Trompeten-Lilien verschaffen sich mit Pauken und Trompeten Respekt und Aufmerksamkeit im Sommergarten. Sie sind echte Hingucker: Auf hohen Blumenstielen präsentieren sie große Blüten im schönsten Sonnengelb oder Orange. Wer Lilien mag, wird Trompeten-Lilien lieben, ganz anders als die gehassten roten Lilienhähnchen. Sie lassen Trompetenlilien zumeist links liegen. Was für ein Glück für Lilienliebhaber wie Sie und mich.

Pures Gold im Blumengarten | Video

Warum brauchen Trompeten-Lilien Abstand?

Wie alle Lilien, so ist auch die Trompetenlilie schwierig im gemischten Staudenbeet unterzubringen. Sie brauchen unten herum zwar nicht viel Platz, doch tut ihnen gebührender Abstand zu Prachtstauden und Rosen sichtlich gut. Zu nahe an der Terrasse und Ihrer Nase sollten Lilien auch nicht stehen, da ihr Geruch oft ziemlich streng und fast schon aufdringlich ist. Im Zweifel passen Trompeten-Lilien (und andere Lilien) jedoch hervorragend in mindestens 30 Zentimeter große Kübel. Wenn sie dann blühen, kann man immer noch entscheiden, wo im Garten und mit welchen Partnern sie am besten gefällt.

Gelbe Trompeten-Lilie 'Golden Splendour' trägt jedes Jahr mehr Blüten

Gelbe Trompeten-Lilie ‚Golden Splendour‘ trägt jedes Jahr mehr Blüten

Standort und Boden

Sonnig bis halbschattig. Ein sonniger Standort wird schnell zu trocken, deswegen bevorzuge ich für alle Lilien ein halbschattiges Beet.
Der Boden sollte fruchtbar, nährstoffreich, humusreich und gut drainiert sein. Staunässe wird nicht vertragen.

Pflanzzeit

Setzen Sie alle Lilien, sobald Sie die Zwiebeln bekommen. Sie müssen frisch sein und dürfen nicht austrocknen. In der Regel erhalten Sie Trompetenlilien im zeitigen Frühling oder im Spätherbst. Kaufen Sie die Zwiebeln besser nicht im Baumarkt, sondern vertrauen Sie lieber einem seriösen Blumenzwiebelhändler oder Züchter. Er versendet seine Lilienzwiebeln zu richtigen Zeit.

Setzen Sie Trompetenlilien in 3-Tuffs mit genügend Abstand. Das macht mehr Eindruck als eine einzeln gesetzte Lilie im Staudenbeet.

Orange Trompeten-Lilie mit gigantischer Blüte

Orange Trompeten-Lilie mit gigantischer Blüte

Lilien pflegen: was ist wichtig?

Wenn Sie lange Jahre Freude an Ihrer Lilie haben möchten, kultivieren Sie die Pflanze nach der Blüte ganz einfach weiter. Dazu schneiden Sie zunächst oben den Fruchtstand (also die Verdickungen, an der die Blüte war) ab. Den Blumenstiel lassen Sie stehen. Erst im Herbst, wenn die Pflanze gelb wird und sich einzieht, schneiden Sie den Stiel direkt über dem Boden ab. Lilien überwintern als dicke Zwiebeln in der Erde und kommen normalerweise mit hiesigen Wintern spielend zurecht.

Große gelbe Lilie im Garten, Lilie Golden Splendour

Golden ‚Splendour‘ macht im Staudengarten viel her und passt perfekt in den ‚Gelben Garten

Lilien in Topfkultur: was ist wichtig?

Pflanzkübel für Lilien sollten mindestens 30 Zentimeter breit und hoch sein. Da Lilien weder Staunässe mögen, noch Trockenheit, ist beim Gießen Fingerspitzengefühl angebracht. Gute Drainage ist wichtig, tägliches Gießen bei Trockenheit und Hitze, ebenso.

Ansonsten: Nur Mut! Je größer der Pflanzkübel, desto besser gedeihen dort Lilien und es spricht nichts dagegen, zusätzlich ein paar Frühblüher wie Krokusse, Buschwindröschen oder Zwerg-Iris mit in den Kübel zu setzen. Überwintern Sie den bepflanzten Kübel (angießen nicht vergessen) an einer geschützten Stelle wie beispielsweise dicht an der Hauswand unter etwas Vlies oder in der Garage, im Keller oder im Kellerschacht.

Lilien düngen: wann und wie?

Wie alle Pflanzen so brauchen auch Lilien genügend Futter. Sobald sie im zeitigen Frühling ihre Blattrosetten zeigen, gönnen Sie ihr etwas organischen Dünger oder abgelagerten Kompost. So gestärkt wachsen Lilien im Frühsommer schnell heran und blühen dann zumeist ab Juli.
Gönnen Sie Ihrer Trompeten-Lilie direkt nach der Blüte eine weitere Dosis organischen Staudendünger. Lilien sind Starkzehrer.

