Was ist Schneestolz?

Schneestolz ist eine kleine Zwiebelblume, die bereits im Vorfrühling blüht. Sie wird auch Schneeglanz oder Sternhyazinthe genannt und botanisch Chionodoxa. Der Name Chionodoxa kommt aus dem Altgriechischem, „Chion“ bedeutet Schnee und „doxa“ Ehre, Glanz und Stolz. Sehr treffend für eine winzige Blume, die dem Frühling alle Ehre macht und einen rosaroten, weißen oder himmelblauen Blütenteppich für hungrige Insekten auslegt – und für wintermüde Augen.

Sind Schneestolz, Schneeglanz und Sternhyazinthen dieselben Pflanzen?

Ja. Im Handel sind derzeit sieben Arten: Ch. forbesii (rosa, weiß, blau), Ch. luciliae (rosa, weiß, blau) sowie Ch. sardensis mit enzienblauen Blüten. Letzterer ist durch seine hohen rot-grünen Stiele und durch den kräftigen Austrieb besonders markant. Ch. sardensis wird etwa 20 cm hoch und heißt folgerichtig Große Sternhyazinthe.

Rosa Schneestolz, Schneeglanz, Chionodoxa forbesii, Schneeglanz, Pink Giant

Ch. forbesii ‚Pink Giant‘

Wie sehen Sternhyazinthen aus?

Aus jeder haselnussgroßen Zwiebel entspringen zwei bis vier grundständige, aufrecht wachsende, mattgrüne, längliche, gebänderte Blätter sowie zwei bis zehn Blütenstiele mit kleinen sternförmigen Blüten in Rosa, Weiß oder Blau. Junge Zwiebeln blühen weniger reich, ältere Pflanzen setzen mehr Blütenstiele und Blüten an.

Sternhyazinthen werden etwa 12 bis 20 cm hoch.

Kräftiger Austrieb Ch. sardenis mit rot-braunem Blütenstiel

Kräftiger Austrieb Ch. sardenis mit rot-braunem Blütenstiel

 

Wann ist Blütezeit?

Im Vorfrühling, also ab März bis April

Welche Pflanzpartner bieten sich an?

Schneestolz zu Füßen von rosa Hyazinthen

Schneeglanz zu Füßen von rosa Hyazinthen

Zeitgleich blühen frühe botanischen Narzissen, Schneeglöckchen, Scillas (die anderen Blausternchen), Hyazinthen, Märzbecher, Sommerknotenblume, Küchenschelle, Wildtulpen, Lerchensporn und andere Frühblühern.

Wie werden Chionodoxa gepflegt?

Gar nicht. Setzen Sie im Herbst Chianodoxa-Zwiebeln etwa 5 bis 10 cm tief in die Erde und warten sie ab. Sie können die etwa 2,5 cm großen Zwiebelchen in kleine Tuffs setzen, oder einzeln zwischen später austreibenden Stauden. Je mehr, desto besser und hübscher.

Ch. forbesii 'Blue Giant' – Schneeglanz, Schneestolz, Sternhyazinthe

Ch. forbesii ‚Blue Giant‘

Lassen Sie die Frühblüher nach der Blüte einfach in Ruhe verwelken. Das Laub ist so klein und stört nicht weiter. Benachbarte Stauden „verschlucken“ es geschickt.

Welcher Standort und welcher Boden eignet sich?

Wie alle früh blühenden Zwiebelgewächse bevorzugen alle Sternhyazinthen einen sonnigen bis halbschattigen Standort.
Der Boden sollte durchlässig, ohne Staunässe sein. Jeder normale Gartenboden eignet sich.
Ideal ist ein Standort am Gehölzrand, auf Baumscheiben oder in einem Steingarten. Am besten dort, wo Chionodoxa ungestört verwildern darf.

Schneestolz, Schneeglanz, Sternhyazinthen, wie vermehren?

Durch Selbstaussaat und Tochterzwiebeln.

Junge Ch. forbesii 'Pink Giant' – Schneeglanz, Schneestolz, Sternhyazinthe

‚Pink Giant‘

Die Frühblüher vermehren sich gut und gerne durch Selbstaussaat. Dabei eilen ihnen Ameisen zu Hilfe. Angelockt durch einen proteinreichen Anhängsel des Samens tragen sie ihn in ihr Nest, verspeisen das Anhängsel und übrig bleibt der Samen. Er liegt dann bereits in lockerer Erde und in optimaler Tiefe. Sehr praktisch. Botaniker nennen diesen Vorgang Myrmekochorie.

Sämlinge blühen bereits im zweiten Jahr. Zwar noch nicht üppig und blütenreich, aber dennoch hübsch und immer eine Bereicherung für jeden Garten.

Die Frühblüher verwildern gerne, werden dabei aber nicht lästig.

Rosa Schneeglanz 'Pink Giant'

‚Pink Giant‘, Jungpflanze mit zwei Sternblüten

Woher stammen Chionodoxa?

Ursprünglich kommen diese hübschen Frühblüher aus den Bergregionen Anatoliens. Dort blühen die Winzlinge auf 1600 bis 2000 Metern Höhe direkt nach der Schneeschmelze – manchmal sogar mitten im Schnee. Auch auf Kreta und Zypern sind sie heimisch.

Schneestolz, Schneeglanz und Sternhyazinthen | Ehre, Glanz und Ruhm für eine winzige Frühlingsblume. Schon ab März rettet sie Bienen und erfreut die Herzen aller wintermüden Blumen- und Naturfreunde.

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. In ihrem Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus vier Jahrzehnten, stellt Lieblingspflanzen und ihre Pflege vor, verrät die Lieblingsrezepte ihrer Familie und Rezepte aus ihrer Landküche und dazu lohnenswerte Gartengeräte, Koch - oder Gartenbücher vor.