Erst Büsche weg, dann neue Rosen pflanzen

Was für eine Plackerei. Vier Hibisken zu roden, noch dazu an einem Südhang, ist eine Strafarbeit. Doch jetzt ist es endlich geschafft. Die alten Büsche sind raus und das schmale Beet kann für die neuen Rosen vorbereitet werden. Eine gute Gelegenheit, die Rasenkante neu abzustechen und den ein oder anderen Löwenzahn tiefgründig auszugraben. Dort wo die Hibisken gestanden sind, tausche ich großzügig die Erde aus. Hibisken sind nämlich Rosengewächse und wo sie gestanden sind, wachsen neue Rosen nicht gut.

Als hätte der Rosenzüchter es geahnt, kommen meine bestellten Rosen just in time. Die Reihe beginnt mit Mary Rose. Danach kommt James Galway. Eben jener, der am Obelisken bislang eine traurige Figur macht und offensichtlich dort fehl am Platz ist. Jetzt bekommt der Gute am Südhang eine zweite Chance.

Von Gertude Jekyll, die nächste Rose im Bunde, habe ich bislang viele unterschiedliche Meinungen gehört. Manche sagen, sie sei sparrig, hätte aber wunderschöne pinke Blüten. Andere sagen, mit einer starken Hand und einer scharfen Schere hält Gertrude Jekyll was der Rosenzüchter verspricht. Nun, ich werde es sehen, ob ihr mein Südhang gefällt. Ganz oben endet die Rosenreihe mit einer Rosendorf Steinfurth 04. Ein kleiner Rambler. Fast stachellos, langsam wachsend. Mein Plan: Ich möchte die biegsamen Zweige oben am Hang entlang der Stützmauer zu führen. Ob das gelingt, wird sich zeigen.

Zu den Füßen der neuen Rosen gesellen sich Salbei in Weiß und Blau, Lavendel und Katzenminze. Noch ist von der ganzen Pracht wenig zu sehen. Ein paar nackte Rosentriebe und ganz zartes Grün von den Stauden. Doch ich bin mir sicher, es dauert nicht lange bis das neue Rosenbeet jeden Besucher in voller Pracht empfängt.

Rosen pflanzen und später bei Bedarf Rosen versetzen

Mein Fazit fünf Jahre später: Rambler Rosendorf Steinfurth ist schon zwei Jahre später erfroren und kam zuvor leider kaum in die Gänge. Rose Mary Rose mochte den Platz in der prallen  Mittagssonne nicht und wanderte zwei Jahre später ins Westbeet und fühlt sich dort inzwischen sichtlich wohl. Getrude Jekyll ist inzwischen eine überaus prächtige Kletterrose und belegt einen Obelisken und ein breites Rankgerüst daneben mit vielen Blüten. Ihr Platzanspruch ist so enorm, dass James Galway weichen musste. Der Ärmste. Immerhin steht der erste James am Obelisken im Westbeet ganz hervorragend da.

Was für ein Glück, dass sich junge Rosen so leicht versetzen lassen, wie Stauden. Gewusst wie.

 

Getrude Jekyll blüht überreich

Gertrude Jekyll sichert die Grenzverlauf am Sonnenhang

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.