Trompeten-Lilie mit vielen Blüten

Trompeten-Lilie ‚Golden Splendour‘ mit vielen Blüten

Trompeten-Lilien schneiden: wann und wie?

Schneiden Sie den Fruchtstand nach dem Verblühen und direkt unterhalb des Fruchtstandes ab.
Lassen Sie den Blütenstiel mit den Blättern noch stehen. Im Herbst welken die Blätter von ganz alleine. Danach schneiden Sie den Blütenstiel bodennah ab.

Lilien-Schädlinge und Krankheiten

  • Lilienhähnchen: Wenn sie hübsche rote Käfer an ihren Lilien entdecken, so sind dies Lilienhähnchen. Sie fressen Löcher in die Lilienblätter und sind deshalb bei Gärtnern sehr unbeliebt. Lilienhähnchen bekommen Sie durch regelmäßiges Absammeln jedoch recht einfach in den Griff. Doch Achtung: Die Käfer haben feine Sensoren und spüren schnell aufkommende Gefahr. Dann lassen sich reflexartig auf den Boden fallen.
  • Sie können sich dieses Verhalten zunutze machen und beim Absammeln ein Sammelgefäß immer direkt unterhalb der ausgemachten Lilienhähnchen halten und mit der anderen Hand oben durchs Blattwerk streifen.

Die gute Nachricht ist: Lilienhähnchen lassen Trompeten-Lilien meist in Ruhe.

Rotes Lilienhähnchen, Lilienkäfer, hübsch, aber ein Lästiger Schädling

Rotes Lilienhähnchen, Lilienkäfer, hübsch, aber ein lästiger Schädling

  • Blütengallmücke: Ein weiterer tierischer Schädling ist die Blütengallmücke. Sie verursacht Ende Mai/Anfang Juni abgestorbene, braune Blütenknospen, in denen sich beinlose, etwa drei Millimeter kleine Larven entwickeln. Entfernen und entsorgen Sie umgehend die betroffenen Blütenknospen im Hausmüll.
  • Wühlmäuse: Die Nager lassen sich nur vertreiben, wenn der Garten für sie zu ungemütlich wird. Machen Sie Lärm, wühlen Sie mit der Hacke täglich im Garten. Kläffende Hunde, scharrende Katzen oder spielende Kinder vertreiben Wühlmäuse ebenfalls.
  • Schnecken gehen leider auch an Lilien. Dagegen hilft nur eine frühzeitig eingesetzte Strategie gegen Schnecken. Schon im März beginnt die Schneckensaison. Seien Sie wachsam!
  • Rehe: Wer Nahe am Wald oder an einer wilden Blumenwiese lebt, kennt das Problem: Rehe, die in den Garten kommen und sich an Rosen und Lilien bedienen. Dagegen hilft möglicherweise Blutmehl … aber die Anwendung ist eine Sauerei und das Zeug ist zudem teuer.

Pilz- und Schimmelerkrankungen

Vergilben und welken Lilien vor ihrer Zeit, ist vermutlich die Fusarium-Wurzel, Zwiebel- und Stängelfäule der Grund. Dagegen hilft nur schnelles Ausmerzen betroffener Pflanzen im Hausmüll.

In besonders nassen Jahren und dann, wenn Pflanzen zu dicht stehen, werden Lilien auch von Grauschimmelfäule befallen. Dagegen helfen keine chemischen Mittel, sondern nur Vorbeugen: Staunässe vermeiden und Lilien luftig pflanzen.

Pflanzpartner:

Trompetenlilien haben einen Blütenstiel und drumherum bilden sie eine Blattrosette. Es ist also viel Platz für Partnerpflanzen vorhanden. Wichtig dabei ist, dass sie maximal halb so hoch wie die Lilie werden, so stehlen sie sich gegenseitig die Show.

  • Flammenblume, Phlox, lassen Sie sich bei der Auswahl von einem Staudengärtner beraten. Gute Sorten, die zum Standort passen, sind gesund und bekommen auch keinen Mehltau
  • Storchschnabel, Geranium, es gibt unzählige Sorten in allen Wuchshöhen, die perfekt zum Standort passen. Lassen Sie sich beraten.
  • Elfenblume, Epimedium bildet einen dichten immergrünen Blätterteppich und blüht im zeitigen Frühling.
  • Patagonisches Eisenkraut, Verbena bonariensis, ist ein Vagabund im Garten. Seine Nachkommen tauchen im Folgejahr überall auf. Achten Sie Ende April / Anfang Mai auf den dunkelgrünen Austrieb mit rauen Blättern und kantigen Blütenstielen. Versetzen Sie überschüssige Jungpflanzen so früh wie möglich.
  • Taglilien, Hemerocallis, ist eine Staude für Anfänger und Liebhaber. Es gibt unzählige Sorten. Als Begleitpflanze für Trompeten-Lilien wählen Sie ein mittelhohe Taglilie.
Bunt bepflanztes Taglilien-Beet im Juli

Bunt bepflanztes Taglilien-Beet im Juli

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Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.