Jeder Garten kostet! Egal wie groß oder klein Ihr Paradies ist, ohne Einfriedung und eine vernünftige Infrastruktur funktioniert kein Garten. Wege gehören immer dazu, am Hang auch Treppen und Gartenmauern. Selbst wenn Sie vieles selber bauen können, entstehen Kosten, die Sie am besten von Anfang an einkalkulieren sollten. Alles andere, wie die Bepflanzung, zusätzliche Sitzplätze im Garten, ein Gewächshaus oder ein Pool kommen später dran. Ihre Wünsche an den Garten ändern sich ohnehin im Laufe der Jahre. Dennoch gibt es im Garten auch sehr viel Sparpotenzial, mehr dazu später.

Jeder Garten kostet von Anfang an

Als wir im Jahr 2000 unser Generationenhaus bauten, bestand Mutter darauf, dass zum Einzug die Gartentreppe und damit der Zugang zum Haus fertig gepflastert ist. „Ich will trockenen und sauberen Fußes ins neue Haus kommen“, sagte sie und setzte dieses Vorhaben auch durch. Zum Glück fanden wir damals in der Nachbarschaft einen Landschaftsgärtner, der diesen Auftrag sofort übernahm. Wir ahnten damals allerdings nicht im Mindesten, wie teuer das Projekt Außenanlage und der Garten werden würde.

Nicht vergessen: Auch ein kleiner Garten kostet.

Unser Landschaftsgärtner kam, nahm auf der Baustelle Maß, notierte die Länge des Gartenweges rund ums Haus, die Anzahl der notwendigen Granitstufen und die Maße der Terrassen. Dann kam der dickste Posten: die Gartenmauern zum Abstützen des Südhangs. Unterm Strich stand schließlich eine Summe, die so weder eingeplant, noch vorhanden war. Im Gegenteil: Mein Bankdarlehen war durch den Hausbau schon völlig ausgereizt. Eine zweite Finanzierung sicherte am Ende doch noch Mutters Gartenplan. Was für ein Glück.

Ein Garten ist nie fertig, sondern immer im Entstehen.

Heute, mehr als 22 Jahre nach dem ersten Anlegen der Gartenwege, Gartentreppe, Terrassen und Gartenmauern hat sich der Garten stark verändert. Auch das Generationenhaus ist nicht mehr so, wie es geplant und gebaut wurde. Nach Mutters Tod übernahm eine fünfköpfige Familie Mutters Haus und ihren schönen Blumengarten. Die neuen Eigentümer rissen alle Pflanzen heraus und setzten stattdessen Metallstabzäune und hohe Sichtschutzwände an die Seiten, bauten eine eigene Gartentreppe, ein Carport, zwei Terrassendecks und gleich mehrere Gartenhütten. Der Familienvater hat handwerkliches Talent, macht vieles selbst und spart dadurch Kosten. Doch auch für den Bau seiner Gartentreppe mussten teure Gartenprofis ran.

Plantanenblättriger Maulbeerbaum wächst fast wie ein Kugelbaum, hat aber wesentlich größere Blätter. Maulbeerbaum im Spätsommer

Plantanenblättriger Maulbeerbaum wächst fast wie ein Kugelbaum, hat aber wesentlich größere Blätter.

Die Anforderungen an den Garten ändern sich.

Auch mein Garten hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte stark verändert. Statt einer ewig verdorrten Wiese wachsen jetzt robuste Stauden, Rosen und dazwischen Sommerblumen rund ums Haus. Hinzu kommt eine ganze Reihe von Bäumen. Mein Garten am Südhang braucht nämlich dringend mehr Schatten. Leider sind die Kosten für Bäume ziemlich beachtlich. Hochstämme mit 16-20 cm Stammumfang fangen, je nach Sorte und Alter, meist nicht unter 150 € an. Langsam wachsende Bäume, wie beispielsweise der Eisenbaum, wandert nicht unter 300 € in den Garten. Kosten für das professionelle Pflanzen eines Baumes kommen noch hinzu. Ein bis zwei Gärtner, zwei bis drei Baumpfosten, Pflanzerde, Baumschnur und Anfahrt machen unterm Strich weitere 100 €. Hätten Sie diese Kosten erwartet?

Warum lohnt sich die Investition in den Garten?

Wäre mein Garten etwas größer, hätte ich gerne eine zweite, noch größere Zisterne, um auf der sicheren Seite vor der nächsten langen Trockenzeit zu sein. Mein Nachbar liebäugelt angesichts der diesjährigen Dauerhitze dagegen mit einem richtigen Pool. Was für ein Glück, dass so kostspielige Projekte im Garten auch finanziert werden. Aus guten Gründen. Denn professionell gebaute und gut gepflegte Gartenobjekte, von der Gartenmauer aus Natursteinen anstelle von Betonpflanzsteinen bis zum großzügig angelegten Schwimmteich, steigern insgesamt den Wert einer Immobilie. Nicht das schlechteste Argument in Zeiten, in denen solides Betongold wieder mächtig an Fahrt gewinnt.

Wie bekommen Sie viel Garten zum kleinen Preis?

Ihnen fehlen die notwendigen finanziellen Mittel ihren Garten professionell gestalten zu lassen? Kein Grund auf einen schönen Garten zu verzichten. Jetzt im Herbst ist genau der richtige Zeitpunkt, um Stauden- und Blumenbeete neu zu planen und zu bepflanzen. Alles, was dafür zunächst notwendig ist, ist Zeit, ein Spaten und Muskelkraft. Denken Sie an die letzten trockenen Monate und schauen Sie sich in Ihrem Garten um. Am schlimmsten sieht sicher der ehemalige Rasen aus. Ich habe ihn fast komplett durch Stauden- und Blumenbeete ersetzt und vermisse ihn nicht.

  • Setzen Sie bei der Auswahl von Stauden auf Trockenheitsverträgliche Pflanzen, die zu Ihrem Standort (Sonne, Halbschatten, Schatten) passen.
  • Setzen Sie zwischen die Stauden reichlich Blumenzwiebeln Sie brauchen Trockenheit im Sommer und danken es mit langer Lebenszeit.
  • Säen Sie im Frühling auf der Fensterbank Sommerblumen an. So bekommen Sie auch für kleines Geld einen wunderbar blühenden Garten und müssen weder mähen, noch sich über eine verdorrte Wiese ärgern.
  • Bitten Sie Gartenfreunde und/oder Nachbarn um Ableger ihrer Stauden oder nach Samen ihrer Sommerblumen. Sie werden sicher nicht leer ausgehen, denn im Herbst und im Frühling werden viele Stauden ohnehin geteilt. Für den Kompost sind diese Ableger viel zu schade und so mancher Gartenbesitzer freut sich, wenn er für seine Pflanzenlieblinge Platz in einem schönen Garten findet.
Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.