Schmerz über den Verlust in Grenzen. Spätestens ab Mitte Mai erscheinen nämlich rund um den alten Standort lauter „Kinder“ der Prachtkerze. Sprich Sämlinge, die zunächst einmal recht unauffällig sind und schnell für Unkraut gehalten werden. Aufgepasst! Achten Sie auf Sämlinge mit länglichen mattgrünen Blättern, mit rotbraunen und unregelmäßig verteilten Flecken, einem rotbraunen Wurzelhals und langen Pfahlwurzeln.

3 Sämlinge der Prachtkerze, Gaura Lindheimerii. Der Mittlere wuchs zwischen zwei Granitsteinen und musste sich seinen Weg ans Licht und in die Freiheit erst suchen. Daher der lange, krumme, verlängerte Wurzelhals. Das Leben einer Prachtkerze ist manchmal mühsam.
Meist finden Sie mehr Sämlinge, als Sie an einer Stelle nutzen möchten. Nehmen Sie dann einen langen Wurzelstecher, graben Sie damit den Sämling vorsichtig aus und setzen Sie ihn an eine andere Stelle im Garten. Jetzt nur noch angießen und abwarten. Es dauert nicht lange und der Gaura-Sämling entwickelt sich zu einer schönen Pflanze. Hilfreich ist es, den Sämling zu pinzieren. Dann wächst und entwickelt sich die Pflanze schön buschig.

Weiße Blüten der Gaura Linheimerii, Prachtkerze
Verschenken Sie Freude mit jungen Präriekerzen.
Die Prärietkerze ist ein Dauerblüher, und das weckt natürlich auch die Neugierde der Nachbarn. Sorgen Sie daher vor: Setzen Sie überschüssige Sämlinge in kleine Töpfe, pinzieren Sie den Haupttrieb und wenn dann die lieben Nachbarn wieder staunend vor ihrem Gartenzaun stehen, überreichen Sie einfach eine junge Prachtkerze Gaura lindheimerii.
Die Prachtkerze eignet sich auch für den Vasenschnitt
Die langen Blütenstiele der Prachtkerze eignen sich auch zum Füllen bunter Blumensträuße. Jede einzelne Blüte öffnet sich zwar nur für einen Tag, aber an einem einzigen Stängel sitzen eng aneinander unzählige Knospen. Sie blühen tatsächlich nacheinander auf und schenken jedem Blumenstrauß Fülle und Leichtigkeit.
Einen Nachteil hat Gaura dann doch: Sie lässt sich sehr schlecht fotografieren. Stillhalten ist nicht ihr Ding.