Blutweiderich ist absolut pflegeleicht, solange er feucht genug und sonnig steht. Stimmt der Standort, werden Sie mit leuchtend pinken langen Blütenrispen belohnt. Schmetterlinge und Wildbienen lieben die wilde Prachtstaude obendrein. Damit ist Blutweiderich eine ideale Staude für den naturnahen Garten.

Eine Wildstaude für naturnahe Gärten

Blutweiderich, bot. Lythrum salicari, ist eine auffallend schöne, bis zu 2 m hohe Wildstaude, die im Hochsommer purpur-violett blüht. In freier Natur wächst sie an Teichrändern und Böschungen, auf Feuchtwiesen, in und an Drainagegräben und ist, sobald sie blüht, schon von weitem zu erkennen.

Auffallend sind der aufrechte Wuchs, ährenartige Blüten sowie mehrkantige, behaarte Stängel.

Gut sortierte Staudengärtnereien führen inzwischen gartenwürdige und gut standfeste Sorten wie Blush (70 cm), Robert (bis 80 cm), Stichflamme (bis 120 cm) oder Feuerkerze (bis 150 cm). Sie müssen also keinen Blutweiderich mühsam in freier Natur ausgraben, sondern können ihn ganz bequem kaufen und in den eigenen Garten pflanzen. Gut so. Denn Blutweiderich wurzelt tief und stark.

Blutweiderich pflegen: Worauf kommt es an?

Die Staude ist zwar sehr genügsam, braucht aber einen nährstoffreichen, feuchten Boden, um sich zu voller Pracht und Schönheit zu entwickeln. Wenn vorhanden, geben sie ihr im zeitigen Frühjahr eine Schaufel voll Kompost. Ersatzweise geht auch eine Handvoll organisch-mineralischer Volldünger. Mehr Pflege ist nicht vonnöten.

Wie und wann wird die Staude geschnitten?

Darüber scheiden sich die Geister. Der Naturgärtner schneidet seine Pflanze erst im Frühling zurück, damit Insekten in und an den Stängeln sicher überwintern können.
Andere schneiden die Staude bereits im Spätherbst zurück. Für die Pflanze selbst macht es keinen Unterschied, ob sie früh oder spät im Jahr geschnitten wird, denn im Winter stirbt das Oberirdische ohnehin komplett ab. Blutweiderich treibt im Frühling, etwa im April, wieder aus.

So verlängern Sie ganz einfach die Blütezeit.

Blutweiderich blüht normalerweise von Juni bis September.
Wenn Sie jedoch laufend Verblühtes abschneiden, blüht die Pflanze sehr viel länger. Das klappt einwandfrei, so wie bei sehr vielen einjährigen Sommerblumen auch. Sobald die Pflanze jedoch Samen ansetzt, hört sie auf zu blühen. Denken Sie daran und greifen Sie einmal wöchentlich zur Schere und schneiden verwelkte Blüten ab.

Ist Blutweiderich eine Insektenweide?

Ja! Blutweiderich lockt viele Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge an. Er ist beliebte Futterpflanze für Zitronenfalter, Garten-Bläuling und Weißlinge.

Welcher Standort ist richtig?

Blutweiderich mag feuchten, sogar nassen Lehmboden, am liebsten in voller Sonne. Mit lichten Halbschatten kommt er aber auch zurecht, blüht dort aber nicht ganz so prächtig.

Die robuste Gartenstaude ist ideal für den Standort Teichrand oder Sumpfbeet, wobei dieses auch in einer Mörtelwanne, einer alten Tiertränke oder in einem flachen Weinfass liegen kann. Sogar ein normales Beet geht, sofern der Boden lehmig ist und Feuchtigkeit lange hält.

Wechselnde Wasserstände bis 5 Zentimeter Höhe werden sehr gut toleriert.

Ist Blutweiderich winterhart?

Ja. Die Staude hält hiesige Winter und selbst extrem starke Fröste problemlos aus – auch im Pflanzkübel.

Ist Lythrum salicari giftig?

Nein. Im Gegenteil, sie ist eine Heilpflanze mit antibakterieller, adstringierender, blutstillender Wirkung. Ihre Wirkstoffe sollen auch den Blutzucker senken. Aber wenn Sie krank sind, gehen Sie besser zum Arzt, als an der Pflanze zu knabbern oder Tee daraus zu kochen. Überlassen Sie die Herstellung wirksamer Medizin besser den Experten.

Wie wird Blutweiderich vermehrt?

Entweder durch Samen, die reichlich im Spätsommer entlang der Blütenstängel sitzen. Oder durch Teilen des Wurzelstocks.

Blutweiderich vermehrt sich selbst sehr gut und erobert rasch neues Terrain – wenn man ihn lässt. Im Gegensatz dazu kann das Ausgraben seines Wurzelstocks echte Knochenarbeit sein. Je nach Standort und eigener Kraft.

Teilen Sie bei Bedarf den Wurzelstock am besten im Frühjahr, sobald die Pflanze austreibt.

Welche Schädlinge oder Krankheiten können auftreten?

Zum Glück verschmähen Schnecken diese schöne Prachtstaude, was vermutlich den Gerbstoffen und ätherischen Ölen der Pflanze geschuldet ist.

In sehr nassen Jahren oder an einem schlechten Standort, kann allerdings die Blattfleckenkrankheit zu einem Problem werden. Schneiden Sie kranke Blätter ab. Sie erkennen diese an dunklen, schwarzen Flecken, die im weiteren Verlauf der Krankheit braun werden und verwelken. Wenn eine Pflanze stark erkrankt ist, entfernen Sie sie, bevor die Blattkrankheit weitere Pflanzen befällt.

Lesetipp: Blutweiderich ist unfreiwilliger Held / Entführungsopfer im Kinderbuch „Lilous Wundergarten„, bei dem es u. a. um Pflanzen mit Zauberkräften geht. Nebenan im Schwesterblog „Blumenbilder.org“ erfahren Sie noch mehr über dieses zauberhafte Kinderbuch für Kinder ab acht.

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.