Gute Zäune machen gute Nachbarn. Gut und schön, aber einen neuen Zaun zu kaufen, ist noch lange keine Lösung für Hausbesitzerinnen ohne handwerkliches Geschick, Kraft und Zeit. Mein Landschaftsgärtner hat vor gut 20 Jahren eine Gartenmauer entlang der Grenze zur Straße gesetzt und damit mein Grundstück am Südhang eingefriedet. Die Nachbarn rechts und links wollten dagegen jeweils einen eigenen Maschendrahtzaun. Nicht schön, war aber 2000 noch üblich und preiswert. Die einfachen Zäune tun bis heute was sie sollen: sie halten Leute ein wenig auf Distanz. Mehr aber auch nicht. Katzen scheren sich nicht um Grundstücksgrenzen.
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Wer baut Zäune und Tore?
Baumärkte und einige Onlinehändler verkaufen Zäune, Zaunpfosten und Zubehör. Alles andere müssen Sie selbst übernehmen. Dazu gehört Ausmessen, Graben, Zementieren, Ausrichten und ggf. auch Spannen … ein Kraftakt, den ich selbst sicher nicht leisten kann. Muss ich auch nicht, denn schließlich gibt es ausgewiesene Experten für Zäune – sogar online.
Klassischer Holzzaun mit Pfosten und Latten hält Hunde vom Betreten des Grundstücks ab, braucht aber regelmäßig einen neuen Anstrich. Passt gut aufs Land und ins Dorfbild.
Tipp: Sparen Sie beim Zaunbau nicht am falschen Ende und überschätzen Sie nicht Ihre Kräfte und Möglichkeiten. Auch wer handwerklich geschickt ist, kann beim Setzen eines modernen Zaunes schnell an seine Grenzen kommen. Egal ob „einfache Montage“ bei den Zaunelementen steht oder nicht: Alleine ein einzelnes Segment zu tragen ist eine Herausforderung. Ganz zu schweigen vom lotgerechten Betonieren der Pfosten.
Zaunbau gehört deswegen zu Recht in die Hände professioneller Handwerker, allen voran gelernte Landschaftsgärtner. Der Haken daran ist nur, dass Landschaftsgärtner gesucht und das ganze Jahr über viel beschäftigt sind. Es gehört schon eine ordentliche Portion Glück dazu, in der Nähe einen Fachbetrieb für Landschaftsbau zu finden. Vitamin B und Empfehlungen können eine gute Hilfe sein.
Fragen Sie einen Nachbarn, der einen ordentlich gesetzten Zaun rund ums Grundstück hat, wer diesen montiert hat.
Staketenzaun aus unbehandelten Holz vor einer Buchenhecke. Diese urigen Zäune liegen derzeit im Trend, vermutlich weil auch Laien sie errichten können. Naturbelassene, krumme und schiefe Hölzer sind bei Staketenzäunen das gewählte Programm.
Metallbauer, die auch Schmuckzäune oder kunstvoll geschmiedete Tore und Zäune herstellen, montieren ihre Werkestücke in der Regel auch selbst. Das gehört, zumindest hier auf dem Land, zur deren Aufgaben. Schließlich muss das dazu gehörende Tor nicht nur stabil sein, sondern sich auch problemlos öffnen und schließen lassen. Dafür sorgt ein guter Metallbauer.
Ein kunstvoll geschmiedeter Zaun hält Jahrzehnte und ist immer wieder schön anzusehen.
Schön, pflegeleicht und lange haltbar. Welcher Zaun passt wohin?
Ich bin meinem Landschaftsgärtner noch heute sehr dankbar, dass er mir einen eigenen Zaun erspart hat. Denn während ich mich leidenschaftlich gerne mit den Pflanzen meines Blumengartens entlang der Gartenmauer beschäftige, streicht der Nachbar von gegenüber regelmäßig seinen Holzlattenzaun. Dieses Jahr hat er dazu sogar alle Latten abgeschraubt, gestrichen und anschließend wieder montiert. Was für ein Aufwand, besser gesagt Strafarbeit für Rentner.
Andere in der Siedlung haben ihre alten Holzzäune längst durch moderne Metallzäune ersetzt. Holzzäune werden mit der Zeit morsch, Doppelstabmattenzäune halten dagegen eine halbe Ewigkeit. Pflege benötigen sie hin und wieder trotzdem.
Doppelstabmattenzaun entlang der Straße hält ungebetene Besucher und Hunde ab. Die gemischte Blütenhecke dahinter sorgt bald für Sichtschutz und ist gut für die Natur.
Ein Nachbar weiter unten in der Siedlung hat allerdings seine Thujahecke gerodet (gute Idee!) und durch einen, mit Schotter gefüllten, Gabionenzaun ersetzt. Wenn Sie mich fragen: Jetzt wohnt die Familie hinter einer zwei Meter hohen Gefängnismauer. Denn zwischen Gabionen und Haus liegen kaum drei Meter. Schöner als eine Thujahecke sind hohe Gabionenzäune meiner Meinung nach leider auch nicht.
Tipp: Wenn schon Gabionen, dann bitte mit ordentlich Abstand zum Haus, maximal 1,20 m hoch und mit Abstand zwischen den einzelnen Segmenten. Begrünen Sie Gabionen mit Kletterpflanzen wie der Jungfernrebe, Clematis oder einer Akebie. Alternativ können Sie auch Stauden und Gehölze dazwischen setzen. So integrieren Sie einen Gabionenzaun nahtlos in den Garten und schaffen darüber hinaus Eidechsen ein trockenes, geschütztes Zuhause.
Mit Abstand und mit dazwischen gesetzten Stauden und Gehölzen integrieren sich Gabionen in den Garten.
Wie hoch darf ein Zaun sein?
Fragen Sie das Ordnungsamt Ihrer Gemeinde und/oder schauen Sie in die Bauordnung Ihrer Siedlung. Bei uns dürfen Zäune zwischen zwei Häusern maximal 1,20 m hoch sein, zur Straße nur 1,50 m. Andere Gemeinden haben andere Spielregeln.
